Die Burg Brie, auch Bry genannt, ist eine abgegangene Burg auf der linken Neckarseite im Vorstadtbereich Brye des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt in Baden-Württemberg.

Burg Brie
Alternativname(n) Bry, Brige
Staat Deutschland
Ort Stuttgart-Bad Cannstatt
Entstehungszeit vor 1230
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 48° 48′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 48° 48′ 28,2″ N, 9° 12′ 35,4″ O
Burg Brie (Baden-Württemberg)
Burg Brie (Baden-Württemberg)

Die Anlage ist um 1230 als Wasserburg bzw. als eine mit Wassergräben geschützte Turmhügelburg (Motte) belegt. Sie lag im Bereich der heutigen Hallstraße, im Abschnitt zwischen Aachener Straße und Brückenstraße. In der Nachbarschaft der Burg befanden sich im 13. Jahrhundert vermutlich Wohnhäuser, die den Stadtteil Brie, auch geschrieben Brye, bildeten. In den Jahren 1247 bis 1442 werden Vögte von Brie urkundlich genannt, teilweise lautet die Schreibung auch noch de Brige oder von Brüge. Die Burg Brie wurden im Jahre 1287 wie alle Stuttgarter Burgen sowie bereits 1286 die Stadtmauer von Stuttgart durch Truppen von Rudolf von Habsburg zerstört. Die Anlage ging damals aber noch nicht unter, wie spätere Nennungen belegen. Im Jahre 1604 wird ein Rest der Anlage noch als "kleines altes Häuslein" erwähnt, das längst in bürgerlichem Besitz stand.[1]

In der frühen Neuzeit war das Gebiet überwiegend Grünland, der Name Brie/Brye lebte als Flurname weiter sowie als Bezeichnung für die außerhalb der Stadtmauern links des Neckars gelegenen Häuser von Cannstatt. Ab etwa 1830 ging aus dieser frühen Bebauung die heutige Neckarvorstadt von Bad Cannstatt hervor.[2] Der alte Flurname besteht fort in der Bryestraße, einer Querstraße der Aachener Straße in unmittelbarer Nähe der abgegangenen Burg.

Der Ortsname Brie hat etymologische Parallelen in Frankreich, der Schweiz und Italien und geht auf das keltische Wort *briga "Hügel, Hügelfestung" zurück.

Literatur

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  • Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Stuttgart 1956.
  • Gerhard Wein: Die mittelalterlichen Burgen im Gebiet der Stadt Stuttgart 2. Band – Die Burgen in den Stadtteilen Solitude, Feuerbach, Cannstatt, Berg und Gaisburg, Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart – Band 21, Verlag Ernst Klett, 1971
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  • Eintrag zu Burg Brie in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

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  1. https://www.leo-bw.de/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/7/Bad+Cannstatt+%5BTeilort%5D
  2. Annina Baur: Ein Stück Cannstatt: Eine Vorstadt mit Geschichte - Bad Cannstatt. In: stuttgarter-zeitung.de. 11. Juni 2016, abgerufen am 5. März 2024.