Burgruine Alter Turm Aach
Die Burgruine Alter Turm Aach ist die Ruine einer Ringburg am Rande des Eigeltinger Tals auf einem 35 × 30 Meter großen Plateau auf 539 m ü. NHN am nordöstlich Rand, oberhalb des Aachtopfs, der Stadt Aach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.
Burgruine Alter Turm | ||
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Alternativname(n) | Alter Turm | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Aach | |
Entstehungszeit | ca. 1020–1050 | |
Burgentyp | Höhenburg, Ringburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Freiadlige | |
Bauweise | Kleinquader | |
Geographische Lage | 47° 51′ N, 8° 52′ O | |
Höhenlage | 539 m ü. NHN | |
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Eine 2004 von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Uni Heidelberg) durchgeführte C14-Datierung eines Holzkohlestücks aus dem Füllmauerwerk ergab ein kalibriertes Erbauungsdatum zwischen 990 und 1020. Dieser Befund – zusammen mit der gefundenen Keramik – weist die Burg als eine der frühen Burgen des 11. Jahrhunderts aus.
Durch den frühen Abgang der Burg in der Mitte des 12. Jahrhunderts ist sie nie wieder überbaut worden. Dadurch sind die Reste im Gegensatz zu anderen, später überbauten Burgen im Originalzustand erhalten. Dieser Umstand macht die Burgruine so einzigartig.
Geschichte
BearbeitenAm 28. Februar 1100 in Riedöschingen ist in einer Urkunde Burkards von Nellenburg[1] ein „Ödalricus de Ahe“ als 13. Zeuge aufgeführt. Vermutlich war dieses edelfreie Adelsgeschlecht von Aach der Erbauer der Burg. Ab 1158 befand sich der „Alte Turm“ im Besitz des Konstanzer Hochstifts[2]. Danach wurde die Burg aufgegeben. Ab Ende des 12. Jahrhunderts sind auch keine Keramikfunde mehr bekannt.
Der letzte Aacher, „Ulrich de Ahe“, starb als Domherr im Konstanzer Domkapitel an einem 5. März kurz nach 1176[3]. Über die Zerstörung der Burg ist in den Quellen nichts bekannt. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes ist auch die Nutzung als Steinbruch zum Straßenbau um 1770 unwahrscheinlich.[4]
Beschreibung
BearbeitenDer Südrand fällt steil zum Eigeltinger Tal ab, die restlichen drei Seiten werden durch einen drei Meter tiefen, in den Fels geschlagenen Graben geschützt. Dem Plateaurand folgen Schuttwälle der Umfassungsmauer. Innerhalb dieses Berings stand isoliert der Wohnturm mit polygonalem Grundriss von 9 × 15 Metern. Die West- sowie Teile der Süd- und Nordwand sind bis auf eine Höhe von 8,4 Meter erhalten. Der Hocheingang befindet sich in der Südwand. Das Sichtmauerwerk macht einen erstaunlich homogenen Eindruck und besteht aus salierzeitlichen Kleinquadern. Man geht davon aus, dass nur der Hochadel im Stande wahr, so etwas zu dieser Zeit zu errichten. Der Turm bestand aus mindestens vier Stockwerken.
Galerie
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Ansicht von außen
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Ansicht von innen
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Hocheingang
Literatur
Bearbeiten- Michael Losse und Hans Noll: Burgen, Schlösser, Festungen im Hegau – Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet (= Hegau-Bibliothek. Band 109). Verlag Michael Greuter, Hilzingen 2006, ISBN 3-9806273-2-2, S. 65.
- Rudolf Martin und Ralf Schrage: Die Burg „Alter Turm“ über dem Aachtopf. Hrsg.: Deutsche Burgenvereinigung (= Burgen und Schlösser. Band 4). Braubach/Rhein 2010, S. 239 ff.
- Rudolf Martin und Ralf Schrage: Die Burg „Alter Turm“ über dem Aachtopf/Hegau. Hrsg.: Wartburg-Gesellschaft (= Forschungen zu Burgen und Schlössern. Band 15). 2013, ISBN 978-3-86568-891-0.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Burg Aachtopf auf hegauritter.net
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ FUB Bd. V, S. 45, Nr. 75
- ↑ FUB, Bd. V, S. 60, Nr. 96 (diese Urkunde wird allerdings von Historikern meist als Fälschung angesehen)
- ↑ Freddy Meyer: Die Edelfreien von Aach -Ein Beitrag zur Adelsgeschichte im Mittelalter, in: Hegau Zeitschrift für Geschichte, S. 31 ff.
- ↑ Tafel am „Alten Turm“ zu geschichtlich bekannten Daten