Blassfuß-Waldsänger
Der Blassfuß-Waldsänger (Leucopeza semperi) auch Blassfußwaldsänger ist ein extrem seltener oder bereits ausgestorbener Singvogel aus der Familie der Waldsänger. Er ist oder war auf der Insel St. Lucia endemisch und ist die einzige bekannte Art der Gattung Leucopeza. Der Gattungsname ist die griechische Ableitung der kreolischen Bezeichnung pied blanc und bedeutet „weiße Füße“. Das Artepitheton ehrt Reverend John E. Semper, der in den 1870er Jahren das Typusexemplar sammelte.
Blassfuß-Waldsänger | ||||||||||||
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Blassfuß-Waldsänger (Leucopeza semperi) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Leucopeza | ||||||||||||
P. L. Sclater, 1876 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Leucopeza semperi | ||||||||||||
P. L. Sclater, 1876 |
Beschreibung
BearbeitenDer Blassfuß-Waldsänger erreicht eine Länge von 14,5 Zentimetern. Das Gefieder der Altvögel ist dunkelgrau an der Oberseite und grauweiß an der Unterseite. Die Jungvögel sind oberseits bräunlichgrau und an der Unterseite gelbbraun. Die Beine sind hellgelb. Der Ruf besteht aus Tönen, die sich wie tuck-tick-tick-tuck anhören.
Lebensraum und Lebensweise
BearbeitenDer Blassfuß-Waldsänger lebt im Unterholz von Bergwäldern. Über seine Lebensweise ist nichts bekannt; er ist aber vermutlich ein Bodenbrüter.
Status
BearbeitenDer Blassfuß-Waldsänger war im 19. Jahrhundert noch ziemlich häufig, aber es gibt nur eine Handvoll Beobachtungen aus dem 20. Jahrhundert. Laut dem Ornithologen James Bond, einem der führenden Experten der karibischen Avifauna, wurde ein Weibchen im Jahre 1934 am Gipfel des Piton Flores erlegt. Ein weiteres Individuum wurde im März 1947 zwischen dem Piton Lacombe und dem Piton Canaries gesichtet.[1] Der letzte zuverlässige Nachweis stammt aus dem Jahre 1961. Obwohl es 1965, 1972, 1989, 1995 und 2003 lediglich unbestätigte Hinweise gab, besteht eine schwache Hoffnung auf eine Wiederentdeckung, da noch einige unberührte Waldgebiete vorhanden sind. Gründe für seinen Rückgang waren vermutlich eingeführte Mungos sowie Lebensraumzerstörung.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ James Cowan Greenway: Extinct and Vanishing Birds of the World. 1967.
Literatur
Bearbeiten- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- Philip Lutley Sclater: Some additional Species of Birds from St. Lucia, West Indies. In: Proceedings of the Zoological Society of London. 1876, S. 13–14.
- Scott Weidensaul: The Ghost With Trembling Wings: Science, Wishful Thinking, and the Search for Lost Species. Northpoint Press, 2002, ISBN 0-374-24664-5.
- James Greenway: Extinct and Vanishing Birds of the World. Dover Publications Inc., New York 1967, ISBN 0-486-21869-4.
- John Curson: Family Parulidae (New World Warblers). In: J. del Hoyo, A. Elliott, D. A. Christie (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Band 15: Weavers to New World Warblers. Lynx Edicions, 2010, ISBN 978-84-96553-68-2, S. 777.
- Michael Walters, Julian Pender Hume: Extinct Birds. Poiser Monographes (A & C Black), 2012, ISBN 978-140-815-725-1, S. 318.
Weblinks
Bearbeiten- Leucopeza semperi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 13. September 2021.
- Birding In St. Lucia ( vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive)
- BirdLife Species factsheet
- Blassfuß-Waldsänger (Leucopeza semperi) bei Avibase
- Blassfuß-Waldsänger (Leucopeza semperi) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Blassfuß-Waldsänger (Leucopeza semperi)
- Semper's Warbler (Leucopeza semperi) in der Encyclopedia of Life. (englisch).