Der Burgstall Kleine Schwedenschanze ist eine abgegangene hochmittelalterliche Höhenburg im Landshuter Stadtteil Schönbrunn.

Burgstall Kleine Schwedenschanze
Lageplan des Burgstalls Kleine Schwedenschanze auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan des Burgstalls Kleine Schwedenschanze auf dem Urkataster von Bayern

Staat Deutschland
Ort Landshut-Schönbrunn
Entstehungszeit Hochmittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, verebneter Graben erhalten
Geographische Lage 48° 33′ N, 12° 12′ OKoordinaten: 48° 32′ 54,2″ N, 12° 11′ 31,4″ O
Höhenlage 418 m ü. NN
Burgstall Kleine Schwedenschanze (Bayern)
Burgstall Kleine Schwedenschanze (Bayern)

Die ehemalige Burganlage ist als Bodendenkmal mit der Nummer D-2-7439-0044 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst und wird als „Siedlung des Neolithikums sowie mittelalterlicher Burgstall "Kleine Schwedenschanze" mit verebnetem äußeren Befestigungsgraben“ beschrieben.

Der Burgstall der Spornburg liegt bei 418 m ü. NN auf einer Lössinsel am rechten Hochufer des Isartals bei Schloss Schönbrunn in der Nähe der Flur Schweinbach.

Geschichte und Name

Bearbeiten

Das Gelände der Burg war schon um 3500 v. Chr. in der späten Jungsteinzeit durch die Altheimer Kultur besiedelt, was durch Keramiken, Feuersteinsplittern, Lehm von Hütten etc. belegt ist.[1]

Der Burgstall stammt aus der Zeit des Hochmittelalters[2], näheres ist nicht erforscht.

Die Kleine Schwedenschanze hieß früher auch „Pfarrertafel“.[3] Der Name „Schwedenschanze“ stammt von der Annahme der Bevölkerung, der Burgstall hätte als Schutz oder Versteck vor den Schweden im Dreißigjährigen Krieg gedient oder die Anlage wäre von den Schweden verwüstet worden.[4] Die Bezeichnung „klein“ erfolgte als Unterscheidung zum benachbarten Burgstall Große Schwedenschanze, der umfangreichere Ausmaße hat.

Beschreibung

Bearbeiten

Die Anlage wird durch einen halbkreisförmigen 20 m breiten Graben als ovaler Kegel mit einem schwach gewölbten Plateau von 25 × 18 m Durchmesser von ansteigenden Isartalrand abgeschnitten. Die Außenhöhe des Grabens erreicht im Südwesten 8 m und im Nordosten nur 3 m. Der Graben läuft an beiden Seiten zum Isartal aus. Die Gesamtausdehnung der Anlage beträgt 80 m bei 60 m Breite. Auf dem Lößkegel des Plateaus wurden gemörtelte Ziegelmauerreste gefunden, ebenso neolithische Hornsteinpfeilspitzen und Gefäßscherben. Von der Burg ist nur noch der verebnete Wassergraben erhalten. An der Stelle des ehemaligen Bergfrieds steht heute ein Einfamilienhaus. Die nördliche Hälfte des Burgberges ist in das Isartal abgerutscht.[1]

Ein noch erkennbarer, ehemaliger Weg, der sich am Hügelrand hinzieht, reicht bis zum Burgstall Große Schwedenschanze.[5]

Literatur

Bearbeiten
  • Werner Hübner: Wanderungen in die Zeit – Auf Spurensuche durch die historische Kulturlandschaft von Stadt und Landkreis Landshut, Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Landshut, 2009, S. 27–29.
  • Johannes Pätzold: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 2). Verlag Michael Laßleben, Kallmünz 1983, ISBN 3-7847-5090-7, S. 49.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Werner Hübner: Wanderungen in die Zeit – Auf Spurensuche durch die historische Kulturlandschaft von Stadt und Landkreis Landshut, Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Landshut, 2009, S. 27–29
  2. Denkmalliste für Landshut (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. Bayerische Annalen – Blatt für Vaterlandskunde, München 1834, S. 144
  4. Alois Staudenraus: Chronik der Stadt Landshut in Bayern, Teil 3, Verlag Attenkofer, Landshut 1832, S. 11–12
  5. Alois Staudenraus: Spaziergänge in und um Landshut: In Briefen an einen Freund, Verlag Attenkofer, Landshut 1835, S. 43–44