Burg Pain
Die Burg Pain (oder Pahin, Bojenstein, Baienstein) war eine Befestigung im Bereich der Kirche oder des historischen Spitals (Hospitium) in Sankt Nikola an der Donau in Oberösterreich.
Burg Pain | ||
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Georg Matthäus Vischer 1674: Der Wirbel in der Donau, in der Strommitte die Burg Hausstein | ||
Alternativname(n) | Pahin, Bojenstein, Baienstein, Teufelsturm | |
Staat | Österreich | |
Ort | Sankt Nikola an der Donau | |
Entstehungszeit | 1037 erwähnt (Bojenstein, Baienstein) | |
Burgentyp | Maut- und Sicherungsturm | |
Erhaltungszustand | nicht erhalten | |
Ständische Stellung | Lehnssitz | |
Geographische Lage | 48° 14′ N, 14° 54′ O | |
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Lage
BearbeitenBurg Pain war schon früh an einer strategisch wichtigen Stelle in Sankt Nikola an der Donau errichtet worden. Sie war Teil eines alten Maut- und Sicherungssystems entlang der Donau im Strudengau.
Diese mehrheitlich am Nordufer in Oberösterreich gelegenen Burgen und Türme waren (von West nach Ost): Kosenburg, Greinburg (jüngerer Verwaltungsmittelpunkt), Wörth, Werfenstein (ursprünglicher Verwaltungsmittelpunkt), Helchenburg, Hausstein, Langenstein, Pain, Mautturm und Burg Sarmingstein. Am südlichen Donauufer in Niederösterreich befand sich Freyenstein.
Unweit der Burg Pain befand sich in der Donau der gefürchtete Wirbel (Werfel, Donauwirbel, Schifffahrtshindernis). Gegenüber der Burg lag nahe dem niederösterreichischen Donauufer die Hausstein-Insel mit ihrer Burg Hausstein.
Geschichte
Bearbeiten1037 wird Bojenstein bzw. Baienstein erwähnt, 1185 Pahin. Diese Burg dürfte in Sankt Nikola vermutlich in der Nähe der heutigen Kirche und des historischen Spitals (Adresse Sankt Nikola Nr. 1) gestanden haben.
Beatrix, Gemahlin des Walchun von Machland zu Chlamm, stiftete im Jahre 1141 ein Hospitium Pahin zur Aufnahme und Beherbergung von Reisenden und Vorüberziehenden und baute hierzu auch eine Kirche.[1] Nach 1300 wird Pain durch Herzog Albrecht dem Heinrich I. von Volkenstorf verliehen. Im Jahr 1314 verpfändete Herzog Friedrich der Schöne Werfenstein, Hausstein und Pain dem Albero von Volkenstorf.[2] Um diese Zeit dürfte die Burg Pain aber bereits abgekommen sein.[3] Eine Linie der Herren von Pain besaß das Schloss Holzheim in Leonding bei Linz (auch Painherrnhof genannt).
Literatur
Bearbeiten- Georg Grüll: Burgen und Schlösser im Mühlviertel. 2. Auflage. Birken-Verlag, Wien 1968, S. 142.
- Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
- Christian K. Steingruber: Neue Erkenntnisse zu Norbert Grabherrs Historisch-Topographischem Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze in OÖ. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, Linz 2011, S. 29 (Pain (Bojenstein), land-oberoesterreich.gv.at [PDF])
- Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef Roidtner: Die Fundplätze der keltischen, römischen und altdeutschen Waffen, Münzen und Gerätschaften am Donau-Strudel und Wirbel, mit einer Terrainkarte und Abbildung der aufgefundenen Objecte. In: Dreissigster Jahresbericht über das Museum Francisco-Carolinum. Linz 1871, S. 15 (gesamter Artikel S. 1–26, zobodat.at [PDF]).
- ↑ Hausstein. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Walter Neweklowsky: Burgensterben. Über den Verfall unserer Burgen und Schlösser. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1965, S. 15 (ooegeschichte.at [PDF]).