Callimedusa tomopterna
Callimedusa tomopterna (Synonym: Phyllomedusa tomopterna) auch Tiger-Makifrosch oder Gelbflanken-Makifrosch ist ein Froschlurch aus der Gattung Callimedusa. Sie wurde unter dem wissenschaftlichen Namen Pithecopus tomopternus 1868 von Edward Drinker Cope erstbeschrieben.
Callimedusa tomopterna | ||||||||||||
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Callimedusa tomopterna | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Callimedusa tomopterna | ||||||||||||
(Cope, 1868) |
Beschreibung
BearbeitenCallimedusa tomopterna kann zwischen 8 und 15 Jahre alt werden. Die glatte Oberseite ist einheitlich grün, die Innenseiten der Beine und Füße sowie vor allem die Flanken sind orange mit schwarzen, vertikalen Streifen, was der Art auch den Namen Tiger-Makifrosch eingetragen hat. Der körnige Bauch ist weißlich bis orangefarben. Die Iris ist silbrig grau, die Pupillen vertikal.[1] Er ähnelt äußerlich sehr Pithecopus hypochondrialis, allerdings reichen Gelb und Orange bis zum Bauch und an die Seiten ohne Unterbrechung. Außerdem besitzt er kleine Haftscheiben an den Fingern. Die Finger sind ohne, die letzten drei Zehen mit rudimentären Schwimmhäuten.[1] Der erste Finger und der erste Zeh sind gegenüberstellbar.[1] Männchen erreichen eine Größe von 45 bis 50 Millimetern, Weibchen 60 Millimeter.
Jungtiere sind, abhängig von Lebensraum und Lebensweise, grün bis braun gefärbt.[1]
Verbreitung
BearbeitenCallimedusa tomopterna ist vom Südosten Venezuelas bis Französisch-Guayana, im Amazonasbecken in Brasilien, in Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien zu finden. Der Frosch kommt bis in Höhen von 500 m vor.[2]
Lebensraum und Lebensweise
BearbeitenCallimedusa tomopterna ist eine arboreale (auf Bäumen lebende) Art die in unberührtem, primärem Regelwald zu finden ist. Dort findet man sie an temporären und semitemporären Gewässern.[1][2] Wie alle Arten der Gattung Callimedusa ist auch Callimedusa tomopterna ausschließlich nachtaktiv. Nach dem ersten Tageslicht stellen die Frösche ihre Aktivität ein und suchen ihre bevorzugten Ruheplätze auf. Nachts gehen sie auf Futter- und Partnersuche und agieren dabei sehr leise und langsam. Besonders aktiv sind sie in den ersten Nachtstunden, da in dieser Zeit sowohl die Temperaturen als auch die Luftfeuchtigkeit relativ hoch sind. Zum natürlichen Beutespektrum gehören kleinere Insekten und Spinnen. Tagsüber schlafen sie mit eng aneinander gefalteten Beinen auf Blättern.
Fortpflanzung
BearbeitenDie Eier werden an Blättern über Wasser abgelegt. Nach dem Schlüpfen fallen die Kaulquappen in das Wasser und entwickeln sich dort weiter. Die Kaulquappen sind orange und bleiben in der ersten Tagen der Entwicklung in Gruppen zusammen. Es scheint, dass die Art sich über das ganze Jahr fortpflanzt solange kleine Tümpel vorhanden sind.[1]
Quellen und weiterführende Literatur
Bearbeiten- C. L. Barrio, R. Rivero: Geographic Distribution. Phyllomedusa tomopterna. In: Herpetological Review. Band 30, Nr. 4, 1999, S. 231.
- Dies: Die Feen des Waldes. Makifrösche der Gattung Phyllomedusa. In: Reptilia. 52 (April/Mai), 2005, S. 20–30.
- Lynn A. Blaylock, Rodolfo Ruibal, Kathryn Platt-Aloia: Skin structure and Wiping Behavior of Phyllomedusine Frogs. In: Copeia. Band 2, Nr. 5, 1976, S. 283–295.
- Danté Fenolio: Captive Reproduction of the Orange-legged Monkey Frog (Phyllomedusa hypochondrialis), and Development of a Protocol for Phyllomedusine Frog Reproduction in the Laboratory. In: Advances in Herpetoculture. International Herpetological Symposium Inc. 1, 1996, S. 13–21. (Online)
- Hans-Joachim Herrmann: Terrarienatlas. Frösche. Band 2, 1. deutschsprachige Auflage, Melle/Berlin 2005, S. 426.
- Christian Proy: Zur Naturgeschichte der Phyllomedusinae. Ein kurzer Einblick zur Biologie der Rotaugen-, Gespenst- und Makifrösche mit Vorschlägen zu ihrer Haltung im Terrarium. In: DATZ-Sonderheft Frösche und Kröten. 2000, S. 58–65.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Paul E. Ouboter, Rawien Jairam: Amphibians of Suriname. Brill Academic, 2012, ISBN 978-90-04-20799-8, S. 210.
- ↑ a b Callimedusa tomopterna in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.1. Eingestellt von: Enrique La Marca, Claudia Azevedo-Ramos, Luis A. Coloma, Santiago Ron, 2008. Abgerufen am 3. Juni 2017.