Cha Bum-kun

südkoreanischer Fußballspieler und -trainer
(Weitergeleitet von Bum Kun Tscha)

Cha Bum-kun (* 22. Mai 1953 in Hwaseong) ist ein ehemaliger südkoreanischer Fußballspieler und -trainer.

Cha Bum-kun
Cha Bum-kun (1979)
Personalia
Geburtstag 22. Mai 1953
Geburtsort HwaseongSüdkorea
Größe 177 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1972–1975 Korea University
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1976 Seoul Trust Bank FC
1976–1979 Luftwaffen FC
1978–1979 SV Darmstadt 98 1 0(0)
1979–1983 Eintracht Frankfurt 122 (46)
1983–1989 Bayer 04 Leverkusen 185 (52)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1970–1972 Südkorea U20
1972–1986 Südkorea [1]135 (58)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1991–1994 Ulsan Hyundai Tigers
1997–1998 Südkorea
1998–1999 FC Shenzhen
2004–2010 Suwon Samsung Bluewings
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Koreanische Schreibweise
Hangeul 차범근
Hanja 車範根
Revidierte
Romanisierung
Cha Beom-geun
McCune-
Reischauer
Ch’a Pŏmkŭn

Laufbahn als Spieler

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Im Verein

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Cha begann mit 15 Jahren mit dem Fußballspiel und schloss sich dem Luftwaffen Fußball-Club an. Bereits mit 19 Jahren wurde er südkoreanischer Nationalspieler. 1978 wechselte er nach Deutschland in die Fußball-Bundesliga zum SV Darmstadt 98. Für die Darmstädter absolvierte er jedoch nur ein Spiel, da er zwischenzeitlich nach Südkorea zurückkehren musste, um seinen Wehrdienst zu absolvieren.[2]

Zurück in Deutschland nahm ihn Eintracht Frankfurt zur Saison 1979/80 unter Vertrag. Dort überzeugte er schnell und war vom ersten Spieltag an Stammspieler, der am Ende der Saison mit der Eintracht den UEFA-Pokal gewann. Ein Jahr später konnte er mit Frankfurt den DFB-Pokal-Sieg feiern.[3] Nach vier Spielzeiten, in denen er auf 122 Bundesligaeinsätze und 46 Tore[4] für die Frankfurter kam, wechselte er zur Saison 1983/84 zu Bayer 04 Leverkusen.

Mit dem Wechsel nach Leverkusen wurde er Vereinskamerad von Jürgen Gelsdorf, der ihn am 23. August 1980 mit einem viel diskutierten Foul schwer verletzt hatte. Während sich Gelsdorf danach schweren Vorwürfen ausgesetzt sah, nahm ihn Cha in Schutz, da er ihm keine Absicht unterstellte. Auch seine Zeit in Leverkusen war ähnlich erfolgreich wie in Frankfurt. Von Beginn an war er Stammspieler und krönte seine Zeit in Leverkusen mit dem erneuten UEFA-Pokal-Sieg 1988. Dies war der erste Titelgewinn im Fußball für Bayer 04, zugleich war Cha der erste Bundesligaspieler, der diesen Erfolg mit zwei verschiedenen Vereinen erringen konnte. 1989 beendete er schließlich seine aktive Laufbahn nach 185 Spielen (52 Tore) für Leverkusen[5] und kehrte nach Südkorea zurück.[2]

Während seiner aktiven Zeit bei Eintracht Frankfurt hatten Boulevard-Journalisten ihn mit dem Spitznamen „Tscha-Bum“ belegt, was eine lautmalerischere Anlehnung an seine Torgefährlichkeit darstellen sollte.

Mit der Nationalmannschaft

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Für Südkorea bestritt Cha Bum-kun 127 Länderspiele, in denen er 55 Tore erzielte.[6][7] Der größte Erfolg in seiner 14-jährigen Nationalmannschaftslaufbahn[8] mit Südkorea sowie deren Abschluss war die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Beim 1:1 gegen Bulgarien erzielte Südkorea den ersten WM-Punkt seiner Geschichte.

Er ist der erste nichteuropäische Fußballspieler und bis dato der jüngste Spieler, der 100 Länderspiele machte. Vom 15. Dezember 1978 bis 10. Februar 1989 bzw. 22. Juni 1990 war er Weltrekordhalter mit 116 bis 121 Spielen, dann wurde er von Hussain Saeed (wenn dessen neun Spiele bei den Olympischen Spielen 1980, 1984 und 1988, die 21 Qualifikationsspiele dazu, und die zwei Spiele gegen die dänische Ligamannschaft berücksichtigt werden) bzw. Peter Shilton abgelöst.

Von der Asian Football Confederation wurde er als Asiens Fußballer des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet.[9]

Laufbahn als Trainer

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Im Anschluss an seine aktive Karriere erwarb er die Trainerlizenz an der Kölner Sporthochschule. 1990 eröffnete er in Südkorea eine eigene Fußballschule.[2] In der K-League, der ersten Liga Südkoreas, trainierte er von 1991 bis 1994 die Ulsan Hyundai Tigers.[9]

Später übernahm er das Training der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft, mit der ihm die Qualifikation für die WM 1998 in Frankreich gelang. Er versprach den ersten Sieg Südkoreas bei einer WM und das Erreichen der 2. Runde. Doch nach der zweiten Niederlage, einem 0:5 gegen die Niederlande, wurde Cha noch während des Turniers entlassen. Kurz darauf erschien im größten politischen Monatsmagazins Südkoreas ein älteres Interview, in dem sich Cha sehr offen über Korruption und Bestechung im südkoreanischen Fußball äußerte. Daraufhin wurde er mit einem fünfjährigen Arbeitsverbot belegt.[9]

Cha ging daraufhin nach China, um den chinesischen Erstligisten Ping’an aus Shenzhen zu trainieren. Anfang 2004 kehrte er in die südkoreanische K-League zurück und trainierte die Suwon Samsung Bluewings. Mit diesen gewann er 2004 und 2008 die südkoreanische Meisterschaft, 2005 den A3 Champions Cup und 2009 die Pan-Pacific Championship. Nach einer schwachen Saison 2009, die auf Platz 10 endete, kündigte Cha im Mai 2010, als die BlueWings auf dem letzten Platz standen, seinen Rücktritt an.[10]

Ehrungen

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Als Spieler

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Als Trainer

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Cha Bum-kun in der Lyrik

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Cha Bum-Kun ist Gegenstand eines Gedichts des Schriftstellers Eckhard Henscheid, der „Hymne auf Bum Kun Cha“ (in parodistischer Anlehnung an Friedrich Gottlieb Klopstocks Ode „Der Zürchersee“), veröffentlicht in „Ein Scharmanter Bauer“. Auszugsweise hier die erste Strophe (von insgesamt zehn):

Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht,
Die den großen Gedanken vermochte, den
Knaben zu träumen, zu denken – und dann auch zu
Bilden mit den schnellen, beseelten, jauchzenden
Füßen des Jünglings: Flink, flitzend,
Flirrend und flackernd – nicht lange fackelnd,
Doch feuernd und feiernd; den fühlenden Herzen
Frankfurts zur Freude.
Bum Kun Cha! Freund aus dem Osten! Fremdling bist
Du nicht länger – nicht bitt’res Los ist Exil
Dir! Heimat, die zweite, du fandst sie.

Sein Sohn Du-ri spielte in Deutschland ebenfalls für Eintracht Frankfurt, außerdem für Arminia Bielefeld, den FSV Mainz 05, die TuS Koblenz, den SC Freiburg und zuletzt Fortuna Düsseldorf, ehe er 2013 zum FC Seoul in Südkorea wechselte.

Die deutsche Band Bum Khun Cha Youth, in der neben anderen Jens Friebe spielte, benannte sich nach Cha.[13]

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Commons: Cha Bum-kun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Cha Bum-kun – National Team Stats by Korea Football Association (Memento vom 8. November 2016 im Internet Archive)
  2. a b c Beom-geun Cha, www.weltfussball.de (5. Februar 2007)
  3. Bum-kun „Tscha-Bum“ Cha, www.fussballdaten.de (5. Februar 2007)
  4. Bum-Kun Cha, www.eintracht-archiv.de (5. Februar 2007)
  5. Matthias Arnhold: Cha Bum-Kun - Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 28. März 2012, abgerufen am 19. April 2012 (englisch).
  6. Was macht eigentlich Cha Bum-kun? (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive) auf fifa.com, 13. Mai 2005, abgerufen am 27. April 2013
  7. In ihrer aktuellen Statistik der Spieler mit mindestens 100 Länderspielen (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com (Stand: 20. August 2013; PDF; 57 kB) nennt die FIFA nur noch 119 Spiele, in der RSSSF-Statistik (Stand: 23. Oktober 2002) werden 121 Spiele gezählt.
  8. Hyung-Jin Yoon, Roberto Mamrud and Marius Schneider: Bum-Kun Cha - Century of International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 23. Oktober 2002, abgerufen am 19. April 2012 (englisch).
  9. a b c Martin Hägele: Wie aus dem Beckenbauer Asiens ein Landesverräter wurde. Der Tagesspiegel, 11. Dezember 1998, abgerufen am 15. Dezember 2010.
  10. Cha resigns as Suwon coach. In: The Korea Times. 20. Mai 2010, abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  11. Säulen der Eintracht (Memento vom 17. Juni 2017 im Internet Archive).
  12. ‚Bundesliga-Legende‘ Cha Bum-kun mit Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, german.korea.net vom 5. November 2019, abgerufen am 6. Juni 2020.
  13. Biografie der Bum Khun Cha Youth auf laut.de