COP 16 (CBD) 2024 Kolumbien

16. Weltbiodiversitätskonferenz

Die 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (UNCBD) im Jahr 2024 (COP 16) sollte vom 21. Oktober bis zum 2. November 2024 im kolumbianischen Cali stattfinden, wurde aber um einen Tag verlängert.[1] Insgesamt waren 23.000 Delegierte auf 196 Staaten anwesend.[1]

COP 16 (CBD) 2024 Kolumbien

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Motto Paz con la Naturaleza
(Frieden mit der Natur)
Ort Cali, Kolumbien Kolumbien
Beginn 21. Oktober 2024
Ende 2. November 2024
Teilnehmer Mitgliedsländer des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (UNCBD)
Organisation Umweltministerium von Kolumbien
Webseite COP 16
Vorgänger COP 15 (CBD) 2022 Kunming/Montreal
Nachfolger COP 17 (CBD) 2026 Armenien

Die Konferenz sollte ursprünglich in der Türkei stattfinden, die jedoch die Ausrichtung aufgrund des Erdbebens im Februar 2023 zurückgab.

Beschlüsse

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Skulptur des offiziellen Logos der COP 16 in Cali

Zum wichtigsten Thema, der Finanzierung der Beschlüsse, welche zwei Jahre zuvor auf dem COP 15 in Montreal gefasst wurden, konnte keine Einigung erreicht werden. Der Finanzierungsbedarf wird auf 700 Milliarden USD geschätzt. Geplant war, dass die reichen Industrieländer, deren Natur zu großen Teilen schon zerstört ist, die ärmeren Ländern bei dem Erhalt der Biodiversität unterstützen. Ab 2025 sollten daher 20 Milliarden USD an die ärmeren Länder fließen. Genutzt sollten dazu die bereits 1991 eingerichtete Globale Umweltfazilität. Die Entwicklungsländer beklagten die Ineffizienz des Fonds und die Machtstrukturen.[2]

Eingerichtet wurde ein freiwilliger Fonds, welcher aus Unternehmenszahlungen finanziert werden soll. Unternehmen die Gensequenzen von Organismen bspw. für Medikamente oder Kosmetik nutzen sollen dort jeweils 0,1 % des erzielten Umsatzes oder 1 % der Gewinne einzahlen. Empfänger sollen jeweils zur Hälfte die Staaten sein aus denen die Pflanzen stammen und zur anderen Hälfte die jeweiligen indigenen Völker.[3][1]

Ein weiteres Ziel der Konferenz war es Standards zu beschließen mit welchen geprüft werden kann, welche Länder die Ziele der Biodiversität in nationales Recht umgesetzt haben. Auch diesbezüglich gab es keine Beschlüsse. Nur etwa 40 Staaten hatten konkrete Pläne zur Umsetzung der Beschlüsse von COP15 vorgelegt.[2][3]

Beschlossen wurde die Einrichtung eines permanenten Ausschusses für die Stärkung der Beteiligung von Indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften. Deren traditionelles Wissen soll bei der Bewältigung der Klimakrise besser berücksichtigt werden.[4]

Auf COP 15 im Jahr 2022 hatten die Staaten beschlossen, dass 30 % der Landes- und Meerfläche unter Schutz gestellt werden sollen. Diesem Ziel hat sich die Staatengemeinschaft um 0,5 % Land- und 0,2 % mehr geschützter Seefläche genähert. Damit waren 2024 18 % der Landfläche und 8 % der Meeresfläche geschützt.[3]

Europäische Union

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Die Europäische Union verkündete ein Paket im Wert von 69 Mio. Euro um das Wissen in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik auszubauen. Weitere 48 Mio. Euro sollen zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels zur Verfügung gestellt werden. 40 Mio. Euro für die Unterstützung von Partnerländern zum Schutz der biologischen Vielfalt in den Meeren. Weiterhin verstärkt die EU Bemühungen privates Kapital, etwa durch Mischfinanzierungen und Garantien zu mobilisieren.[5]

Siehe auch

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Commons: COP 16 (CBD) 2024 Kolumbien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c ORF, Teilnehmer abgereist - Artenschutzkonferenz endet ohne Einigung, 2. November 2024
  2. a b ZDF, COP16 in Kolumbien:Bitteres Ende der Weltnaturkonferenz, 2. November 2024
  3. a b c Tagesanzeiger, COP16 - Was die UNO-Weltnaturkonferenz erreicht hat und was nicht, 5. November 2024
  4. Internationale Klimaschutzinitiative, CBD COP 16, abgerufen am 11. November 2024
  5. Europäische Kommission, EU delivers on global financing commitments to protect nature at COP 16, 31. Oktober 2024