Burgsinntunnel
Der Burgsinntunnel (in der Planungs- und Bauphase auch Tunnel Burgsinner Kuppe[1][2]) ist ein 729 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Er liegt auf der Gemarkung des unterfränkischen Marktes Burgsinn und trägt daher seinen Namen.
Burgsinntunnel | ||
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Ort | Burgsinn | |
Länge | 729 m | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Querschnitt | 86 m² | |
Größte Überdeckung | bis 45 m | |
Bau | ||
Bauherr | Deutsche Bundesbahn | |
Baubeginn | 1981 | |
Betrieb | ||
Betreiber | DB InfraGO | |
Freigabe | 1988 | |
Lagekarte | ||
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Koordinaten | ||
Nordportal | 50° 8′ 34,5″ N, 9° 39′ 28,7″ O | |
Südportal | 50° 8′ 11″ N, 9° 39′ 31,4″ O |
Verlauf
BearbeitenDer Tunnel durchquert, zwischen den Baukilometern 265,125 und 265,840, den Westhang der Burgsinner Kuppe.[3]
Die Trasse liegt am Nordportal[3] in einem ausleitenden Übergangsbogen[3] aus einer dem Portal vorgelagerten Rechtskurve von 5.600 m Radius. Der übrige Tunnel verläuft in einer Gerade. Die Gradiente steigt, in südlicher Richtung, zunächst mit 3,0 Promille an und fällt anschließend zum Südportal hin mit 1,7 Promille ab.[4]
Die maximale Überdeckung liegt bei 45 m.[5]
Nördlich schließt sich Abschnitt freier Strecke an, südlich folgt der Betriebsbahnhof Burgsinn.
Geschichte
BearbeitenPlanung
BearbeitenNach dem Planungsstand von Ende 1977 war eine Länge von 812 m für das Bauwerk vorgesehen gewesen. Trassen- und Gradientenverlauf entsprachen dabei bereits dem später realisierten Entwurf.[6] Im Herbst 1981 lag die geplante Länge bei 720 m.[1]
In der Planungs- und Bauphase lag die Röhre beim Baukilometer 265.[4]
Geschichte
BearbeitenDer Bau des Tunnels wurde am 13. März 1981 an die Arbeitsgemeinschaft Kunz/Züblin/Kronibus vergeben.[3] Die Bauarbeiten begannen im Mai 1981.[5]
Das Bauwerk zählte damit zu den ersten im Südabschnitt der Strecke errichteten Bauten. Ursprünglich war dabei eine Länge von 760 m geplant.[7] Später war eine Länge von 715 m vorgesehen gewesen.[3] Auch 1983 wurde noch eine Länge von 715 m angegeben.[2]
Der Tunnel wurde in Spritzbetonbauweise im Mehrschichtbetrieb (Fünf-Tage-Wochen) von Süden nach Norden vorgetrieben, mit einem kurzen Gegenvortrieb von Norden. Dabei wurde, für einen Nutzquerschnitt von rund 81 m², ein Ausbruchsquerschnitt von etwa 115 m² hergestellt. Insgesamt wurden rund 150.000 m³ Gesteinsmassen (Buntsandstein in verschiedenen Formationen) ausgebrochen, die im Bereich der Deponie Neuserts auf dem Gebiet der Gemarkung Burgsinn eingebaut wurden.[3] (Eine andere Quelle spricht von einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 106 m³ und einem Ausbruchsvolumen von 80.000 m³[5])
Als besonders schwierig galt der hangparallele Vortrieb des Tunnels, der in einer Hangzerreißzone aufgefahren wurde.[8]
Der Tunnel wurde am 25. Mai 1982 durchgeschlagen.[9] Das Bauwerk war Ende 1983 bis auf Restarbeiten fertiggestellt.[2]
Die geplanten Baukosten lagen 1982 bei etwa 21 Millionen D-Mark (rund 11 Millionen Euro).[3]
Weblinks
Bearbeiten- Fotos der Tunnelportale auf eisenbahn-tunnelportale.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Helmut Maak: Neubaustrecke Hannover–Würzburg, Baubeginn im Südabschnitt. In: Die Bundesbahn. Jg. 57, Nr. 10, 1981, ISSN 0007-5876, S. 801–806.
- ↑ a b c Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Realisierungsstand im Südabschnitt der Neubaustrecke Hannover - Würzburg (Stand: Dezember 1983). Presseinformation (zwei Seiten), Nürnberg, 1983 (?), zwei A4-Seiten.
- ↑ a b c d e f g Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Eisenbahntunnel durch die Burgsinner Kuppe. Presseinformation, Nürnberg, ohne Jahr (ca. 1982), zwei A4-Seiten.
- ↑ a b Helmut Maak: Die Bundesbahn-Neubaustrecke zwischen Main und Spessart (Südabschnitt Hannover–Würzburg). In: Internationales Verkehrswesen, Jahrgang 36 (1984), Heft 2 (März/April), S. 126–132, ISSN 0020-9511.
- ↑ a b c Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover – Würzburg. Südabschnitt. Realisierungsstand 15. Juli 1981. Bildband, Nürnberg, 1981
- ↑ Helmut Maak: Der Entwurf der Neubaustrecke Hannover – Würzburg, Streckenabschnitt hessisch/bayerische Landesgrenze – Würzburg. In: Die Bundesbahn, Jahrgang 53 (1977), Heft 12, S. 883–893, ISSN 0007-5876.
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Baubeginn Südabschnitt Neubaustrecke Hannover – Würzburg in Gemünden am Main. 22. Mai 1981. Presseinformation, Mai 1981.
- ↑ Alfred Kunz GmbH & Co. (Hrsg.): 1982. München, ca. 100 A4-Seiten, 1982, S. 4–5.
- ↑ Belter: Tunnelbau Schlag auf Schlag. In: Der Eisenbahningenieur, 34 (1983), Heft 1, S. 37.