Buchhof (Sugenheim)
Buchhof (fränkisch: Buchhouf[1]) war ein Gemeindeteil des Marktes Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Nach 1970, jedoch vor 1987 ist der Ort zur Wüstung geworden. Buchhof lag in der Gemarkung Ullstadt.[2]
Buchhof Markt Sugenheim
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Koordinaten: | 49° 36′ N, 10° 28′ O |
Höhe: | 327 m ü. NHN |
Geografische Lage
BearbeitenDie Einöde lag an einem namenlosen rechten Zufluss des Ehebachs. Im Norden grenzte der Schafacker an, im Westen der Breitenrainacker, im Süden die Ziegelleiten und im Osten Schloderkerzen.[3]
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1303 wurde der Ort als „Buͤch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname gibt dessen Lage bei einem Buchenwald an. Im Jahre 1348 wurde der Hof an Peter von Seckendorff zu Obernzenn verkauft. Seit 1662 ist er in Besitz der Freiherren von Franckenstein. 1723 wurde das Anwesen erstmals als „Buchhof“ bezeichnet.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Buchhof aus einer Meierei mit Schäferei. Das Hochgericht übte die Herrschaft Ullstadt aus. Das Anwesen hatte das Rittergut Ullstadt als Grundherrn.[5] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt der Buchhof die Hausnummer 90 des Ortes Ullstadt.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Buchhof dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ullstadt und 1813 der Ruralgemeinde Ullstadt zugeordnet.[6] Am 1. Mai 1978 wurde Buchhof im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Sugenheim eingegliedert.
Ehemalige Baudenkmäler
Bearbeiten- Im Viereck angelegter Komplex von Gutsgebäuden; an der Westseite erdgeschossiges Wohnstallhaus aus verputztem Bruchstein, sogenannter Dienstbotenhof an der Nordseite, Schafstall, außerhalb, südlich des Wohnstallhauses gelegen[7]
- Tonnengewölbter Felsenkeller südlich des Wohnstallhauses, wohl 19. Jahrhundert, mit Front aus verputzten Hausteinen; im vorderen Teil überdacht[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 8 | 25 | * | 25 | 14 | 18 | 16 | 19 | 20 | 11 | † |
Häuser[8] | 2 | 4 | 2 | 2 | 3 | 2 | 2 | † | |||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] |
Religion
BearbeitenDer Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johann Baptist (Ullstadt) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt) gepfarrt.[5][17]
Literatur
Bearbeiten- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 85 (Digitalisat). Ebd. S. 195 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 42.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 22–23.
- Peter Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau. Stürtz, Würzburg 1958, DNB 454428790, OCLC 1070929849, S. 245.
Weblinks
Bearbeiten- Buchhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Februar 2023.
- Buchhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 22. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „búxhouf“.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. LDBV, abgerufen am 25. Juli 2023.
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 42.
W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 22 f. - ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 85.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 195.
- ↑ a b G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 42. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 14 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1084, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1250, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1184 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1256 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1294 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 177 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).