Bromethen
Bromethen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der aliphatischen ungesättigten Halogenkohlenwasserstoffe und organischen Bromverbindungen.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Bromethen | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C2H3Br | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
hochentzündliches, farbloses Gas mit angenehmem Geruch[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 106,95 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
gasförmig | |||||||||||||||
Dichte |
1,527 kg·m−3 (als Flüssigkeit am Siedepunkt)[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
15,7 °C[1] | |||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
Schweiz: 5 ml·m−3 bzw. 22 mg·m−3[3] | |||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
79,2 kJ/mol[4] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Geschichte
BearbeitenBromethen wurde 1835 von Henri Victor Regnault entdeckt und zum ersten Mal beschrieben.
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenBromethen kann durch Reaktion von Ethin mit Bromwasserstoffsäure mithilfe von Quecksilber(II)-bromid gewonnen werden, wobei auch 1,1-Dibromethan entsteht.
Weiterhin kann es durch Reaktion von 1,1-Dibromethan mit 1,2-Dibromethan (die beide bei der Reaktion von Ethen mit Brom entstehen) und anschließende Reduktion mit Kalilauge dargestellt werden.
Eigenschaften
BearbeitenPhysikalische Eigenschaften
BearbeitenBromethen ist ein farbloses Gas, das bei Normaldruck bei 15,7 °C siedet.[1] Die molare Verdampfungsenthalpie beträgt 24,8 kJ·mol−1.[5] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend
im Temperaturbereich von 185,7 K bis 289 K.[5] Festes Bromethen schmilzt bei −138 °C.[1]
Chemische Eigenschaften
BearbeitenBromethen ist chemisch instabil und kann spontan (unter Lichteinfluss) polymerisieren, es kommt deshalb in Druckgasflaschen in verflüssigter Form zum Teil versetzt mit Stabilisatoren in den Handel. Es ist nur geringfügig löslich in Wasser, jedoch löslich in Ethanol, Aceton, Benzol, Ether und Chloroform.[6] Unter bestimmten Bedingungen lagert es verschiedene einfache Verbindungen an, so zum Beispiel Halogenwasserstoffsäuren. Mit Diazomethan vereinigt es sich zu Pyrazolhydrobromid:
Sicherheitstechnische Kenngrößen
BearbeitenBromethen bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische.[1][7] Der Explosionsbereich liegt zwischen 5,6 Vol.‑% (249 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 13,5 Vol.‑% (600 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).[1][7] Die Zündtemperatur beträgt 500 °C.[1][7] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1.
Verwendung
BearbeitenBromethen wird als flammhemmendes Monomer für Copolymere bei der Polymerisation zu synthetischen Fasern verwendet (z. B. von Polyvinylbromid) und als Alkylierungreagenz bei organischen Synthesen.
Sicherheitshinweise
BearbeitenBromethen ist aufgrund seines dem Vinylchlorid analogen Metabolismus, des genotoxischen Potentials und der positiven Kanzerogenitätstests an Ratten als krebserzeugend eingestuft.[1]
Weblinks
Bearbeiten- organic-chemistry: Synthesis of vinyl bromides
- ETH: Über die physikalischen Eigenschaften von Vinylbromid
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q Eintrag zu Bromethen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Oktober 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Bromoethylene im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 593-60-2 bzw. Bromethen), abgerufen am 2. November 2015.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-21.
- ↑ a b Guyer, A.; Schütze, H.; Weidenmann, M.: Über einige thermische Eigenschaften des Vinylbromids in Helv. Chim. Acta 20 (1937) 936–949, doi:10.1002/hlca.193702001136.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 85. Auflage. (Internet-Version: 2005), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-68.
- ↑ a b c Chemsafe Datenbank für sicherheitstechnische Kenngrößen im Explosionsschutz, PTB Braunschweig/BAM Berlin, abgerufen am 28. Oktober 2024.