Bortfeld (Wendeburg)
Bortfeld ist eine Ortschaft der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Bortfeld Gemeinde Wendeburg
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Koordinaten: | 52° 18′ N, 10° 24′ O |
Höhe: | ca. 76 (70–77) m ü. NHN |
Einwohner: | 2651 (Format invalid)[1] |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 38176 |
Vorwahl: | 05302 |
Lage von Bortfeld in Wendeburg
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Marina Bortfeld
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Die erste kartografische Darstellung Bortfelds im Ämteratlas des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von Gottfried Mascop, 1574 |
Geografische Lage
BearbeitenBortfeld liegt etwa drei Kilometer nordwestlich der Stadt Braunschweig, südlich der Bundesautobahn 2 und westlich der Bundesstraße 214, auf 76 m ü. NN.
Nachbarorte
BearbeitenSophiental | Wendeburg | Völkenrode (Braunschweig) |
Kanzlerfeld (Braunschweig) | ||
Vechelade (Vechelde) | Wedtlenstedt (Vechelde) | Lamme (Braunschweig) |
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist für 1308 nachgewiesen. Nach dem Ort benannten sich die Herren von Bortfeld, die dort lange begütert waren. Am 1. März 1974 wurde das Dorf nach Wendeburg eingemeindet.[2] Die 800-Jahre-Feier fand 1983 statt.[3]
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat, der Bortfeld vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Wappen
BearbeitenZwei schräggekreuzte rote Lilienstäbe im silbernen Feld waren das Wappen des Geschlechts von Bortfeld, dessen Stammsitz auf einer Anhöhe westlich der Kirche lag. Berthold von Bortfeld war Ministeriale (Dienstmann) Heinrichs des Löwen. Der Letzte des Geschlechts, Kurt, kämpfte fern der Heimat in venezianischen Diensten gegen die Türken und starb 1685 auf der Heimreise. Die Gemeinde wünschte ausdrücklich, das Andenken an die Herren vom Bortfeld wachzuhalten, und nahm die Lilienstäbe daher als Gemeindewappen an, jedoch in gewechselten Farben in einem gold-blau gespaltenen Schild. Mit den braunschweigischen Landesfarben erinnerte man an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Land Braunschweig und zugleich zum Landkreis Braunschweig, zu dem Bortfeld als selbständige Gemeinde gehörte, bis es 1974 ein Teil der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine wurde. So beschloss es der Gemeinderat am 27. Mai 1964 und der braunschweigische Verwaltungspräsident genehmigte es am 4. September desselben Jahres. Entwurf: Wilhelm Krieg.
Infrastruktur, Religion und Brauchtum
BearbeitenEs gibt eine Grundschule und die Marina Bortfeld, einen Hafen für privat genutzte Sport- und Segelboote mit Zugang zu den Binnenwasserstraßen. Das seit 2009 erschlossene Neubaugebiet rund um die Marina Bortfeld gilt als gehobene Wohnlage, was auch auf die sehr unterschiedlichen, teils avantgardistischen Baustile zurückzuführen ist. Sehenswert sind das 1911 eingeweihte Bauernhausmuseum Bortfeld und die zur Propstei Vechelde gehörige Kirche St. Georg, deren Schiff aus dem Jahr 1721 stammt, mit älterem Turm.
Vereinsleben
BearbeitenEs gibt die Freiwillige Feuerwehr, die Freiwillige Männerfeuerwehr und weitere ehrenamtlich tätige Organisationen, Vereine und Gruppen.[5]
Bekannte regelmäßige Veranstaltungen sind die Wahl des Bortfelder Mettwurstkönigs, das Fahnenjagen und das Volksfest.
Söhne und Töchter der Ortschaft
Bearbeiten- Heinrich Brandes (1803–1868), Kunstmaler
- Louis Kuhne (1814–1896), Architekt
- Joachim Hinkel (1887–1963), Landrat des Landkreises Wolfenbüttel
- Volker Mudrow (* 1969), Handballspieler und -trainer
- Gerhard Schrader (1903–1990), Chemiker
Literatur
Bearbeiten- Rolf Ahlers: Bortfeld traf es am 24.10.1940. Der Bombenabwurf im Zweiten Weltkrieg (= Wendeburger Heimatkunde. 25). Krebs, Wendeburg 2007, ISBN 978-3-932030-37-6.
- Rolf Ahlers: Der Gesundbrunnen in Bortfeld im Jahre 1737 (= Wendeburger Heimatkunde. 12). Krebs, Wendeburg 1998, ISBN 3-932030-06-0.
- Wilhelm Bornstedt: Die „altehrwürdige Mooshütte“ und das „Wehmersche Vierständer-Hallenhaus“ in Bortfeld (= Der Stadtheimatpfleger für die Stadt Braunschweig. Bausteine. 2, ZDB-ID 2225989-2). Kedding, Braunschweig 1982.
- Wilhelm Bornstedt: Das braunschweigische Dorf Bortfeld und seine bäuerlichen Baudenkmäler. Mit besonderer Berücksichtigung des Heimathauses des Landkreises Braunschweig (= Landkreis Braunschweig. Denkmalpflege und Kreisgeschichte. 11, ZDB-ID 260135-7). Landkreis Braunschweig, Braunschweig 1969.
- Wilhelm Bornstedt: Das „Niederdeutsche Hallenhaus“ in Bortfeld Nr. ass. 50, heute Bauernhaus-Museum (= Der Stadtheimatpfleger für die Stadt Braunschweig. Bausteine. 4). Kedding, Braunschweig 1982.
- William Lane Graffam: Bill, ein Amerikaner für Deutschland. Graffam, Wendeburg/Bortfeld 2006, ISBN 3-930210-36-3.
- Edeltraut Hundertmark: Bortfeld: Entwicklung und Struktur eines Dorfes im Einflußbereich der Großstadt. In: Neues Archiv für Niedersachsen. Bd. 12, 1963, ISSN 0342-1511, S. 282–289.
- Rudolf Paes: Chronik von Bortfeld. W. Feuge, Bortfeld 1983.
- Mechthild Wiswe: Das Bauernhaus-Museum Bortfeld (= Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums. 10, ISSN 0174-660X). Braunschweigisches Landesmuseum, Braunschweig 1976.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohnerzahlen der Gemeinde Wendeburg
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 268.
- ↑ wendeburg.de: Geschichte der Ortschaften ( des vom 23. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ wendeburg.de: Geben Sie als Suchbegriff „Bortfeld“ ein ( des vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.