Kleinasiatische Wechselkröte
Die Kleinasiatische Wechselkröte (Bufotes viridis sitibundus) ist eine Unterart der Wechselkröte (Bufotes viridis).[1][2] Synonyme (wissenschaftlich nicht mehr gültig) sind: Bufotes sitibundus Bufo sitibundus, Bufo variabilis var. sitibunda, Bufo kavirensis, Bufo viridis ssp. arabicus. Die Kleinasiatische Wechselkröte (Syn. Östliche Wechselkröte), ist ein Froschlurch aus der Gattung Bufotes innerhalb der Familie der Kröten (Bufonidae). Die diploide Amphibienart zählt genetisch zu der 2019 taxonomisch neu eingeteilten Gruppe der Wechselkröten.[3]
Kleinasiatische Wechselkröte | ||||||||||||
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Bufotes viridis sitibundus, Kopula | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bufotes viridis sitibundus | ||||||||||||
Merkmale
BearbeitenB. viridis sitibundus erinnert aufgrund ihrer Morphologie sehr an die Nominatform Bufotes viridis. Offensichtlich gibt es einen Dimorphismus zwischen den Geschlechtern. So zeigt sich am Rücken adulter männlicher Exemplare eine verwaschene olivgrüne Färbung und kein fleckiges Muster. Die Weibchen dagegen besitzen die für Wechselkröten typische Musterung. Als zusätzliches Merkmal finden sich an den Hüften und Oberschenkeln kleine rötliche Warzen. Der trillernde Paarungsruf klingt für das menschliche Ohr gänzlich wie derjenige mitteleuropäischer Tiere.[4]
Verbreitung
BearbeitenB. viridis sitibundus besitzt ein weites Verbreitungsgebiet im euroasiatischen Raum. Es umfasst den Nördlichen Sinai (Ägypten) sowie Israel, Libanon, Türkei, West- und Nordsyrien, ganz Anatolien und die Kaukasusregion bis Südrussland und Kasachstan.[5] Als Terra typica werden die Steppengebiete entlang der Flussniederungen des Yaik (heute: Ural) genannt. Auch im Ostirak, Westiran sowie im Jemen wurde die Kröte stellenweise nachgewiesen.
G. Deichsel & J. Rutschke (2022) berichten über Funde der Kleinasiatischen Wechselkröte auf Rhodos (Griechenland).[6] Als Primärhabitate werden dort Randbereiche von Fließgewässer (z. B. am Mittellauf des Stafilias) sowie lichte Aleppo-Kiefernwälder (Pinus halepensis) genannt. Zunehmende Waldbrände auf der Insel zerstören die Lebensräume.
Gefährdung
BearbeitenÜber die Gefährdung dieser Art ist nichts bekannt. Bei der IUCN ist die Art nicht gelistet (Stand: Feb. 2022). Auch AmphibiaWeb liefert keine weiteren Informationen.[7]
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Josef Eiselt, Josef Friedrich Schmidtler (1973): Froschlurche aus dem Iran unter Berücksichtigung außeriranischer Populationsgruppen. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, 77: 181–243 (zobodat.at [PDF]).
- Flindt, R. und H. Hemmer (1968): Über Bufo viridis im Vorderen Orient. In: Senckenbergiana biol. 49, S. 99–106.
- Pallas, P.S. (1771): Reise durch verschiedene Provinzen des Russischen Reichs. Theil 1. St. Petersburg: Gedruckt bei der Kayserlichen Academie der Wissenschaften.
- Stöck, M., R. Günther & W. Böhme (2001): Progress towards a taxonomic revision of the Asian Bufo viridis group: current status of nominal taxa and unsolved problems (Amphibia: Anura: Bufonidae). Zoologische Abhandlungen. Staatliches Museum für Tierkunde in Dresden 51, S. 253–319.
- Zugmayer, E. (1909): Beiträge zur Herpetologie von Zentral-Asien. Zool. Jb., Syst. 27, S. 481–508.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Aktuelle Taxonomie [1], abgerufen am 10. Februar 2022
- ↑ Jeroen Speybroeck, Wouter Beukema, Christophe Dufresnes, Uwe Fritz, Daniel Jablonski, Petros Lymberakis, Iñigo Martínez-Solano, Edoardo Razzetti, Melita Vamberger, Miguel Vences, Judit Vörös, Pierre-André Crochet: Species list of the European herpetofauna - 2020 update by the Taxonomic Committee of the Societas Europaea Herpetologica. Amphibia-Reptilia 41, 2, 2020, S. 139–189. doi:10.1163/15685381-bja10010.
- ↑ C. Dufresnes, G. Mazepa, D. Jablonski, R. Oliveira, T. Wenseleers, D.A. Shabanov, M. Auer, R. Ernst, C. Koch, H.E. Ramírez-Chaves, K.P. Mulder, E. Simonovo, A. Tiutenko, D. Kryvokhyzhar, P.L. Wennekes, O. Zinenko, A. Korshunov, A. M. Al-Johany, E.A. Peregontsev, R. Masroor, C. Betto-Colliard, M. Denoël, L.J. Borkin, D.V. Skorinov, R. Pasynkova, L.F Mazanaeva, J. M. Rosanov, S. Dubey & S. Litvinchuk (2019): Fifteen shades of green: The evolution of Bufotes toads revisited. Molecular Phylogenetics and Evolution. Vol. 141: 106615, Elsevier. doi:10.1016/j.ympev.2019.106615
- ↑ H. Hemmer (1976): Beobachtungen an mittelasiatischen Wechselkröten (Bufo viridis ssp.). Salamandra Bd. 12 (3), 140–158.
- ↑ Verbreitungskarte nach C. Dufresnes et al. (2019) [2], abgerufen am 20. Februar 2022
- ↑ G. Deichsel & J. Rutschke (2022): Die Kleinasiatische Wechselkröte, Bufotes viridis sitibundus in Primärhabitaten auf Rhodos (Griechenland). Elaphe 4, S. 48–51, Münster.
- ↑ AmphiaWeb [3], abgerufen am 21. Februar 2022.