Cadmus M. Wilcox

US-amerikanischer Offizier, konföderierter Generalmajor im Sezessionskrieg
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Cadmus Marcellus Wilcox (* 20. Mai 1824 in Wayne County, North Carolina; † 2. Dezember 1890 in Washington, District of Columbia) war ein konföderierter Generalmajor im Sezessionskrieg.

Cadmus M. Wilcox

Seine Mutter Sarah, geborene Garland (1795–1850) stammte aus North Carolina, sein Vater Reuben Wilcox (1790–1835) jedoch aus Connecticut. Als Cadmus Wilcox zwei Jahre alt war, übersiedelte seine Familie nach Tipton County, Tennessee. Er besuchte die University of Nashville, nach seinem Studium am Cumberland College besuchte er die US-Militärakademie von West Point. Zu seiner Jahrgangsklasse gehörten die zukünftigen Generäle George B. McClellan und Thomas Jonathan Jackson. Am 1. Juli 1846 machte er seinen Abschluss und wurde zum Brevet-Secondeleutnant im 4. Infanterieregiment ausgemustert und nahm am Krieg gegen Mexiko teil.

Er wurde am 16. Februar 1847 zum Leutnant im 7. Infanterieregiment ernannt und war an der Belagerung von Vera Cruz (9. bis 29. März 1847); an der Schlacht von Cerro Gordo (17.–18. April 1847) und am Scharmützel bei Amazoque (14. Mai 1847) beteiligt. Vom 13. Juli 1847 bis 20. Juli 1848 war er Adjutant von Generalmajor John A. Quitman und zeichnete sich am 13. und 4. September 1847 beim Sturm auf Chapultepec und der Eroberung der Stadt Mexiko beteiligt. Nach dem Mexikanischen Krieg stand Cadmus Wilcox Dienst in der Garnison der Jefferson Barracks im Rekrutierungsdienst, 1849–1850 kämpfte er in Florida gegen die Seminolen. Von 1850 bis 1851 lag er in Jefferson Barracks und bis 1852 in Corpus Christi in Garnison, wobei er am 24. August 1851 zum Oberleutnant im 7. Infanterieregiment befördert wurde. Wilcox arbeitete vom 22. November 1852 bis 1. August 1857 an der Militärakademie als Assistant Instructor of Infantry Tactics (Hilfsausbilder für Infanterietaktiken) in West Point. 1857/58 war er in Europa beurlaubt, dann bis 1860 wieder in Garnison in Fort Columbus, New York und bis 1861 im Grenzdienst in Fort Marcy, New Mexico. Anschließend schrieb er die Abhandlung Rifles and Rifle Practice, das erste amerikanische Lehrbuch, in dem die Mechanik der gezogenen Muskete erörtert wurde, und das zum Standardlehrbuch der Armee werden sollte.

Am 20. Dezember 1860 wurde er zum Hauptmann im 7. Infanterieregiment in Fillmore befördert. Er übersetzte auch einen französischen Text über die Entwicklung der österreichischen Infanterie. Als sich der Bundesstaat Tennessee im Juni 1861 abspaltete, trat Wilcox von seinem Dienst in der US-Armee zurück. Am 8. Juni 1861 trat er vom letzten Kommando zurück, um sich für die Sache der Konföderation einzusetzen. Er wurde als Oberst des 9. Alabama-Infanterieregiments eingesetzt und nahm an der ersten Schlacht von Manassas teil.

Am 21. Oktober 1861 erfolgte seine Beförderung zum Brigadegeneral. Im Mai 1863 nahm er an der Schlacht bei Chancellorsville teil, wo seine Brigade alleine gegen die Unionstruppen bei Salem Church standen und General Lees Flanke ausreichend schützte und half die Schlacht zu wenden. Bis zum Kriegsende war dann Wilcox und seine Truppen bei fast allen großen Schlachten der Army of Northern Virginia beteiligt. Er und seine Brigade spielten in der Schlacht von Williamsburg 1862 eine entscheidende Rolle. Bei den Sieben-Tage-Schlachten erwies er sich als fähiger Kommandant, obwohl er fast jeden Regimentsoffizier in seiner Brigade verloren hatte und Verluste hatte, die höher war als bei jeder anderen Brigade in Longstreets Division. Nach der Schlacht bei Frayser’s Farm auf der Halbinsel zählte Wilcox sechs Einschusslöcher in seiner Kleidung, aber sein Körper blieb fast unverletzt. Seine Brigade wurde während Second Bull Run in Reserve gehalten, denn er war krank und kam während der Antietam-Kampagne nicht zum Einsatz.

Nach dem Einsatz in der Schlacht von Gettysburg wurde er am 3. August 1863 zum Generalmajor befördert und übernahm das Kommando über Penders alte Division. Als Militär war Wilcox sehr präzise und anspruchsvoll, vom Menschentyp war er eher nervös und pingelig, deshalb nannten ihn seine Soldaten „Old Billy Fixing“. Wilcox hatte in fast jeder wichtigen Schlacht der Army of Northern Virginia gekämpft, wurde aber nie ernsthaft verletzt. Ende 1863 wurde er zum Generalmajor befördert und leitete er die Division, die zuvor von General A.P. Hill im konföderierten 3. Corps geführt wurde. Seine neue Division führte schwere Kämpfe in den Schlachten in der Wilderness, bei Spotsylvania und bei der Belagerung von Petersburg. In den letzten zwanzig Monaten des Krieges führte er eine Division des 2. Corps. Wilcox versuchte am 2. April 1865 Fort Gregg auf den Petersburger Linien zu halten, seine Unterstützung ermöglichte den Truppen Longstreets, sich in Position zu bringen, um den Rückzug der Armee nach Westen zu decken.

Nach dem Krieg wechselte General Wilcox nach Mexiko, wo er unter dem Kaiserpaar Maximillian und Carlotta gesellschaftliche Aufmerksamkeiten erhielt. Er kehrte 1866 nach Washington zurück, um sich im Versicherungsgeschäft zu engagieren. Wie vielen Veteranen des Bürgerkrieges wurden ihm Militärkommandos in den Armeen Ägyptens und Koreas angeboten, aber er lehnte sie ab, da er sich der Fürsorge für die Familie seines Bruders widmete. Als Junggeselle lebte Wilcox mit seiner verwitweten Schwägerin, die seine Kriegskorrespondentin gewesen war, samt ihren Kindern in Washington.

1888 wurde er von Präsident Grover Cleveland zum Chief of the Division of Railroads im General Land Office von Washington ernannt und diente bis zu seinem Tod 1890. Er wurde auf dem Oak Hill Cemetery in Washington beigesetzt, seine Sargträger bestanden aus vier ehemaligen Generälen der Union und vier ehemaligen Generälen der Konföderierten.

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