Brissonneau et Lotz

ehemaliger französischer Konzern der Schwerindustrie

Brissonneau et Lotz (BL) war ein französischer Konzern der Schwerindustrie und Hersteller von Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Werkzeugmaschinen. Kurzzeitig war das Unternehmen als Hersteller von Automobilkarosserien tätig.

Herstellerplakette Brissonneau et Lotz an einer Rangierlok BL T4
Dieseltriebwagen Brissonneau et Lotz Serie 7021 (1972–1973) der Kroatischen Bahnen Hrvatske željeznice in Zagreb (Kroatien)
BB 907 der Chemins de Fer Luxembourgeois, 1988

Unternehmensgeschichte

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Die Firma entstand 1878 aus einer Reorganisation der Firma Brissonneau Frères (1841) zur Société Brissonneau et Lotz in Nantes. Erst 1908 wurde sie zur Aktiengesellschaft. Zu jener Zeit war sie in der Stahlverarbeitung, dem Lokomotiv- und Waggonbau und der Herstellung von Kühleinrichtungen und Werkzeugmaschinen tätig. Bei BL wurde der dieselelektrische Antrieb für Lokomotiven entwickelt.

1956 übernahm das Unternehmen die 1920 von der US-amerikanischen Middletown Car Company in Frankreich gegründete Wagenbauanstalt Entreprises Industrielles Charentaises (EIC).[1]

Schienenfahrzeuge

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Kerngeschäft von BL war der Bau von Lokomotiven, Triebwagen, Straßenbahnwagen und U-Bahn-Garnituren.

Lokomotiven (Auswahl)

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Brissonneau et Lotz lieferte dieselelektrische Lokomotiven der Familie BB Brissonneau an die französische Staatsbahn SNCF sowie nach Luxemburg (CFL 850), Jugoslawien (JZ 642) und Portugal (CP 1200).

Triebwagen, Straßenbahnen, U-Bahnkombinationen

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BL stellte Triebwagen, Straßenbahnen und Kombinationen für U-Bahnen her und belieferte neben der Métro Paris auch die Untergrundbahnen von Lyon, Marseille, Brüssel und Caracas. BL-Triebwagen wurden von Lokalbahnen in ganz Frankreich und auf Réunion verwendet und sogar nach Madagaskar exportiert.

Kraftfahrzeuge

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Emblem

Die Firma war kurze Zeit (1939–1940) im Flugzeugbau tätig und unterhielt in Creil in den 1950er und 1960er Jahren ein Werk für Automobilkarosserien mit Designbüro. Von 1955 bis 1959 entstand das einzige Modell unter eigenem Namen, der Brissonneau 4 CV auf Basis des Renault 4CV. Der Vierzylindermotor mit 747 cm³ Hubraum und 21 PS war im Heck montiert und trieb die Hinterräder an. Die offene Karosserie bot zwei bis drei Personen Platz.

Die Automobilabteilung in Creil wurde 1959 an die Société des Usines Chausson verkauft. Danach wurde die Renault Floride für Renault montiert. 1967 kam der ehemalige Mercedes-Chefdesigner Paul Bracq zum Designbüro von Brissonneau et Lotz. Bis 1970 zeichnete er verantwortlich für verschiedene Prototypen-Designs wie die eines Roadsters auf Basis des BMW 1600 ti und eines Coupés, das auf dem Simca 1100 basierte. Außerdem arbeitete er an Entwürfen für das Design des Hochgeschwindigkeitszuges TGV mit. Brissonneau et Lotz lieferte in Verbindung mit der Firma Société des usines Chausson auch die Karosserien für den Opel GT.

Brissonneau et Lotz Marine

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Der auf die Herstellung von Tonnen und Schiffskränen spezialisierte Zweig des Unternehmens mit Sitz in Carquefou wurde von der US-amerikanischen NOV-Gruppe übernommen, einem Ausrüster für die Erdölindustrie.

1972 wurde Brissonneau et Lotz vom weltweit tätigen Energie- und Transportkonzern GEC Alsthom (heute Alstom) übernommen.

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Commons: Brissonneau et Lotz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Roger Gloor: Nachkriegswagen 1945–1960. Hallwag Verlag, Bern und Stuttgart 1986, ISBN 3-444-10263-1.
  • Jacques Rousseau, Jean-Paul Caron: Guide de l'automobile française. Solar, Paris 1988, ISBN 2-263-01105-6, (französisch)

Einzelnachweise

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  1. Brissonneau et Lotz. In: Rail.lu. Abgerufen am 16. Februar 2024.