Burkhart-Gymnasium
Das Burkhart-Gymnasium (kurz BGM) ist ein Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg und liegt im Labertal. Der Einzugsbereich des Gymnasiums umfasst das Gebiet des ehemaligen Landkreises Mallersdorf und den östlichen Teil des ehemaligen Landkreises Rottenburg. Knapp 600 Schüler werden von etwa 50 hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet.
Burkhart-Gymnasium | |
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Luftbild | |
Schulform | Naturwissenschaftlich-technologisches, sprachliches, wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium |
Schulnummer | 0392 |
Gründung | 1973 |
Adresse | Burkhartstraße 3 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 46′ 23″ N, 12° 14′ 14″ O |
Schüler | 587 (Stand: 2023/2024)[1] |
Lehrkräfte | 47 (Stand: 2023/2024)[1] |
Leitung | Claus Gigl |
Website | www.gymnasium-mallersdorf.de |
Schulprofil
BearbeitenSchulzweige
BearbeitenDas Burkhart-Gymnasium bietet seit der Einführung des G8, also dem Schuljahr 2003/2004, folgende drei Schulzweige an:
- Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG), Sprachenfolge Englisch – Latein oder Englisch – Französisch
- Sprachliches Gymnasium (SG), Sprachenfolge Englisch – Latein – Französisch
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium (WSG-W), Sprachenfolge Englisch – Latein oder Englisch – Französisch
Im 9-jährigen Gymnasium wird das WSG-W durch das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium (WWG) abgelöst. Die Zweige unterscheiden sich dort in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 in vier und in Jahrgangsstufe 11 in fünf Unterrichtsstunden pro Woche. Im G8 unterscheiden sie sich in allen Jahrgangsstufen (8 bis 10) lediglich in vier Unterrichtsstunden pro Woche.
Zu Beginn der zehnten beziehungsweise im G9 der elften Jahrgangsstufe können die Schüler eine Fremdsprache ablegen und dafür spätbeginnend mit Spanisch starten.[2]
Stützpunktschule für Fußball
BearbeitenIm Schuljahr 2013/14 hat sich das Burkhart-Gymnasium um den Titel „Stützpunktschule für Fußball“ beim bayerischen Kultusministerium beworben. Dadurch besteht seit dem Schuljahr 2014/15 die Möglichkeit, vier Stunden pro Woche ausschließlich für die Fußballförderung zu nutzen. Die Schüler, die zu Beginn der fünften Klasse durch eine interne Auswahl ausgewählt wurden, nehmen von der fünften bis zur achten Jahrgangsstufe an einem wöchentlichen 90-minütigen Training teil, das sich auf fußballerische Techniken konzentriert.[3]
Auszeichnungen
BearbeitenSeit dem Schuljahr 2016/17 ist das Gymnasium Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.[4] In den Jahren 2019 und 2022 gab es die Auszeichnung MINT-freundliche Schule.[5][6] Ebenfalls 2022 hat die Schule das Zertifikat Umweltschule in Europa für das besondere Engagement für nachhaltige Entwicklung erzielt.[7] Im gleichen Jahr gab es außerdem das Siegel „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“.[8]
Fahrtenprogramm
BearbeitenFolgende Fahrten finden jährlich am Burkhart-Gymnasium statt:[9]
- Schullandheim (5. Klasse)
- Skilager (7. und 8. Klasse)
- Tage der Orientierung (9. Klasse)
- Studienfahrt nach Berlin (10. Klasse)
Zudem gibt es eine Anzahl an Fahrten, an welchen nur einzelne Schülergruppen beteiligt sind, darunter sind Konzertprobewochen in Passau, Tutorenschulungen oder Seminarfahrten. Daneben finden während des Schuljahres zahlreiche Exkursionen statt.
Ausstattung
BearbeitenDas Gymnasium verfügt über drei Computerräume und 76 PC-Arbeitsplätze. Die Klassenzimmer und Fachräume sind mit Videoprojektor, Dokumentenkamera und PC ausgestattet. Den Schülern werden 64 Leihtablets für den Klassenunterricht zur Verfügung gestellt.[10]
Geschichte
BearbeitenNamensgebung
BearbeitenDer Schulname Burkhart-Gymnasium kommt von dem Benediktinermönch Burkhart von Wildenfels (auch bekannt als Burkhard von Mallersdorf)[11], dem ersten Abt des Klosters Mallersdorf. Dieser leitete das Kloster von 1109 bis 1122[2] und war Begründer der ersten Bildungseinrichtung in dieser Region, einer in das Kloster eingebetteten Schule. Mit der Namensgebung wollte die Schule die Nachfolge dieser kulturellen und schulischen Tradition antreten.[12]
Schulleiter
Bearbeiten- Von 1973 bis 1981: Angèle Höferer[12]
- Von 1982 bis 1996: Rudolf Enghofer[12]
- Von 1996 bis 2002: Friedrich Heglmeier[12]
- Von 2002 bis 2006: Martin Hobmeier
- Seit 2006: Claus Gigl
Schulentwicklung
BearbeitenDie Genehmigung der Errichtung eines neuen Gymnasiums bis zur zehnten Jahrgangsstufe erfolgte am 4. April 1973, die Weiterführung der Klassen bis zum Abitur wurde am 28. Juni 1977 genehmigt. Die Entscheidung für den Standort Mallersdorf-Pfaffenberg sollte die Lücke im bayerischen Gymnasialnetz im Dreieck Landshut-Straubing-Regensburg schließen.
Im Herbst 1972 begann man mit 92 Neuanmeldungen in Räumen, die von der Gemeinde Pfaffenberg zur Verfügung gestellt worden waren. Baubeginn und Eröffnung des neuen Gymnasiums war im Jahre 1975 unter der ersten Leiterin Angèle Höferer. Im Herbst 1979 entstand die Dreifachturnhalle. Damit war der Bau der Schule fertiggestellt. Die Namensverleihung Burkhart-Gymnasium erfolgte im Juli 1982 unter dem zweiten Direktor Rudolf Enghofer.[12]
Aufgrund der anwachsenden Schülerzahl wurden unter Enghofer Ausbaupläne entworfen. 1996 wurde der „Anbau Nord“ angefügt. Unter dem dritten Schulleiter, Friedrich Heglmeier, wurde 1997 auch der östliche Ausbauabschnitt („Anbau Ost“) mit unter anderem einer neuen Aula fertiggestellt.[12]
Flugblattaffäre
BearbeitenWährend des Wahlkampfs zur bayerischen Landtagswahl 2023 wurde das Burkhart-Gymnasium überregional bekannt, als die Süddeutsche Zeitung erstmals über ein Flugblatt mit antisemitischem Inhalt berichtete, das im Schuljahr 1987/88 in der Schultasche des damaligen Schülers Hubert Aiwanger gefunden worden war. Später erklärte Aiwangers älterer Bruder – damals ebenfalls Schüler am Burkhart-Gymnasium, dass er das Flugblatt verfasst habe.[13] Gegen einen pensionierten Gymnasiallehrer, dem vorgeworfen wurde, das Flugblatt im Sommer 2023 verschiedenen Medien zugespielt zu haben, wurden staatsanwaltliche Ermittlungen wegen der möglichen Verletzung von Dienst- und Privatgeheimnissen aufgenommen, aber im Juli 2024 eingestellt.[14]
Ehemalige Schüler
Bearbeiten- Erhard Grundl (* 1963), Mitglied des deutschen Bundestags (Bündnis 90 – Die Grünen)
- Franz Schopper (* 1964), Prähistoriker und Mittelalterarchäologe
- Oliver Triendl (* 1970), Konzertpianist
- Hubert Aiwanger (* 1971), Bundesvorsitzender der Freien Wähler
- Berni Mayer (* 1974), Autor, Blogger und Musiker
- Anna Schaffelhuber (* 1993), Monoskibobfahrerin
- Paul Grauschopf (* 1998), Fußballspieler
Literatur
Bearbeiten- 50 Jahre Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg. In: Hans Reimann (Hrsg.): Festschrift. Mediengruppe Attenkofer, Straubing 24. Februar 2023 (idowa.de).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ a b Das BGM. In: gymnasium-mallersdorf.de. Abgerufen am 24. Februar 2023.
- ↑ 50 Jahre Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg. Mediengruppe Attenkofer, Straubing 24. Februar 2023, S. 8 (idowa.de).
- ↑ Schule ohne Rassismus … Eröffnungsrede zur Auftaktveranstaltung "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage" am 11.10.2017. In: gymnasium-mallersdorf.de. Abgerufen am 9. Mai 2023.
- ↑ MINT-freundliche Schule. In: gymnasium-mallersdorf.de. Dezember 2019, abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ BGM erneut MINT-freundliche Schule. In: gymnasium-mallersdorf.de. November 2022, abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ BGM erhält die Auszeich-nung „Umweltschule“. In: gymnasium-mallersdorf.de. November 2022, abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ Auszeichnung 2022. Vergabe von 77 Urkunden "Partnerschule Verbraucherbildung". Verbraucherbildung Bayern, abgerufen am 4. März 2023.
- ↑ Fahrtenprogramm. In: gymnasium-mallersdorf.de. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ 50 Jahre Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg. Mediengruppe Attenkofer, Straubing 24. Februar 2023, S. 14 (idowa.de).
- ↑ Joachim Schäfer: Burkhard von Mallersdorf. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. 1. April 2021, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ a b c d e f 50 Jahre Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg. Mediengruppe Attenkofer, Straubing 24. Februar 2023, S. 4 f. (idowa.de).
- ↑ Isabelle Daniel, Eva Casper: Hubert Aiwangers Bruder will antisemitisches Flugblatt verfasst haben. In: Die Zeit. 27. August 2023, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 21. August 2024]).
- ↑ Jona Spreter: Flugblattaffäre: Verfahren gegen Hubert Aiwangers früheren Lehrer wird eingestellt. In: Die Zeit. 25. Juli 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 21. August 2024]).