Bullerbü-Syndrom
Das Bullerbü-Syndrom (schwedisch: Bullerbysyndromet) ist ein Begriff, der sich auf eine Idealisierung Schwedens bezieht, die im deutschen Sprachraum vorkommt. Es besteht aus einem stereotypen Bild von Schweden, das normalerweise mit positiven Assoziationen verbunden ist, darunter Holzhäuser, klare Seen, grüne Wälder, Elche, blondes Haar, glückliche Menschen und Sonnenschein im Hochsommer. Der Begriff stammt aus Astrid Lindgrens Kinderbuchreihe Wir Kinder aus Bullerbü, die im ländlichen Schweden spielt.[1]
Berthold Franke vom Goethe-Institut in Stockholm schrieb Artikel über das Phänomen, die 2007 im Svenska Dagbladet veröffentlicht wurden.[2] Er erklärte, dass es ursprünglich eine Sicht auf Schweden war, aber jetzt auch der Wunsch nach einem besseren Deutschland. Ihm zufolge symbolisiert Schweden eine gesunde Gesellschaft und eine von der Menschheit unberührte Natur.[3][4]
Im Februar 2008 wurde der Begriff vom schwedischen Sprachrat Språkrådet zum „Wort des Monats“ ernannt.[5] Aufgrund der Popularität Schwedens und des Werks von Astrid Lindgren organisierte der schwedische Zweig des Goethe-Instituts im Jahr 2008 die Ausstellung „Pippi auf Deutschlandtour“.[6]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ April Bernard: A New Trip to Lindgren Land. New York Review of Books, 23. Juni 2015, abgerufen am 3. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Berthold Franke: Tyskarna har hittat sin Bullerbü. Svenska Dagbladet, 9. Dezember 2007, abgerufen am 3. Dezember 2024 (schwedisch).
- ↑ Tyskarnas vilda kärlek till Sverige. Sydsvenskan, 9. August 2010, abgerufen am 3. Dezember 2024 (schwedisch).
- ↑ Traum von verlorener Wirklichkeit. Radio Sweden, 11. Dezember 2007, abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ „Bullerbü-Syndrom“ vom Schwedischen Sprachrat zum „Wort des Monats“ gewählt. Goethe-Institut, 2008, abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ Pippi auf Deutschlandtour. Literaturhaus Rostock, 2008, abgerufen am 3. Dezember 2024.