Bruno Ninaber van Eyben

niederländischer Industriedesigner und Hochschullehrer

Bruno Ninaber van Eyben (geboren am 3. November 1950 in Boxtel) ist ein niederländischer Industriedesigner und emeritierter Professor der Technischen Universität Delft. Er ist der Öffentlichkeit als Designer von hochwertigen Alltagsgegenständen und Schmuck und als Entwerfer der letzten Münzen des niederländischen Gulden und der ersten niederländischen Euromünzen bekannt.

Werdegang

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Niederländischer Gulden, Porträt von Königin Beatrix (1982 bis 2000)
 
Niederländischer Gulden, Rückseite (1982 bis 2000)
 
Erasmuspreis (1995)
 
Plakette des NAi (2002), hier am Oceanium des Diergaarde Blijdorp in Rotterdam
 
Niederländische Euromünze zu 50 Cent (1999 bis 2013, ausgegeben ab 2002)
 
Niederländische Münze zu 2 Euro (1999 bis 2013, ausgegeben ab 2002)

Bruno Ninaber van Eyben ist ein Sohn des niederländischen Künstlers Antonius Cornelius "Toon" Ninaber van Eyben (1896–1977). Er schloss 1971 ein Studium der Metallgestaltung und des Kunststoffdesigns an der Maastricht Academy of Fine Arts and Design mit Auszeichnung ab. Noch im selben Jahr eröffnete er mit Bruno Ninaber Design & Production sein erstes Designstudio. 1985 war er mit Wolfram Peters und Peter Krouwel Begründer der n|p|k design consultancy (Ninaber/Peters/Krouwel Industriedesign). 1997 eröffnete er mit einem kleinen Mitarbeiterstab wieder sein Studio Bruno Ninaber Design & Production. Seine Entwürfe werden teilweise in Ninabers eigenem Unternehmen Centendo gefertigt. Seit 2003 war Ninaber Professor für Designästhetik an der Fakultät für Industriedesign der Technischen Universität Delft.[1][2]

Zu den von Bruno Ninaber van Eyben gestalteten Objekten gehören ein Dialysegerät, eine elektrische Schreibmaschine und eine Leuchtstofflampe. Seine Entwürfe wurden vielfach ausgezeichnet und seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Museen für Design und angewandte Kunst wie dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam, dem Museum of Modern Art in New York und Die Neue Sammlung in München.[3]

Ninaber hat seit 1980 zahlreiche niederländische Münzen entworfen. Seinen modernen Entwurf für die letzten Gulden-Münzen mit dem Kopfbild Königin Beatrix’ gestaltete er 1980, die Münzen wurden von 1982 bis 2000 geprägt. Die unterschiedlich angeordneten Linien auf den Münzen sind nicht nur aus ästhetischen Gründen aufgebracht, sondern sollten es ermöglichen, die verschiedenen Münzen durch Automaten unterscheidbar zu machen.[4] Ninabers außerhalb der Niederlande bekanntesten Münzentwürfe sind die Bildseiten der seit 1999 geprägten und von 2002 bis 2013 ausgegebenen ersten niederländischen Euromünzen mit zwei verschiedenen Porträts von Königin Beatrix für die Cent-Münzen und für die Münzen zu 1 Euro und 2 Euro.

Bruno Ninaber van Eyben sieht sich in Bezug auf das Industriedesign als Autodidakt und gibt als Leitlinie für seine Arbeiten Met minder kan het niet, met meer hoeft niet (deutsch: Weniger geht nicht, mehr ist nicht nötig). Er ist emeritierter Professor für Designästhetik an der Fakultät für Industriedesign der Technischen Universität Delft und lebt und arbeitet in Delft.[1][3]

Werke (Auswahl)

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Industriedesign

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  • Sikkens 4041 Farbkonzept und Farbfächer ACC Color Map für den niederländischen Farbenhersteller Sikkens, heute eine Marke von Akzo Nobel Coatings;
  • Stoel 020, Stuhl aus Buchenholz, für Artifort (1977);
  • Seventy Seven, Hänge-Leuchtstofflampen aus Aluminium und Kunststoff (1977 bis 1980);
  • BSI 301, Elektrische Schreibmaschine für das niederländische Unternehmen BSI (1982);
  • Corporate Design und Büromöbel für Posterijen, Telegrafie en Telefonie der Niederlande;[5]
  • Lineal, Papierbehälter, Büroklammernbox und weitere Büro-Accessoires für die Randstad Holding (teilweise mit der n|p|k Gruppe, seit 1994);
  • Mörser, Neujahrsgeschenk für die Mitarbeiter der Randstad Holding, Gusseisen und Hartholz (2000);[6]
  • NAi Architectuurplaquette, Plakette mit Angaben zu Gebäuden, als Informationsmedium aber in besonderen Ausführungen auch als Auszeichnung des Nederlands Architectuurinstituut für Objekte mit hohem architektonischem Wert, anodisiertes Aluminium, transparentes und eingefärbtes Polymethylmethacrylat (2002);
  • KPK Box, modulares Aufbewahrungssystem für die Münzen des Koninklijk Penningkabinet (2003).

Uhren, Schmuck und repräsentative Objekte

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  • Armbandhorloge '73, Armreif mit eingearbeiteter Uhr, Kunststoff und Metall (1973);
  • Halshorloge '76, Gummiband mit Uhrenanhänger aus schwarz anodisiertem Aluminium (1976);
  • Polshorloge '84, Armbanduhr (1984);
  • Hammer des Vorsitzenden der Zweiten Kammer der Generalstaaten, rostfreier Stahl und PVC (1992);[6]
  • Armbanduhr, Titan-Gehäuse mit Kalbsleder-Armband (1994);
  • Delft, Kerzenständer mit Klemmvorrichtung (1997)
  • Amtskette des Bürgermeisters von Papendrecht, Aluminium und Polycarbonat (nur Prototyp, 2001).[6]

Münzen und Medaillen

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Ausstellungen (Auswahl)

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  • bruno ninaber van eyben, Gemeentelijke Van Reekumgalerij, Apeldoorn, November 1980 bis Januar 1981;
  • Ninaber|Peters|Krouwel: Functie Vormt Stijl, Stedelijk Museum, Amsterdam, 1991–1992.[11]

Auszeichnungen

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  • iF Industrie Forum Design für die Lampe Seventy Seven (1977);
  • Kho Liang Ie Award für das Gesamtwerk (1979);
  • Oeuvreprijzen Fonds BKVB in der Sparte Design (2007);
  • Piet Zwart Prijs für sein Lebenswerk (2008);
  • Good Industrial Design Award für die ACC Color Map (2009);[2]
  • Ritterkreuz des Orden vom Niederländischen Löwen (2013).

Veröffentlichung

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  • Erik Tempelman, Hugh Shercliff, Bruno Ninaber van Eyben: Manufacturing and Design. Understanding the Principles of How Things Are Made. Elsevier, Amsterdam u. a. 2014, ISBN 978-0-08-099922-7.

Literatur

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  • Jan Teunen: Bruno Ninaber van Eyben. With compliments. Uitgeverij 010, Rotterdam 2002, ISBN 90-6450-467-9;
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Commons: Bruno Ninaber van Eyben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Em. Prof. Ninaber van Eyben, B. (Memento des Originals vom 15. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tudelft.nl, Website der Technischen Universität Delft, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  2. a b Bruno Ninaber van Eyben, Website des Studio Ninaber, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  3. a b een mooi ding: ambacht vormgeving, kunst 1890–2010. S. 84–89, PDF, 670 kB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  4. Steven Dorrestijn: The design of our own lives. Technical mediation and subjectivation after Foucault. Dissertation, University of Twente 2012, S. 37, ISBN 978-90-365-3442-0, PDF, 2,9 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  5. Anne Lavelle: Top Form. Bruno Ninaber van Eyben. In: Holland Herald, Band 25, Nr. 9, September 1990, S. 16–17, PDF, 1,8 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  6. a b c d Joost de Wal et al.: Beatrix en Europese handen. 10 ontwerpen voor de Nederlandse euro, Rijksmuseum Het Koninklijk Penningkabinet, Leiden 2001, ISBN 90-73882-14-1, S. 104–115, PDF, 6,9 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  7. Ministerie van Financiën (Hrsg.): De nieuwe munten van Nederland, PDF, 8,6 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  8. JHM haalt f 3,3 miljoen binnen met teken van erkentelijkheid. In: Nieuw Israelietisch Weekblad, 22. März 1985, S. 7.
  9. A. Poulssen und Lijsbeth F. Teding van Berkhoutz: Een hommage aan Andries Copier. In: De Beeldenaar Mai/Juni 1994, 18. Jahrgang, Nr. 3, S. 124–126, PDF, 5,4 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  10. Lucie Nijland: Penning en foedraal. In: De Beeldenaar 2009, 33. Jahrgang, Nr. 4, S. 175–180, PDF, 117 kB, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  11. Als de vijf fingers aan je hand. Bruno Ninaber van Eyben over de nieuwe lijn van bureau-accessoires. In: Randstad Data November/Dezember 1991, PDF, 1,7 MB, abgerufen am 14. Dezember 2018.