CR Erzwagen 54

Erzwagen der Caledonian Railway nach Musterblatt 54

Zwischen 1901 und 1903 schaffte die schottische Caledonian Railway (CR) über 400 Erzwagen mit Drehgestellen und 30 t Lademasse nach Musterblatt 54 an.

CR Erzwagen 54
Wagen 66505 gebaut von Hurst Nelson nach Musterblatt 54
Wagen 66505 gebaut von Hurst Nelson nach Musterblatt 54
Wagen 66505 gebaut von Hurst Nelson nach Musterblatt 54
Anzahl: 418
Hersteller: verschiedene:
Baujahr(e): 1901–1903
Bauart: Offener Güterwagen
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11531 mm
Länge: 10668 mm
Höhe: 2468 mm
Breite: 2590 mm
Drehzapfenabstand: 7315 mm
Lademasse: 30 t
Bremse: Westinghouse
Ladelänge: 10658 mm
Ladebreite: 2432 mm
Ladehöhe: 1320 mm
Die Maßangaben beziehen sich auf die von Leeds Forge gebauten Wagen. Bei den anderen Wagen gab es teilweise geringe Abweichungen.

Geschichte

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Nachdem 1899 in den bahneigenen Werkstätten ein Erzwagen aus Holz gebaut wurde und die CR entsprechende Angebote für vergleichbare Wagen mit Stahlaufbau eingeholt hatte, entschied sich die Gesellschaft für die Stahlbauweise. Solche Wagen waren nicht nur um 40 % leichter, sondern auch um 37 % billiger in der Anschaffung, als Wagen mit Holzaufbau.[1]

1901 bestellte die CR 30 Exemplare bei Leeds Forge Company und 20 bei der American Car and Foundry Company in Saint Charles, nach dem jeweiligen eigenen Design der beiden Hersteller.[2] Die einzelnen Teile der amerikanischen Wagen wurden zwar geliefert, wurden aber von der CR nicht abgenommen. Ob diese in den Werkstätten der CR zusammengebaut wurden, oder ob man schon mit der Qualität der Einzelteile unzufrieden war, ist nicht bekannt.[1] Mit den von Leeds Forge gelieferten Wagen war man dagegen sehr zufrieden. Nach einer Testfahrt zwischen Motherwell und Perth mit allen 30 Wagen, gezogen von der Lokomotive Nummer 602 der Klasse 600, wurde Anfang 1903 entschieden weitere Wagen zu bestellen.[3][4]

Leeds Forge alleine konnte aber den tatsächlichen Bedarf nicht decken. So bestellte die CR auch bei anderen Herstellern und baute auch in den eigenen Werkstätten solche Wagen:[5]

Auftragsdatum Hersteller Anzahl Bemerkungen
25.02.1901 Leeds Forge Company 30
25.02.1901 American Car and Foundry Company 20 nicht abgenommen
27.01.1903 Leeds Forge Company 100
17.02.1903 Metropolitan Amalgamated Railway Carriage and Wagon Company 100
17.02.1903 R. Y. Pickering and Co. 30
17.02.1903 Birmingham Railway Carriage and Wagon Company 30
17.02.1903 Hurst, Nelson and Company 30
17.02.1903 Renshaw and Co. 10
1903 eigene St. Rollox Werkstätten 100 nur 88 gebaut

Von den 100 Wagen die in den eigenen Werkstätten gebaut werden sollten, wurden nur 88 fertiggestellt. Das Material für die anderen Wagen wurde teilweise für die kurzfristig benötigten Selbstentladewagen nach Musterblatt 66 verwendet.[6]

Viele Wagen kamen 1923 beim Grouping zur London, Midland and Scottish Railway (LMS) und waren dort noch bis in die 1930er Jahre im Einsatz. Wagen Nr. 66401, später LMS Nr. 311560, war sogar bis 1947 im Dienst.[7]

Konstruktion

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Werkfoto eines Wagens von Leeds Forge mit Fox-Drehgestellen

Alle diese Wagen wurden unter der Bezeichnung Diagram 54 zusammengefasst, obwohl es einen sofort ersichtlichen Unterschied gab. Leeds Forge verbaute die selbst entwickelten Drehgestelle aus Pressblech mit geschlossenem Rahmen, so genannte Fox Pressed Steel Bogies. Die anderen Wagenbauanstalten und die CR selber verwendeten Diamond-Drehgestelle amerikanischer Bauart. Was den Aufbau betraf, war dieser jedoch von den Maßen her fast identisch. Auch bei der Wagenlänge und dem Drehzapfenabstand gab es keine nennenswerten Unterschiede.[3][8][9]

Die Wagen waren, wie fast alle Güterwagen der CR, rotbraun gestrichen und hatten eine weiße Beschriftung.[10]

Sehr ähnliche, aber nicht exakt baugleiche Wagen (Musterblätter 346–348) ließ auch die Midland Railway 1902 bei verschiedenen Wagenbauanstalten bauen.

Celtic Connection hatte früher einen Messingbausatz der von Leeds Forge gebauten Wagen für Nenngröße 0 im Programm.[11]

Literatur

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  • Mike Williams: Caledonian Railway Wagons and Non-Passenger Coaching Stock. Hrsg.: Lightmoor Press. 2013, ISBN 978-1-899889-74-7, S. 83–116.

Einzelnachweise

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  1. a b Mike Williams: More on Caledonian Wagons. Lightmoor Press, 2018, ISBN 978-1-911038-33-7, S. 17 (englisch).
  2. Thirty-ton Wagon, Caledonian Railway. In: The Engineer. 4. Oktober 1901, S. 354 (englisch).
  3. a b New Mineral Wagons, Caledonian Ry. In: The Locomotive Magazine and Railway Carriage and Wagon Review. 4. Juli 1903, S. 17–18 (englisch, Google Books).
  4. Caledonian Wagon Stock. In: Railway and Locomotive Engineering. September 1903, S. 407–409 (englisch, archive.org).
  5. Mike Williams: More on Caledonian Wagons. Lightmoor Press, 2018, ISBN 978-1-911038-33-7, S. 70 (englisch).
  6. Mike Williams: More on Caledonian Wagons. Lightmoor Press, 2018, ISBN 978-1-911038-33-7, S. 22–24 (englisch).
  7. Mike Williams: More on Caledonian Wagons. Lightmoor Press, 2018, ISBN 978-1-911038-33-7, S. 8 (englisch).
  8. Thirty-tons Bogie Wagon, Caledonian Railway. In: The Locomotive Magazine and Railway Carriage and Wagon Review. 12. Februar 1904, S. 35 (englisch, Google Books).
  9. New Wagon Stock on British Railways. In: Railway and Locomotive Engineering. August 1906, S. 358 (englisch, archive.org).
  10. Caledonian Railway. Goods & Not So Goods, abgerufen am 10. März 2023 (englisch).
  11. Caledonian Railway 30ton Bogie Coal wagon. Abgerufen am 8. April 2023 (englisch).