Die Burg Polzing ist eine abgegangene Niederungsanlage im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Geboltskirchen im Bezirk Grieskirchen von Oberösterreich (Polzing Nr. 4, Gugeneder Gut).

Lagestelle der Burg Polzing auf dem Franziszeischen Kataster
Alternativname(n) Polasingas
Staat Österreich
Ort Geboltskirchen-Polzing
Entstehungszeit erste Erwähnung 776
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand abgegangen
Geographische Lage 48° 9′ N, 13° 38′ OKoordinaten: 48° 9′ 0,2″ N, 13° 38′ 20,8″ O
Burg Polzing (Oberösterreich)
Burg Polzing (Oberösterreich)

Geschichte

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Polzing („Polasingas“) wird erstmals 776 erwähnt, als der Graf Macheln von Lambach den Ort der Kirche zur seligsten Jungfrau Maria zu Freising schenkte. Er selbst hatte den Besitz von Herzog Odilo um das Jahr 740 erhalten.[1]

Polzing („Polsinge“) war ein Sitz der Anhanger,[2] die auch auf dem benachbarten Schloss Gröming saßen. Namentlich bekannte Familienmitglieder der Anhanger waren: Wernhard (1250), Otto (1279), Ulrich und seine Söhne Helmhart und Ulrich (1293, 1307), Wernhardt (1324), Heinrich (1331), Ulrich (Besitzer von Schloss Köppach zwischen 1339 und 1355), Meinhart (1368), Ulrich (1380 Pfleger auf Schloss Starhemberg) und Georg (1391 auf Schloss Roith).

Im Jahre 1400 kaufte Hans Anhanger, Besitzer von Schloss Roith, von seinen Vettern Joachim und Peter sowie deren Söhnen Theobald und Vinzenz den Sitz zu Polzing. Vermutlich hatten Joachim und Peter den Sitz zu Polzing nur fallweise bewohnt, da Joachim 1394 Pfleger zu Steyr war und sich Peter Anhanger im gleichen Jahr „zu Köppach“ nennt. Peter der Anhanger wurde 1411 von Herzog Albrecht V. von Österreich mit dem Burg Hausruck belehnt.

Hans Anhanger war 1400 mit Elisabeth, einer Jörgertochter, verheiratet. Beide hatten keine Kinder und so wurden die Erben der Anhanger 1455 die Jörger von Tollet. Die verlassenen Burgteile fielen vermutlich 1600 einem Brand zum Opfer.

Burg Polzing heute

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Der die einstige Burg umgebende Teich ist auf dem Ausschnitt aus dem Franziszeischen Kataster zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch gut erkennbar. Der Meierhof der Burg ist die Hausnummer 12 von Geboltskirchen. Neben diesem Gut war bis Ende der 1960er Jahre eine hügelförmige Erhebung zu sehen, auch Teichreste waren noch vorhanden. Der bei der Burg gelegene Teich wurde offenbar in jüngster Zeit zugeschüttet.[3]

Über die Burg Polzing berichten mehrere Sagen[4], darunter darf auch die Behauptung nicht fehlen, dass ein Fluchtgang von einem Erdstall in Geboltskirchen zum Sitz Polzing geführt habe.[5]

 
Wohnhaus in Polzing an der ehemaligen Burgstelle

Literatur

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  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Irene Keller; Christian Keller: Von Gebrulteskirch zu Geboltskirchen: Geschichte der Gemeinde Geboltskirchen am Hausruck. Heimatbuch der Gemeinde Geboltskirchen. Verlag Moserbauer, Ried im Innkreis 2009, ISBN 978-3-902684-08-0.

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift für Baiern und die angränzenden Länder, Band 2; Bände 4–6, S. 239.
  2. Polzing in der oö Landesbibliothek, S. 28.
  3. Steingruber, 2013, S. 112.
  4. Burg Polzing auf Sagen.at.
  5. Keller & Keller, 2009, S. 31.
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