Buckendorf
Buckendorf ist ein Gemeindeteil mit 111 Einwohnern.[1] von Weismain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels im Norden des Freistaates Bayern.
Buckendorf Stadt Weismain
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 0′ N, 11° 14′ O |
Höhe: | 469 m ü. NHN |
Einwohner: | 111 (1. Jan. 2018)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96260 |
Vorwahl: | 09504 |
Ortseingang von Buckendorf
|
Geografische Lage
BearbeitenBuckendorf befindet sich auf 461 m ü. NN[2] auf einer Hochebene, etwa 2,3 Kilometer vom südlichen Ende des Kleinziegenfelder Tals entfernt. Die Hochebene gehört ebenso wie das Tal zu den nördlichen Ausläufern des Frankenjuras im Naturpark Fränkische Schweiz. Der Stadtkern von Weismain befindet sich rund neun Kilometer nördlich. Die Bundesautobahn 70, die in West-Ost-Richtung von Schweinfurt über Bamberg zur Bundesautobahn 9 verläuft, befindet sich unmittelbar nördlich des Dorfes.
Geschichte
BearbeitenOrtsgründung und Frühgeschichte
BearbeitenErstmals wurde Buckendorf in einer Urkunde des Hochstifts Bamberg am 6. August 1096 als „Buchendorf“ erwähnt. Darin ging es um einen Tausch des bischöflichen Gutes in Buckendorf mit „Arnold von Lancheim“.[3] Die Gründung Buckendorfs fand vermutlich bereits einige Jahrhunderte früher statt, wobei aufgrund des Namens eine slawische Kleinstsiedlung in einem Buchenwald naheliegt.[3]
In den Jahren 1300 und 1311 wurde der ortsansässige Ministeriale der Familie Förtsch von Thurnau, „Henrico de Buckendorff“, als Zeuge einer Güterübergabe in Langheimer Urkunden geführt. Heinrich von Buckendorff starb 1317 kinderlos, so dass sich eine eigene Adelslinie nicht ausbilden konnte.[3] Im Jahr 1333 erwarb das Kloster Langheim ein halbes Lehen in „Burckendorff“ und behielt dieses bis Ende des 18. Jahrhunderts. Bauern hatten ihre Steuern an das Kloster zu entrichten.[3]
Im Jahr 1362[3] wurde erstmals eine hölzerne Kapelle in Buckendorf erwähnt.[4] Sie gehörte anfangs noch zur Pfarrei der St.-Martins-Kirche in Weichenwasserlos und gelangte 1451 in den Pfarrsprengel der neugegründeten Pfarrei in Stadelhofen.[3] Die heutige Kapelle St. Sebastian entstand in mehreren Bauphasen. Der ältesten Abschnitt ist der Chor aus dem Jahr 1491. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Leonhards-Patrozinium in das des Heiligen Sebastians geändert, des Schutzheiligen gegen die Pest, die Buckendorf in den Kriegszeiten schwer getroffen hatte.[4] In den folgenden Jahrhunderten fanden zahlreiche kleinere und größere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen statt.[3]
Frühe Neuzeit
BearbeitenIm Zuge der Säkularisation wurde Buckendorf 1811 eine Gemeinde. Bereits 1818 verlor sie ihren Status wieder und wurde Teil der Gemeinde Weiden.[4] Rund 30 Jahre später, am 18. Februar 1853[3], wurde Buckendorf erneut selbständig.[4] Seit 1880 gehört Buckendorf zum Landkreis Lichtenfels, davor war es Teil des Landkreises Ebermannstadt.[3] Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 1. Mai 1883 gegründet.[3]
20. Jahrhundert bis heute
BearbeitenAm 1. Januar 1978 wurde das Dorf nach Weismain eingemeindet.[4] Im Sommer 2002 wurde die St.-Sebastians-Kapelle in Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft generalsaniert und das Dach neu gedeckt.[4]
Zwischen Buckendorf und Fesselsdorf wurde im Sommer 2011 ein Solarkraftwerk durch die Firma IBC Solar errichtet.[5] Ein sechs Hektar großer Teilbereich des Bürgersolarparks Fesselsdorf-Buckendorf, der insgesamt 23 Hektar umfasst, befindet sich am nördlichen Ortsrand von Buckendorf bis zur A 70.[6] Allein in diesem Bereich gibt es 6500 Solarmodule, die Strom für 3320 Häuser liefern können.[5] In der Bevölkerung ist der Solarpark jedoch umstritten.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenDie Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung von Buckendorf wieder.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1818 | 123 | [4] |
1820 | 117 | [7] |
1. Dezember 1910 | 150 | [8] |
1925 | 129 | [9] |
1939 | 145 | [10] |
1950 | 159 | [3] |
1961 | 132 | [11] |
1970 | 133 | [11] |
1987 | 128 | [12] |
2011 | 111 | [13] |
2012 | 110 | [14] |
2013 | 107 | [15] |
2015 | 111 | [16] |
2018 | 111 | [1] |
Vereine
Bearbeiten- Freiwillige Feuerwehr Buckendorf
Literatur
Bearbeiten- Josef Urban: Hundert Jahre Freiwillige Feuerwehr Buckendorf. Buckendorf 1983, Umfang: 92 Seiten
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Stadt Weismain: Ortsteile. Abgerufen am 14. Juni 2023.
- ↑ BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ a b c d e f g h i j k Festschrift anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Buckendorf im Juli 1983, buckendorf.de, abgerufen am 29. Dezember 2011
- ↑ a b c d e f g Zeitungsartikel des Obermaintagblattes vom 3. November 2002 über die Sanierung der Sebastianskapelle in Buckendorf, buckendorf.de, abgerufen am 29. Dezember 2011
- ↑ a b c Kritik am Buckendorfer Solarkraftwerk. In: obermain.de. 22. Oktober 2010, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Errichtung des Solarkraftwerkes bei Buckendorf nun endgültig Beschlossen. In: obermain.de. 7. Oktober 2010, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ A. H. Hönig: Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Bezirksamt Lichtenfels, gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 13. Februar 2014
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Lichtenfels. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 694.
- ↑ Genealogisches Orts-Verzeichnis von Buckendorf, gov.genealogy.net, abgerufen am 29. Dezember 2011
- ↑ Einwohnerverteilung der Stadt Weismain. (PDF) In: stadt-weismain.de. 1. Januar 2011, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2012 ( vom 5. Januar 2013 im Internet Archive)
- ↑ Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2013 ( vom 18. Mai 2013 im Internet Archive)
- ↑ Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2015 ( vom 23. September 2015 im Internet Archive)