Das Bistum Selonien (lateinisch: episcopatus Seloniensis) war ein katholisches Bistum, das im 13. Jahrhundert im heutigen Lettland bestand. Es ist nach der historischen Landschaft Sēlija (lateinisch: Selonia) benannt. Der Bischofssitz war in Sēlpils.

Geschichte

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Albert von Buxthoeven, der Bischof von Riga, richtete das Bistum Selonien 1218 als Missionsbistum ein.[1] Als dessen Bischof setzte er Bernhard II. zur Lippe ein, den Abt des Klosters Dünamünde. Papst Honorius III. bestätigte die Gründung am 25. Oktober 1219.[2]

Das Bistum Selonien erstreckte sich südlich der Daugava im Siedlungsgebiet der Selonen.[3] Nach dem Tod Bischof Bernhards 1224 wurde Bischof Lambert sein Nachfolger.[4] Doch bereits 1226 wurde das Bistum Selonien zugunsten des Bistums Semgallen aufgelöst.

Literatur

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in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Vitolds Kalninš: Bīskaps Alberts un Sēļi. In: Vaida Villeruša (Hrsg.): Sēļu zeme. Latvijas Kultūras fonds. Riga, 1995, S. 157–182 (lettisch).
  • Heinz von zur Mühlen: Art. Selonien. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7: Planudes bis Stadt (Rus'), 1995, S. 1737.
  • Art. Selonien (Bistum). In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7., vollständig überarbeitete Aufl. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 660.

Fußnoten

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  1. Anna Simniškytė: Sėlos kraštas vi/vii–xiii/xiv amžiais: teritorinė struktūra ir hierarchija. In: Mečislovas Jučas, Rimutė Rimantienė, Regina Volkaitė-Kulikauskienė (Hrsg.): Lietuvos archeologija, Jg. 27 (2005). Lietuvos istorijos institutas / Diemedzio leidykla, Vilnius 2005, ISBN 9986-23-126-4, S. 29–48, hier S. 40 (litauisch).
  2. Fritz Schonebohm: Die Besetzung der livländischen Bistümer bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts. In: Mitteilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands, Jg. 20 (1910), S. 295–365, hier S. 348.
  3. Art. Selonien (Bistum). In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7., vollständig überarbeitete Aufl. C.H. Beck, München 2007, S. 660.
  4. Fritz Schonebohm: Die Besetzung der livländischen Bistümer bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts. In: Mitteilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands, Jg. 20 (1910), S. 295–365, hier S. 349–350.