Branchio-skeleto-genitales Syndrom

Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Branchio-skeleto-genitale Syndrom ist ein sehr seltenes Fehlbildungssyndrom mit einer Kombination von Kiemenbogendefekt, Skelettdysplasie und Hypospadie.[1][2]

Synonyme sind: BSG-Syndrom; Elsahy-Waters-Syndrom.

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1971 durch die kanadischen Ärzte Nabil I. Elsahy und Reid Waters.[3]

Verbreitung

Bearbeiten

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv oder X-chromosomal dominant.[1]

Der Erkrankung liegen Mutationen im CDH11-Gen auf Chromosom 16 Genort q21 zugrunde.[4] Mutationen in diesem Gen finden sich auch beim Hypertelorismus vom Typ Teebi Typ 2.

Klinische Erscheinungen

Bearbeiten

Klinische Kriterien sind:[2][1]

Schwerhörigkeit kann zusätzlich auftreten.

Diagnose

Bearbeiten

Die Diagnose ergibt sich aus der Kombination klinischer Befunde und kann durch humangenetische Untersuchung gesichert werden.

Differentialdiagnostik

Bearbeiten

Abzugrenzen sind andere Syndrome mit vergröberten Gesichtszügen und geistiger Behinderung wie

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Branchio-skeleto-genitales Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. a b Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  3. N. I. el-Sahy, W. R. Waters: The branchio-skeleto-genital syndrome. A new hereditary syndrome. In: Plastic and reconstructive surgery. Band 48, Nummer 6, Dezember 1971, S. 542–550, doi:10.1097/00006534-197112000-00004, PMID 5141271.
  4. Elsahy-Waters syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)