Blockade (Militär)
strategisches Mittel in der Kriegsführung
Eine Blockade ist ein strategisches Mittel in der Kriegsführung. Bei einer Blockade wird versucht, die Versorgung des Gegners mit Gütern aller Art (vor allem Waffen und Lebensmittel) zu unterbinden, um den Gegner so zu schwächen, dass er zur Kapitulation gezwungen ist oder seine Stellung mit militärischen Mitteln eingenommen werden kann.
Historisch bedeutsame Blockaden waren
- die französische Kontinentalsperre gegen Großbritannien und die britische Seeblockade während der napoleonischen Kriege
- die Blockade der Konföderierten durch die Nordstaaten während des Sezessionskrieges
- die Blockade Großbritanniens durch Deutschland und die britische Seeblockade während des Ersten Weltkrieges[1]
- die Atlantikschlacht im Zweiten Weltkrieg
- die Leningrader Blockade 1941–1944 durch deutsche Truppen
- die US-Blockade Japans während des Zweiten Weltkrieges
- die Berlin-Blockade (Land- und Schifffahrtswege nach West-Berlin, 1948–1949; siehe Berliner Luftbrücke).
- die Seeblockade Kubas während der Kubakrise, von der Kennedy-Regierung euphemistisch als Quarantäne bezeichnet
- kurz vor dem Sechstagekrieg sperrte der ägyptische Präsident Nasser die Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt.
- die ägyptisch-israelische Blockade des Gazastreifens seit der Machtergreifung der Terrororganisation Hamas im Juni 2007[2][3]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Am 4. Februar 1915 erließ das Deutsche Reich eine Sperrgebietserklärung gegen England. Am 11. März 1915 reagierte England mit einer Blockadeorder. Diese besagte, dass jedes von Deutschland kommende oder dahin fahrende Schiff beschlagnahmt werden sollte. Siehe dazu Erich Ludendorff: Meine Kriegserinnerungen. Berlin 1919, S. 170
- ↑ Ellen Knickmeyer: Gaza Straining At Egypt's Door. The Washington Post, 18. Juni 2007, abgerufen am 24. Oktober 2010.
- ↑ Michael Thumann, Gisela Dachs: Nahost-Konflikt: Schiffe im Tunnel | Israel riegelt seit drei Jahren den Gaza-Streifen ab. Die Blockade sollte Hamas schwächen, bewirkt hat sie das Gegenteil. Zeit.de, 11. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010.