Calophyllum inophyllum
Calophyllum inophyllum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Calophyllum innerhalb der Familie der Calophyllaceae. Calophyllum inophyllum, auch Alexandrischer Lorbeer, Tamanu, Kamani oder Foraha genannt,[1] ist ein Hartholzbaum, dessen Holz als Indisches Mahagoni oder Rosenholz gehandelt wurde, es ist auch im Handel als Bintangor.[2] Das Harz war unter der Bezeichnung Takamahak im Handel, aus den Samen wird Tamanuöl (Calophyllum- oder Forahaöl) gewonnen.
Calophyllum inophyllum | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Calophyllum inophyllum | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Calophyllum inophyllum | ||||||||||
L. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenCalophyllum inophyllum wächst als immergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen von etwa 20 Metern oder auch einiges höher, bis 35 Meter. Die Baumkrone ist weit ausladend und niedrigverzweigt. Die dicke Borke ist gräulich und längsrissig. Er enthält einen weiß-gelblichen und klebrigen Latexsaft.
Die dicht gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist nur kurz. Die glänzende Blattoberseite ist dunkelgrün und die -unterseite hellgrün. Die dicke, ledrige, ganzrandige Blattspreite ist bei einer Länge von 8 bis 20 Zentimetern sowie einer Breite von 4,5 bis 11,5 Zentimetern elliptisch bis länglich oder eiförmig bis verkehrt-eiförmig mit keilförmiger bis gerundeter Basis und gerundetem bis stumpfem oder rundspitzigem, auch teils eingebuchtetem oberen Ende. Der Blattrand ist manchmal geschweift. Es ist Fiedervatur vorhanden mit vielen, engstehenden Seitennerven. Die Blätter haben Latexkanäle und der Mittelnerv sowie der Blattrand ist auffällig hellgelblich. Nebenblätter fehlen.
-
Blüte
-
Blüten und Blätter
-
Früchte und Blätter
-
Reife Früchte von Calophyllum inophyllum
Generative Merkmale
BearbeitenDer traubige Blütenstand ist bis zu 15 Zentimeter lang. Die 2 bis 2,5 Zentimeter breiten, weißen, meistens zwittrigen Blüten duften stark. Das Perigon besteht aus 8 bis 13 verkehrt-eiförmigen Tepalen. Die Blüten besitzen 150 bis 300 oder mehr Staubblätter in mehreren Kreisen mit gelben Staubbeuteln. Der kurzgestielte, rundliche, einkammerige und oberständige Fruchtknoten enthält anatrope Samenanlagen und ist rosafarben bis rötlich. Der lange, dünne und flexible Griffel endet in einer oben abgeflachten Narbe.
Die einsamigen Steinfrüchte sind 2,5 bis 4 Zentimeter im Durchmesser und bei Reife runzelig und orangebraun. Der bei einem Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern relativ große, rundliche bis birnenförmige Samen ist dunkelbraun und ölhaltig. Die Fruchtschale (Exocarp) ist dünn, ledrig und weich, darunter befindet sich eine dünne, 1 bis 3 Millimeter dicke, fibrös, korkige Schicht (Mesokarp), welche mit dem dünnen Endocarp zusammenhängt, die dunkelbraune, bis 1,5 Millimeter dicke, beinerne Testa besitzt außen eine bis 12 Millimeter dicke, schwammige Schicht. Die großen Kotyledonen füllen oft den inneren Hohlraum nicht ganz aus.[3] Die Frucht ist schwimmfähig, das wird durch innere Luftkammern (Mesokarp und Testa) unterstützt, dies dient der Nautochorie. Die Samenausbreitung geschieht aber auch durch Tiere. Etwa (100) 180 bis 230 Samen wiegen ein Kilogramm. Die Samen enthalten verschiedene Coumarine und 40–55 % Öl.[4][5][6]
Vorkommen
BearbeitenCalophyllum inophyllum ist von Ostafrika bis Malesien, Polynesien und Nordaustralien beheimatet. Er ist vergleichsweise tolerant gegenüber Salz, weshalb er an Küsten zu finden ist, wo er oft an Stränden als Küstenschutz und Schattenspender gepflanzt wird.
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung von Calophyllum inophyllum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 513.[8]
Tamanuöl
BearbeitenDas Tamanuöl besteht zu 38 % aus Linolsäure, zu 34 % aus Ölsäure, zu 13 % aus Stearinsäure, zu 12 % aus Palmitinsäure und zu 0,3 % aus Linolensäure. Ein ausgewachsener Baum erzeugt zwischen einem und zehn Kilogramm Öl im Jahr.[9]
Verwendung
BearbeitenAuf Grund von einigen Studienergebnissen findet das Tamanu-Öl mittlerweile im Bereich der Hautkrankheiten und Kosmetik eine Verwendung.[10] So zeigte sich eine antibakterielle[11], wundheilende und entzündungshemmende Wirkung.[12] Allerdings sind bei der Anwendung von Tamanuöl gelegentlich auch Kontaktallergieen aufgetreten.[13]
Literatur
Bearbeiten- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica: Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. 3., aktualisierte Auflage, Könemann, Kölln 2000, ISBN 3-8290-0868-6, S. 174.
- D. Louppe, M. Brinck: Plant Resources of Tropical Africa. 7, 1, Timbers. 1. PROTA Foundation, Wageningen 2008, ISBN 978-90-5782-209-4, S. 120–124.
- T. K. Lim: Edible Medicinal and Non-Medicinal Plants. VBand 2: Fruits. Springer, Dordrecht 2012, ISBN 978-94-007-1763-3, S. 7–17.
- Calophyllum inophyllum (PDF; 392 KB), auf worldagroforestry.org, abgerufen am 20. Dezember 2017.
Weblinks
Bearbeiten- Calophyllum inophyllum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: M. Bastow, 2018. Abgerufen am 12. Juli 2022.
- Calophyllum inophyllum bei Useful Tropical Plants, abgerufen am 27. November 2017.
- Calophyllum inophyllum. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
- Calophyllum inophyllum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Medicinal and Poisonous Plants. CRC Press, Boca Raton 2012, ISBN 978-1-4200-8044-5, S. 740 f.
- ↑ Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V.: Merkblattreihe Holzarten. Blatt 47: Bintangor/Calohpyllum ( des vom 16. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,64 MB), auf sda22649b13e21108.jimcontent.com, abgerufen am 15. November 2016.
- ↑ Albert C. Smith, Steven P. Darwin: Journal of the Arnold Arboretum. Band 55, Nr. 2, University Press, Harvard 1974, S. 223 f, (eingescannt auf biodiversitylibrary.org).
- ↑ B. Palanikumaran, K. T. Parthiban et al.: Variability studies for seed and seedling traits in Calophyllum inophyllum (L.) at south India. In: Journal of The Andaman Science Association. Band 20, Nr. 1, 2015, S. 63–69 (online ( des vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ) (PDF; 375 kB) auf: asapb.org, abgerufen am 20. Dezember 2017.
- ↑ Sabine Krist: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. 2. Auflage, Springer, Wien 2013, ISBN 978-3-7091-1004-1, S. 172.
- ↑ P. Barry Tomlinson: The Botany of Mangroves. Second Edition, Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-1-107-08067-6, S. 226.
- ↑ kamani. In: Hawaiian Dictionaries.
- ↑ Calophyllum inophyllum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 12. Juli 2022.
- ↑ Baskar Thangaraj, Pravin Raj Solomon: Scope of biodiesel from oils of woody plants: a review. In: Clean Energy. Band 4, Nr. 2, 8. Juni 2020, S. 89–106, doi:10.1093/ce/zkaa006.
- ↑ Teddy Léguillier, Marylin Lecsö-Bornet, Christelle Lémus et al.: Tamanu oil and skin active properties: From traditional to modern cosmetic uses. In: Oilseeds & fats crops and lipids. (OCL) September 2018, Band 25, S. 11–12, doi:10.1051/ocl/2018048.
- ↑ Edouard Hnawia, Mohammed Nour, William Aalbersberg et al.: The Wound Healing and Antibacterial Activity of Five Ethnomedical Calophyllum inophyllum Oils: An Alternative Therapeutic Strategy to Treat Infected Wounds. In: PLoS One. 2015, Band 10, Nr. 9, Artikel e0138602, doi:10.1371/journal.pone.0138602.
- ↑ Jean-Luc Ansel, Elise Lupo, Lily Mijouin et al.: Biological Activity of Polynesian Calophyllum inophyllum Oil Extract on Human Skin Cells. In: Planta medica. Juli 2016, Band 82, Nr. 11–12, S. 961-96, doi:10.1055/s-0042-108205.
- ↑ Christophe-J. Le Coz: Allergic contact dermatitis from tamanu oil (Calophyllum inophyllum, Calophyllum tacamahaca). In: Contact Dermatitis. Oktober 2004, Band 51, Nr. 4, S. 216–217, doi:10.1111/j.0105-1873.2004.0424h.x.