Blütenmuskateller

Weißweinsorte

Blütenmuskateller, eine russische Züchtung mit dem Namen Zwetotschny, ist eine Weißweinsorte. Die Weine weisen ein starkes Muskataroma auf, welches an Blumenblüten erinnert. Der ‘Blütenmuskateller’ liefert vollere und üppigere Weine als der Muskateller und eignet sich auch für die Süßweinerzeugung.[1][2] Durch die gute Pilzwiderstandsfähigkeit zählt die Sorte zu den PiWi-Sorten.[3]

Blütenmuskateller
Synonyme Cvetočnyj, Zwetotschny (russisch цветочный)
Blütenmuskateller
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe grün
Verwendung
Herkunft Russland
Züchter Proskurnya, L.I.; Skripnikova, A.S.; Potapenko, I.P. All-Russia Research Institute of Viticulture and Winemaking Nowotscherkassk (GNU WNIIWiW)
Züchtungsjahr 1947
VIVC-Nr. 12714 (als Tsvetochnyi)
Abstammung

Kreuzung aus
Severny × (Muscat Lunel × Muscat d’Alexandrie)

Liste von Rebsorten

Herkunft

Bearbeiten

Diese Sorte wurde 1947 am Allrussischen Weinbauinstitut in Nowotscherkassk, Südrussland entwickelt. Die auf den Namen Zwetotschny (russisch „die Blütige“) lautende Sorte wurde schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus Severny (= Seianetze Malengra × Vitis amurensis) x (Muscat Lunel × Muscat d’Alexandrie) gekreuzt. Die Sorte Severny enthält Genanteile von Vitis amurensis. Sie stammt aus einer Zuchtlinie für die Einkreuzung von Widerstandskraft gegen die Mehltaupilze. Trotzdem handelt es sich bei der Sorte Blütenmuskateller im botanischen Sinne um eine reine Vitis vinifera.

Abstammung

Bearbeiten

Die Sorte ist eine Kreuzung aus Severny × (Muscat Lunel × Muscat d’Alexandrie)[4]

Charakteristische Merkmale

Bearbeiten
  • Die Triebspitze ist stark weiß behaart und die Anthocyanfärbung sehr schwach.
  • Der Tiebwuchs ist halb aufrecht.
  • Das Blatt ist fünfeckig mit 5 Lappen, tief gebuchtet und mit ebenem Profil, Spreite schwach blasig, Stielbucht offen mit u-förmiger Basis, Blattunterseite stark behaart
  • Die Traube ist 18–25 cm lang, lockerbeerig, kegelförmig mit 1–3 Flügeln und besitzt keine Beitrauben.
  • Die Beeren sind rundlich, klein, grün-gelb gefärbt mit ungefärbtem Fruchtfleisch und intensivem Muskatgeschmack.

Reife: mittelspät

Ansprüche

Bearbeiten

Benötigt gute Lagen und zumindest mittelgründigen Boden. Auf kargem Boden besteht die Gefahr des Abholzens (Rückgang des Triebwachstums).

Die Erträge sind mittel bis hoch. Eine Mengenregulierung in manchen Jahren notwendig.

Die Weine weisen ein starkes Muskataroma auf, das an Blumenblüten erinnert. Der Blütenmuskateller liefert vollere und üppigere Weine als der ‘Muskateller’ und eignet sich auch für die Süßweinerzeugung.[2]

Vor- und Nachteile

Bearbeiten

Vorteile

Bearbeiten
  • Die Sorte besitzt eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrost.
  • Nach Frühjahrsfrost ist eine Stockregeneration nur mittelgut möglich.
  • Sie verträgt geringfügig tiefere Spätfrosttemperaturen als andere Sorten.
  • Sie hat eine gute Peronosporatoleranz, eine mittelgute Oidiumtoleranz und eine gute Botrytistoleranz.
  • Der Aufwand für Pflanzenschutz kann drastisch reduziert werden.
  • Nach Herbstniederschlägen haben die Beeren eine geringe Neigung zum Platzen.
  • Die Beeren erreichen einen hohen Zuckergehalt und neigen bei Vollreife zum Schrumpfen.
  • Die Sorte ist gut für die Süßweinerzeugung geeignet.
  • Ein sehr aufrechter Triebwuchs erleichtert die Laubarbeiten.

Nachteile

Bearbeiten
  • Auf kargen, mageren Böden lässt das Triebwachstum nach.

Verbreitung

Bearbeiten

Kleinstflächen wurden in Österreich ab 2013 ausgepflanzt. Die Sorte wurde erst 2013 in das österreichische Sortenregister aufgenommen.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ferdinand Regner: Verzeichnis der österreichischen Qualitätsweinrebsorten und deren Klone, 2008, LFZ Klosterneuburg
  2. a b Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau, avBuch im Cadmos Verlag, Wien, 9. Auflage 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 89.
  3. Ferdinand Regner: Donauriesling und Blütenmuskateller - Neue Rebsorten für den (nieder)österreichischen Weinbau (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive). In: Der Winzer, Nr. 7, 2012
  4. rusvine.ru: Forschungsinstitut für Weinbau und Weinbereitung (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive; russisch)