Burebista (* im 2. Jahrhundert v. Chr.; † um 44 v. Chr.) war der erste König des vereinigten Reiches der Daker. Er vereinigte, teils mit Gewalt, die geto-dakischen Stämme und wurde ihr König. In seiner Regierungszeit trat das neu entstandene Dakerreich auch in politische Beziehungen zu den Römern ein, die beinahe zu einer größeren kriegerischen Auseinandersetzung geführt hätten. Bevor es dazu kam, wurden jedoch die beiden politischen Anführer umgebracht, Burebista einerseits und Iulius Caesar andererseits.

Burebista wird nur in wenigen antiken Quellen genannt. In Strabons Geographika, einem Werk des frühen 1. Jahrhunderts n. Chr., erscheint er an mehreren Stellen.[1] In den späteren Handschriften, in denen Strabons Werk überliefert ist, wird sein Name Byrebistas, Byrebista, Byrabeistas oder Boirebista geschrieben.[2] Deutlich später ist das Werk Getica des Schriftstellers Jordanes aus dem 6. Jahrhundert n. Chr., in dem von Buruista die Rede ist.[3]

Die einzige ausführlichere zeitgenössische Quelle ist eine Ehreninschrift, die die Bürger der griechischen Stadt (Polis) Dionysopolis (heute Baltschik in Bulgarien) für ihren Mitbürger Akornion aufstellten. Darin ist auch die Rede von diplomatischen Missionen, die Akornion für König Byrebistas ausführte und bei denen er auch politische Vorteile für seine Heimatstadt Dionysopolis erreichen konnte.[4] Eine weitere Erwähnung findet Burebista in einer weiteren griechischen Inschrift, die in Nessebar gefunden wurde und in der von einem Krieg gegen den dakischen König die Rede ist, an dem die Stadt beteiligt war.[5]

Weitere Inschriften dieser Zeit erwähnen kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den griechischen Städten Thrakiens und einfallenden Völkerstämmen von nördlich der Donau, hinter denen sich die Daker unter Burebista verbergen könnten. Zu den ausführlicheren dieser Texte gehört die Ehreninschrift für Aristagoras aus Histria.[6]

 
Vermutliche Maximalausdehnung des Gebietes unmittelbarer Herrschaft und stärkeren Einflusses der Daker-Könige Decebalus und Burebista

Burebista fügte dem dakisch-getischen Kernland weitere Gebiete hinzu: 60/59 v. Chr. besiegte er die verbündeten keltischen Stämme der Boier und Taurisker unter Kritosiros, die an der mittleren Donau in der heutigen Slowakei lebten. Nach 55 v. Chr. und wahrscheinlich vor 48 v. Chr. eroberte Burebista das Ufer des Schwarzen Meeres und unterwarf die dortigen griechischen Städte von Olbia bis Apollonia. 50 v. Chr. versuchten die Daker Noricum zu erobern, wurden aber von den Norikern unter ihrem König Voccio geschlagen.

Teilweise wird vermutet, dass zunächst ein Ort namens Argedava als dakische Hauptstadt gedient habe – dies beruht jedoch auf der unsicheren Interpretation einer unvollständig erhaltenen zeitgenössischen Inschrift.[7] Später entwickelte sich unter Burebista die Festung Sarmizegetusa Regia zum Zentrum des Dakerreiches. Auf der Höhe seiner Macht erstreckte sich das Reich von Burebista über eine Fläche, die von der mittleren Donau bis zum Schwarzen Meer reichte.

Im Jahr 48 v. Chr. ging Burebista eine Allianz mit Gnaeus Pompeius Magnus ein, der gerade im römischen Bürgerkrieg gegen Gaius Iulius Caesar kämpfte. Nachdem letzterer als Sieger hervorging, plante der Römer unter anderem auch einen Kriegszug gegen das dakische Reich. Nur Caesars Tod verhinderte eine Auseinandersetzung. Ungefähr zur selben Zeit, um 44 v. Chr., wurde auch Burebista das Opfer einer Intrige von dakischen Adligen, die an einer Schwächung der Zentralmacht interessiert waren. Das dakische Reich zerfiel in mehrere Teilkönigtümer.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Burebista – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Strabon, Geographika 7,3,5; 7,3,11; 16,2,39.
  2. Kai Brodersen: Dacia Felix. Das antike Rumänien im Brennpunkt der Kulturen. wbg Philipp von Zabern, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8053-5059-4, S. 70.
  3. Jordanes, Getica 67.
  4. Inschrift IGBulg I2 13 (Text auf epigraphy.packhum.org).
  5. Inschrift IGBulg I2 323 (Text auf epigraphy.packhum.org).
  6. Inschrift IScM I 53 (Text auf epigraphy.packhum.org; englische Übersetzung auf attalus.org). Deutsche Übersetzung und Erläuterungen bei Kai Brodersen: Dacia Felix. Das antike Rumänien im Brennpunkt der Kulturen. wbg Philipp von Zabern, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8053-5059-4, S. 71–75.
  7. Kai Brodersen: Dacia Felix. Das antike Rumänien im Brennpunkt der Kulturen. wbg Philipp von Zabern, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8053-5059-4, S. 77–78.