Bourbon-Demokrat war ein in den Vereinigten Staaten Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts verwendeter Ausdruck für Politiker aus der Demokratischen Partei, die Anhänger des Konservatismus oder des klassischen Liberalismus waren. Der Name wurde hergeleitet vom Bourbon Whiskey aus Kentucky beziehungsweise der Bourbonen-Dynastie, die ehemals mit der Kolonie Louisiana weite Teile der späteren Südstaaten beherrscht hatten. Die so bezeichneten Politiker unterschieden sich von den Republikanern, indem sie für Freihandel eintraten, während die Republikaner Protektionismus befürworteten. Auch lehnten sie Imperialismus ab und forderten eine verstärkte Bekämpfung von Korruption.[1]

Zu diesem bedeutenden Flügel der Demokraten gehörten sowohl reaktionäre Südstaatler als auch wirtschaftsfreundliche Nordstaatler. Diese unterstützten die Interessen der Wohlhabenden und waren gegen staatliche Armenhilfe. Wenn der Nominierte kein Bourbon-Demokrat war, erhielt er regelmäßig nur ein Drittel an finanziellen Mitteln für den Wahlkampf.[1] Die Bourbon-Demokraten führten jahrzehntelang eine Einparteienherrschaft in den Südstaaten an, mit garantierten Wahlerfolgen infolge Rassentrennung und Wahlrechts für die Afroamerikaner.[2]

Bekannte Vertreter

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Einzelnachweise

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  1. a b Paul Krugman: Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 9783593385655, S. 29ff.
  2. Willi Paul Adams: Die USA im 20. Jahrhundert. Verlag Oldenbourg, München 2007, ISBN 9783486584660, S. 29.

Literatur

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  • Horace Samuel Merrill: Bourbon Leader. Grover Cleveland and the Democratic Party. Little Brown, Boston 1957.
  • Horace Samuel Merrill: Bourbon democracy of the Middle West, 1865–1896. Louisiana State University Press, 1953.