C3 Bay 96a
Die bayerischen C3 Bay 96a waren dreiachsige Abteilwagen, die noch in der klassischen Holzbauweise gebaut wurden. Sie hatten im Wagenverzeichnis der K.Bay.Sts.B. von 1913 die Blatt-Nr. 40 und waren der Gattung C. zugeordnet. Ursprünglich waren sie von den Pfälzischen Eisenbahnen beschafft worden und hatten in deren Wagenverzeichnis von 1902 die Blatt Nr. 25.
C3 Bay 96a | |
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Nummerierung: | (siehe Liste) |
Anzahl: | 145 |
Hersteller: | MAN, Gebr. Gastell |
Baujahr(e): | 1896 |
Ausmusterung: | ? |
Bauart: | Abteilwagen |
Gattung: | CC |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 12.870 mm |
Länge: | 11.170 mm |
Höhe: | 4.550 mm |
Breite: | 2.600 mm |
Gesamtradstand: | 5000 mm |
Bremse: | Spindelhandbremse, Schleifer-Bremse |
Zugheizung: | Dampf |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung nach VDEV |
Sitzplätze: | 0 / 0 / 56 |
Fußbodenhöhe: | 1.260 mm |
Klassen: | 3. Klasse |
Beschaffung
BearbeitenIn den Jahren zwischen 1890 und 1915 beschafften die Pfälzischen Eisenbahnen für alle drei Teilgesellschaften insgesamt 513 Wagen[1] der Gattungen AB3, C3 und D3[1] für diesen Dienst. Zwischen 1896 und 1902 waren es 145 Wagen der Gattung C3 nach Blatt 40[1] von den Firmen MAN aus Nürnberg, Gebr. Gastell aus Mainz[1] und der Waggonfabrik Rastatt. Im Gegensatz zu den parallel beschafften Wagen nach Blatt-Nr. 39 waren die Wagen alle mit einer sogenannten Freisitzbremse ausgestattet. Der Stückpreis für einen Wagen lag zwischen ca. 12.000 RM und 15.200 RM[2].
Einsatz
BearbeitenDie Wagen kamen ausschließlich im Regionalverkehr zum Einsatz und insbesondere in den Arbeiterzügen zu den industriellen Zentren wie Ludwigshafen, Frankenthal oder Kaiserslautern.
Verbleib
BearbeitenÜber den Verbleib ist wenig bekannt, da die Wagen der ehemaligen Pfälzischen Eisenbahnen bei der Reichsbahn nicht gesondert aufgeführt wurden, sondern zusammen mit denen der KBayStsB gelistet waren. In der Zusammenstellung der Bestände zum Stand von 31. Dezember 1932 des Reichsbahn Zentralamts werden noch 125 Wagen nachgewiesen[3]. Wie viele davon noch zur Bundesbahn kamen kann mit den vorhandenen Daten nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden.
Konstruktive Merkmale
BearbeitenUntergestell
BearbeitenRahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Zur Unterstützung des Wagenkastens auf Grund des großen Drehzapfenabstandes wurde ein Sprengwerk aus Profilen und Säulenständern in der Ebene der äußeren Längsträger eingebaut. Zugeinrichtung: Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Die ursprünglichen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm wurden später teilweise durch Hülsenpuffer ersetzt.
Laufwerk
BearbeitenDas dreiachsige Laufwerk wurde durch aus Blechen genieteten, breiten Fachwerkträger abgestützt. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Radsätze der pfälzischen Bauform „c“ hatten Speichenradkörper mit einem Durchmesser von 1.014 mm. Die mittlere Achse war seitlich verschiebbar. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Schleifer zum Einsatz. Außerdem gab es bei den gebremsten Wagen noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse, entweder in einem Bremserhaus oder als Freisitzbremse. Bei einem kleineren Teil der Wagen dieser Bauserie waren die Mittelachsen ebenfalls gebremst (siehe Liste der Wagennummern).
Wagenkasten
BearbeitenDer Wagenkasten hatte ein Gerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen hatten ein Tonnendach und keine Übergänge an den Stirnseiten. Es gab an beiden Seiten durchgehende Laufbretter mit Anhaltestangen. Alle Wagen waren mit Freisitzbremsen ausgestattet.
Ausstattung
BearbeitenDer Innenraum war auf insgesamt sieben Abteile der 3. Klasse aufgeteilt. Es gab 2 Aborte die so auf den Innenraum aufgeteilt waren, dass jedes der Abteile durch seitliche Durchgänge einen Zugang zu einem der Aborte hatte. Der Wagen hatte klassenspezifisch hölzerne Sitzbänke.
Beheizt wurden die Fahrzeuge über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte durch Lamellenlüfter über den Tür- und Abortfenstern sowie über herablassbare Fenster in den Abteiltüren. Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gasleuchten. Deren Vorratsbehälter mit einem Volumen vom 800 Liter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umstellung auf elektrische Beleuchtung.
Skizzen, Musterblätter, Fotos
Bearbeiten-
Ansicht zu Blatt 25 aus dem Wagenverzeichnis von 1902
-
Ansicht zu Blatt 40 aus dem Wagenverzeichnis von 1913
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Auszug zu Blatt 25 aus dem Wagenverzeichnis von 1902
-
Werksfoto Waggonbau Rastatt PfalzB C3 Nummer 218
Wagennummern
BearbeitenDie Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.
Blatt-Nr. Herstelld. |
Gattungszeichen je Epoche Wagennummern je Epoche |
Fahrwerk | Ausstattung | Zusatzinfos | ||||||||||||||||||||||
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Bau- jahr |
Her- steller |
Anz. | 1902 | 1913 | Rep. 1919 |
DR (ab 1923) |
DRG (ab 1930) |
Ausge- mustert |
Anz. Ach- sen |
LüP | Höhe SOK |
Unt. Gest. |
Achs sen Art |
LA. | Brem- sen |
Bl. | Hz. | Art u.Anz. Abteile (Sitze je Klasse) |
Mil. | Bemerkung | ||||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
25 1902 C |
40 1913 C |
C3 Bay 96a |
C3 Bay 96a |
(siehe jeweilige Legende) | A | I. | II. | III. | IV. | O | M | auf Rechnung der Gesellschaft der Ludwigsbahnen | |||||||||||||
1899 | G.G. | 8 | 114–121 | 114–121 | 4 | 12.870 | 4.550 | E | c | A4 | Brh Ssbr. |
G | D | 2 | 7 (56) |
42 | *[Anm. 1][Anm. 2] | |||||||||
1903 | 1 | 217 | 217 | E | [Anm. 3] | |||||||||||||||||||||
W.R. | 3 | 218–220 | 218–220 | G | ||||||||||||||||||||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
24 1902 C |
39 1913 C |
C3 Bay 96a |
C3 Bay 96a |
(siehe jeweilige Legende) | A | I. | II. | III. | IV. | O | M | auf Rechnung der Gesellschaft der Maximiliansbahnen | |||||||||||||
1899 | G.G. | 3 | 3 051–3 053 | 3 051–3 053 | 4 | 12.870 | 4.550 | E | c | A4 | Fsb Ssbr. |
E | D | 2 | 7 (56) |
42 | [Anm. 2] | |||||||||
1896 | M.N. | 5 | 3 111–3 115 | 3 111–5 115 | G | |||||||||||||||||||||
1899 | G.G. | 5 | 3 121–5 125 | 3 121–5 125 | ||||||||||||||||||||||
M.N. | 5 | 3 126–5 130 | 3 126–5 130 | |||||||||||||||||||||||
1900 | W.R. | 2 | 3 131–5 132 | 3 131–5 132 | ||||||||||||||||||||||
1902 | M.N. | 14 | 3 147–5 161 | 3 147–5 161 | [Anm. 3] | |||||||||||||||||||||
1905 | G.G. | 1 | 3 162 | 3 162 | E | |||||||||||||||||||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
24 1902 C |
39 1913 C |
C3 Bay 96a |
C3 Bay 96a |
(siehe jeweilige Legende) | A | I. | II. | III. | IV. | O | M | auf Rechnung der Gesellschaft der Nordbahnen | |||||||||||||
1905 | G.G. | 1 | 5 041 | 5 041 | 4 | 12.870 | 4.550 | E | c | A4 | Fsb Ssbr. |
E | D | 2 | 7 (56) |
42 | [Anm. 3] | |||||||||
1896 | 1 | 5 161 | 5 161 | ★47 465, 47 470, 47 471, 47 482–48 502, 48 063–48 066, 48 088–48 123, 48 343–48 359, 49 153–49 170, 49 175–49 180, 49 191–49 206, 49 869–49 874 |
G | ★[Anm. 1][Anm. 2] | ||||||||||||||||||||
1896 | M.N. | 5 | 5 102–5 106 | 5 102–5 106 | ||||||||||||||||||||||
1899 | 5 | 5 117–5 121 | 5 117–5 121 | |||||||||||||||||||||||
1900 | W.R. | 1 | 5 129 | 5 129 | ||||||||||||||||||||||
1902 | M.N. | 5 | 5 696–5 700 | 5 696–5 700 | ||||||||||||||||||||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
24 1902 C |
39 1913 C |
C3 Bay 96 |
C3 Bay 96 |
(siehe jeweilige Legende) | A | I. | II. | III. | IV. | O | M | auf Rechnung der Gesellschaft der Ludwigsbahn | |||||||||||||
1896 | R.g. | 20 | 8 806–8 824 | 8 806–8 824 | 4 | 12.870 | 4.550 | E | c | A4 | Fsb Ssbr. |
G | D | 2 | 7 (56) |
42 | [Anm. 2] | |||||||||
8 825 | 8 825 | <1916 | ||||||||||||||||||||||||
1899 | M.N. | 5 | 8 841–8 845 | 8 841–8 845 | ||||||||||||||||||||||
1899 | W.R. | 15 | 9 061–9 075 | 9 061–8 075 | ||||||||||||||||||||||
1900 | 16 | 9 076–9 091 | 9 076–8 091 | |||||||||||||||||||||||
1902 | G.G. | 14 | 9 555–9 567 | 9 555–8 567 | [Anm. 3] | |||||||||||||||||||||
4 | 9 568–9 571 | 9 568–8 571 | E | |||||||||||||||||||||||
M.N. | 6 | 9 572–9 577 | 9 572–8 577 | G |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d siehe Emil Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2, Seite 28
- ↑ siehe Angaben in Rotstift zur jeweiligen Wagennummer auf der Seite 57 im Wagenverzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen von 1902, Verkehrsmuseum Nürnberg
- ↑ siehe Wolfgang Diener, Rundschreiben für Wagenfreunde, Heft 96, 2019
Anmerkungen
BearbeitenWeblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1890. Ludwigshafen 1980.
- Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1893. Ludwigshafen 1893.
- Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 18. September 1902. Ludwigshafen 1902.
- Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen - Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
- Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.
- Kupplung, Rundschreiben für Wagenfreunde, Heft 96; Quelle=Reichsbahn Zentralamt, Zusammenstellung der Bestände zum Stand von 31.12.1932. Wolfgang Diener, Eigenverlag, Reinheim 2019.