Die Burke Ratio ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die als ex post-Risikomaß die Rendite eines zinstragenden Finanzinstruments oder Finanzprodukts einer Varianz von Kursverlusten gegenüberstellt. Die Kennzahl ist nach Gibbons Burke benannt, der sie 1994 vorstellte.[1] Sie ist eine Modifikation des Sharpe-Ratios.[2]

Ermittlung

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Die Burke Ratio   setzt die Überrendite   gegenüber dem risikofreien Zinssatz   ins Verhältnis zur Quadratwurzel der Summe der  -potenzierten niedrigsten Renditen beim Maximum Drawdown ( ) im untersuchten Zeitraum  .[3]

 .

Da die Burke Ratio das Quadrat der Kursverluste zugrunde legt ( ), werden die größeren Kursverluste stärker gewichtet als die kleineren Verluste. Hiermit wird impliziert, dass wenige große Verluste ein höheres Kursrisiko bedeuten als viele kleine.[4][5]

Je höher die Kennzahl ausfällt, umso besser ist die Performance eines Finanzinstruments einzustufen.

Übersicht

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Performance-Kennzahlen, die den Kursverlust (englisch drawdown) als eine der Größen beinhalten, können wie folgt unterschieden werden:[6]

Kursverlust betriebswirtschaftliche
Kennzahl
maximaler Kursverlust Calmar Ratio
durchschnittlicher Kursverlust Sterling Ratio
Varianz Burke Ratio

Diese Kennzahlen gelten als Verfeinerung des Sharpe Ratios, das Kursgewinne und Kursverluste gleich gewichtet, obwohl das Kursrisiko des Anlegers lediglich in Kursverlusten besteht.

Wirtschaftliche Aspekte

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Eling/Schuhmacher prüften 13 Performance-Kennzahlen, darunter auch die Burke Ratio.[7] Drei hiervon berücksichtigen lediglich den Kursverlust. Infolgedessen können jene Finanzinstrumente und Finanzprodukte, die einen Kapitalertrag und damit eine Rendite erbringen und gleichzeitig einem Kursrisiko ausgesetzt sind, vom Burke Ratio erfasst werden. Dazu gehören Aktien- bzw. Dividendenrendite und Anleihenrendite. Verzinsliche Finanzprodukte ohne Kursrisiko (wie Bankguthaben in Inlandswährung) können dagegen nicht mit dem Burke Ratio bewertet werden.

Auch ein ganzes Portfolio (Fondsvermögen eines Investmentfonds, Sicherungsvermögen eines Versicherers oder Wertpapierdepot eines Kreditinstituts oder Privatanlegers) kann mit dem Burke Ratio gemessen werden.

Einzelnachweise

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  1. Gibbons Burke, A Sharper Sharpe Ratio, in: Futures Magazine 23 (3), 1994, S. 56 (englisch)
  2. Alessandro Carretta/Gianluca Mattarocci, Asset Pricing, Real Estate and Public Finance Over the Crisis, Palgrave/Macmillan, 2013, S. 171 (englisch)
  3. Izabela Pruchnicka-Grabias, Maximum drawdown measures in hedge fund efficiency appraisal, in: Financial Internet Quarterly 12 (4), 2016, S. 88 f. PDF (englisch)
  4. Greg Filbeck/Harold Kent Baker, Investment Risk Management, Oxford University Press, 2015, S. 381 (englisch)
  5. Christoph Bruns/Frieder Meyer-Bullerdiek, Professionelles Portfoliomanagement, 6. Auflage, Schäffer-Poeschel, 2020, S. 924
  6. Martin Eling/Frank Schuhmacher, Hat die Wahl des Performancemaßes einen Einfluss auf die Beurteilung von Hedgefonds-Indizes?, in: Kredit und Kapital 39 (3), 2006, S. 424
  7. Martin Eling/Frank Schumacher, Does the Choice of Performance Measure Influence the Evaluation of Hedge Funds?, in: Journal of Banking and Finance 31 (9), 2007, S. 2632–2647 (englisch)