Bodebrunnen in Weimar
Bodebrunnen (auch Brunnen am Brühl) ist der Brunnen wie auch der Name des dreieckig angelegten Platzes an der Gabelung Brühl/Wagnergasse vor dem Haus Brühl 7a im Bereich der Jakobsvorstadt in Weimar. Seinen Namen hat er nach dem regional bekannten Schriftsteller Wilhelm Bode[1] (1862–1922), der in der Wagnergasse 17 wohnte und über Goethe schrieb.
Errichtet wurde der Zierbrunnen bereits 1856 zur Zeit von Maria Pawlowna. Die Brunnenschale aus Sandstein steht auf einem kreisrunden Travertinsockel. Die kannelierte Ziersäule wird von einem henkellosen Krater bekrönt. Der Wasserspeier am Sockel ist ein Löwenkopf, der an diesem Brunnen in Weimar nicht der einzige ist. Errichtet wurde er möglicherweise vom Steinhauer Adam Gleim aus Berka.[2] Hans-Joachim Leithner weist die Urheberschaft dieses Brunnen hingegen Carl Dornberger zu.[3]
Im Jahr 1945 wurde der Brunnen durch Kriegseinwirkungen beschädigt. Er verschwand 1950 und wurde erst lange nach der Wende nach alten Vorlagen wieder errichtet.[4] Durch 1996 erfolgte Grabungen wurde der ursprüngliche Standort des Brunnens ermittelt.[5] Im Zuge der Vorbereitungen Weimars zur Kulturhauptstadt Europas 1999 wurden die Mittel für die Rekonstruktion des Brunnens bereitgestellt, der 1998 enthüllt wurde.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 50° 59′ 2″ N, 11° 19′ 51,3″ O
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Martin Stolzenau: Vielschreiber Wilhelm Bode starb vor 90 Jahren in Weimar. thueringer-allgemeine.de, 20. Oktober 2012.
- ↑ http://docplayer.org/30470400-Der-sandstein-und-seine-bedeutung-fuer-unsere-stadt.html
- ↑ Hans-Joachim Leithner: Von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Hrsg. Hans-Joachim Leithner im Eigenverlag 2018, Gutenberg Druckerei Weimar (WeimarWissen 1, Der Weimarer Brunnenschatz), S. 90–93. In einem 1990 erschienenen Buch über die Weimarer Brunnen ist er als Bodebrunnen gar nicht erwähnt, sondern als Brunnen am Brühl unter der Rubrik „verschwundene Brunnen“ und unter jenen, die wieder aufgebaut werden sollten, als Brunnen am Brühl. Paul Hemmann; Günther Golling; Gisela Hemmann: Die Brunnen in Weimar: Geschichte und Geschichten zum Entstehen, dem teilweisen Verfall und dem Wiederingangsetzen der Laufbrunnen. Weimar: Stadtmuseum Weimar, 1990. (Tradition und Gegenwart, Weimarer Schriften; 38), S. 36 und S. 80.
- ↑ Noch das Weimar-Lexikon von 1998 bezeichnet den Bodebrunnen als verschollen. Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 57.
- ↑ http://weimarer-brunnen.de/rundgang/