Brione sopra Minusio
Brione sopra Minusio (gekürzt Brione s/M) ist eine politische Gemeinde im Kreis Navegna, im Bezirk Locarno, des Kantons Tessin in der Schweiz.
Brione sopra Minusio | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Locarno |
Kreis: | Kreis Navegna |
BFS-Nr.: | 5096 |
Postleitzahl: | 6645 |
Koordinaten: | 706268 / 115658 |
Höhe: | 486 m ü. M. |
Höhenbereich: | 370–1861 m ü. M.[1] |
Fläche: | 3,82 km²[2] |
Einwohner: | 442 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 116 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
19,2 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Franco Gandin |
Website: | www.brione.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt oberhalb von Minusio am Berghang mit Blick auf den Lago Maggiore.
Geschichte
BearbeitenIm Mittelalter bildete es mit Minusio eine einzige Gemeinde. Heute besitzt es noch einige Grundstücke gemeinsam mit Minusio und Mergoscia. 1479 wurde es eine selbständige Gemeinde, bildete jedoch schon 1397 einen Zehntenkreis mit den zwei vorgenannten Gemeinden und Contra. 1313 besass es schon seine Statuten.[5]
Brione sopra Minusio bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[6]
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung[7] | ||||||||||
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Jahr | 1596 | 1795 | 1850 | 1900 | 1941 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2020 |
Einwohner | 277 | 463 | 639 | 497 | 324 | 341 | 413 | 484 | 518 | 474 |
Wirtschaft
BearbeitenTraditionell lebten die Einwohner von der Landwirtschaft, wobei der Anbau von Wein, Obst, Getreide und Hanf sowie die Weidewirtschaft eine zentrale Rolle spielten. Die Nutzung der Weiderechte in der Magadinoebene war von grosser Bedeutung. Aufgrund der begrenzten landwirtschaftlichen Flächen waren viele Menschen jedoch gezwungen, schon früh auszuwandern. Diese geografische und wirtschaftliche Situation hatte einen signifikanten Einfluss auf die demografische Entwicklung der Region. Heute hat sich Brione sopra Minusio zu einer Wohngemeinde entwickelt, in der der Dienstleistungssektor, insbesondere der Tourismus, eine wichtige Rolle spielt. Die attraktive Lage mit Blick auf den Lago Maggiore hat zur Entstehung zahlreicher Zweitwohnsitze geführt, was die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde weiter diversifiziert hat.[8]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche Santa Maria Lauretana[9]
- Wohnhaus la Madonnina mit Fresko Assunzione della Vergine[9]
- Wohnhaus Kalman, Architekt: Luigi Snozzi[9]
- Der deutsche Verleger Gerd Bucerius und seine Ehefrau errichteten im Ortsteil Tendrasca eine vom amerikanischen Architekten Richard Neutra geplante Villa[9]
- Alte Waschanlage[9]
- Zeichenstein, genannt Sass di cent cros, an der Grenze der Gemeinden Tenero-Contra und Mergoscia in Val Resa (300 m nach Viona)[10]
- Schalenstein im Ortsteil Viona (740 m ü. M.)[11]
Bilder
Bearbeiten-
Häuser an der Via Contra
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Chiesa Beata Vergine di Loreto
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Cappella Rota
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Architekt Luigi Snozzi: Wohnhaus Kalmann (1974–1976)
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Historisches Waschhaus
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Brione sopra Minusio. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1953)
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Pont del Sipp (Ponte romanico, A19303) über den Navegna
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Antonio Giovanni Battista Padlina (* 6. November 1867 in Brione sopra Minusio; † 22. August 1958 in Locarno), Priester, Domherr und ehemaliger Administrator der Pfarrei Sant’Antonio in Locarno[12]
- Georg Curt Bauch (1887–1967), Bildnismaler und Bildhauer, Bildnisbüsten und Tierplastiken und Plakate
- Horst Lemke (1922–1985) war ein deutscher Illustrator und Grafiker.
Literatur
Bearbeiten- Franco Binda: Il mistero delle incisioni. Armando Dadò editore, Locarno 2013, ISBN 978-88-8281-353-6.
- Guglielmo Buetti: Note Storiche Religiose delle Chiese e Parrocchie della Pieve di Locarno, (1902), e della Verzasca, Gambarogno, Valle Maggia e Ascona (1906). 2. Auflage, Pedrazzini Edizioni, Locarno 1969.
- Virgilio Gilardoni: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino, volume III: L’alto Verbano II. I circoli del Gambarogno e della Navegna. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 73). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 1983, ISBN 3-7643-1500-8, S. 114–127; Idem: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 234, 431.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 168–169.
- Giuseppe Mondada: Pascoli e vigne di Brione sopra Minusio. Note storiche. Editore P. Romerio, Locarno 1950.
- Daniela Pauli Falconi: Brione sopra Minusio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Januar 2024.
- Celestino Trezzini: Brione sopra Minusio In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, Biondetti – Brupbacher, Attinger, Neuenburg 1921, S. 357 (Digitalisat), (abgerufen am 3. Juli 2017).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Brione sopra Minusio auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 3. Juli 2017).
- ↑ Patriziato di Brione sopra Minusio auf ti.ch/di/sel/patriziati
- ↑ Daniela Pauli Falconi: Brione sopra Minusio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Januar 2024.
- ↑ Historisches Lexikon der Schweiz hls-dhs-dss.ch. Abgerufen am 10. Juli 2024.
- ↑ a b c d e Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 168–169.
- ↑ Franco Binda, Locarno 2013, S. 22–23 (Foto), 152, 172.
- ↑ Franco Binda, Locarno 2013, S. 172.
- ↑ Antonio Padlina ( vom 13. März 2017 im Internet Archive) auf myheritage.it (abgerufen am 13. März 2017)