Camilla Guttner
Camilla Guttner (* 14. Juli 1992 in München) ist eine deutsch-österreichische Filmregisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und Bildende Künstlerin. Sie ist außerdem Frontfrau der Band „The Last Exit“ (Gitarre, Gesang).[1]

Leben und Werk
BearbeitenCamilla Guttner war Meisterschülerin von Sean Scully an der Akademie der Bildenden Künste München. Nach ihrem Abschluss studierte sie Spielfilmregie an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Ihr erster abendfüllender Spielfilm Blauhimmel wurde mit 12 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Für ihren Kinospielfilm Die Akademie schrieb sie das Drehbuch, führte Regie, fungierte als Koproduzentin und konnte Kameramann Luca Bigazzi für die Bildgestaltung gewinnen. Die Akademie hatte 2024 Premiere auf dem Filmfest München. Ihr Vater ist der Regisseur Hans Andreas Guttner.
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 2012: Der Erste Tag (Kurzfilm)
- 2013: Anybody Out There? (Mittellanger Spielfilm)
- 2015: Luca Bigazzi – The Life of a DOP (Dokumentarfilm)
- 2017/18: BlauHimmel (Spielfilm)
- 2020: Die Akademie (Kurzfilm)
- 2022: Christian Stückl, Oberammergau (Dokumentarfilm)
- 2024: Ich – Flatz (Dokumentarfilm)
- 2024: Die Akademie (Spielfilm)
Auszeichnungen
Bearbeiten- Bayerischer Filmpreis 2025 (beste Nachwuchsschauspielerin Maja Bons für Die Akademie)
- California Grand Jury Award, San Diego
- Nevada International Film Festival, Gold Award, Las Vegas
- Yosemite International Festival, Gold Award
- Oregon Film Awards, Platin
- Golden Oniro Trophy, Best Feature Film
- Cult Critic Award, Kalkutta
- Cinematography Award, Warschau
- Creation Internation Film Festival, Kanada, Award für Hauptdarsteller Christoph Luser als bester männlicher Hauptdarsteller & beste weibliche Hauptdarstellerin Mira Wegert
Diskografie
Bearbeiten- Take Off – The Last Exit
- Stand By – The Last Exit
- Hey You – The Last Exit
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2006: Aktionsforum Praterinsel, „First Date“
- 2007 - München, Campo Sentilo, "Munich-Barcelona and their contemporary artists in exibit", Veranstalter: Agilis AssetMangers GmbH
- 2007: "43. Salon d'art plastique", Espace Maison Blanche, Paris-Chatillon
- 2007: Island of Art, Festival: Produzenten-Kunstmesse, Aktionsforum Praterinsel, München
- 2007: Kunst und Antiquitätenmesse, München
- 2007: White Box – „Klasse Scully“
- 2008: „Galata“ - Ausstellung im Bayernforum, Friedrich-Ebert-Stiftung München
- 2008: White Box, „Neuland“
- 2009: "30 Artists from several nations", Galerie Lichtpunkt – Ambacher Contemporary
- 2009: AkademieGalerie, U-Bahn Universität
- 2009: White Box, Produzenten-Kunstmesse `09
- 2010: "Zipor, Ziporim, Zippora - ansonsten Danke und liebe Grüße"
- 2010: Urban Art Fair Stroke.02: L´arc - der Bogen: "1001 Wege der Kunst zur Gesellschaftskritik"
- 2011: Kultüren
- 2019: Curt-Wills-Stiftung: ArtMuc Herbst 2019: Messestand für Camilla Guttner, Torsten Mühlbach, Oh-Seok Kwon und York van Besser. Der harte Kern der Künstler des Filmprojekts „Die Akademie“
Rezensionen
Bearbeiten„Mit DIE AKADEMIE gibt Camilla Guttner ihr außergewöhnliches Kinodebüt und gewährt einen unverfälschten Blick in das Innenleben einer Kunsthochschule. Sie zeigt auf witzige, skurrile und zugleich schonungslose Weise, wie herausfordernd der Weg zur eigenen künstlerischen Identität sein kann. Mit eindringlichen Bildern und starken Charakteren zeichnet DIE AKADEMIE das Porträt einer jungen Frau, die ihren Platz in einer ebenso inspirierenden wie unerbittlichen Welt sucht. Ein Film für Kunstliebhaber, junge Kreative und alle, die hinter die Kulissen der Kunstwelt blicken möchten.“
„Als Gratwanderin zwischen Malerei, Film und Musik verarbeitet Camilla Guttner einmal mehr eigene Erfahrungen, bewegt sich zwischen Satire, Drama, Komödie, Mystery und Coming-of-Age, mit einer unbekümmerten Mach’s-einfach!-Haltung, mit der sie nicht nur einen internationalen Star wie Jean-Marc Barr gewinnen konnte, sondern dazu noch den italienischen Kameraveteran Luca Bigazzi...“
„Regisseurin Camilla Guttner gelingen durchweg sehr lebendige Momente, getragen durch die wie beiläufig und aus dem Affekt gespeisten Dialoge. So werden alle Figuren in ihrer Eigenheit und auch Schäbigkeit glaubwürdig.“
„Guttner gelingt diese Balance, wahrhaftig von Kunst und wahrhaftig vom Leben zu erzählen, weil sie ein tiefes Verständnis für ihre Charaktere hat, weil sie ihre Figuren nicht erklärt, sondern agieren lässt, weil sie ihre Protagonist*innen nicht von außen verrät, indem Drehbuch-Dramaturgie Zwang ausübt. Vielmehr geht sie ganz von Jojo (Maja Bons) und ihren Kommiliton*innen aus, und daraus ergibt sich dann subtil herausgearbeitet und ganz beiläufig eine tolle dynamische Erzählung. Wie tief Guttner in der Materie ist, ist auch daran ersichtlich, dass die Gemälde, die im Film ihre Figur der Jojo produziert, von ihr selbst gemalt wurden. Und natürlich daran, dass sie das Wesen der Bildenden Kunst ganz begriffen hat … Das Klischee von der inneren Krise, von der seelischen Qual, die die Kunst gebiert, ist immer eine Gefahr, und Guttner umschifft dieses Klischee geschickt, indem sie der Kunst wirklichen Raum lässt: Wir sehen tolle Kunstwerke in diesem Film, … Locker, wie hingeworfen, wirken die Dialoge, die doch pointiert und treffend sind. Sie sind verbunden mit der Vielzahl bunter Charaktere, die hier zu erleben sind... So entsteht ein reiches Panorama der Kunst – in dem sowohl die Bildende Kunst als auch die Kunst des Lebens vielleicht nicht gelernt wird, aber immerhin ein bisschen mehr verstanden. Das ist ein Schritt für Jojo im Film, und ein großes Vergnügen für das Publikum.“
„Sie bewegt sich in einem Metier, das sie kennt und liebt, aber auch durchaus kritisch betrachtet, und sie findet sehr schnell zu einer eigenen Bildsprache. Ihre Bilder sind klar kadriert, sie hat einen guten Blick für Kontraste, Licht und Schatten, aber gelegentlich auch etwas angenehm Verspieltes, wenn zum Beispiel ohne Erklärung ein Mann im Glitzerdress einen Wagen mit einem großen silbernen Ei durchs Bild fährt … es ist nicht nur erstaunlich, sondern auch sehr erfreulich, wie souverän Camilla Guttner inszeniert.“
„Kann man Kunst lernen? Vom selten leichten Alltag an einer Kunsthochschule, zwischen übergriffigen Dozenten und intriganten Kommilitonen erzählt eine Kunststudentin aus erster Hand in ihrem erfrischend jungen Regiedebüt. (…) Regisseurin Camilla Guttner weiß, wovon sie erzählt. Sie ist selber Schülerin an dieser Kunsthochschule und ihr Film offensichtlich von eigenen Erfahrungen geprägt. An ihrer Stelle lässt sie Newcomerin Maja Bons durch diesen Mikrokosmos stolpern, die dafür nachvollziehbar mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Daneben glänzt v.a. Andreas Lust als egomanes Arschloch und es wird viel Interessantes über die Kunst an sich verhandelt.“
„Die Autorin und Regisseurin Camilla Guttner war selbst als Meisterschülerin des Künstlers Sean Scully an der Akademie der Bildenden Künste eingeschrieben. Entsprechend lebt ihr Film von eigenen Erfahrungen, die sie beim Einblick in den Mikrokosmos einer Kunsthochschule gemacht hat – ein greifbarer Beleg dafür ist der Umstand, dass viele der im Film präsentierten Kunstwerke von Guttner selbst stammen... Mit bissigem Humor und einem eingängigen Soundtrack lotet Guttner die Verfasstheit angehender Kunstschaffender aus.“
Weblinks
Bearbeiten- Camilla Guttner bei IMDb
- Camilla Guttner bei Crew United
- Camilla Guttner bei regieverband.de
- Camilla Guttner bei flachware.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Camilla Guttner auf crew-united.com
- ↑ „Die Akademie“ Kinotrailer. In: kinomeister.de. 11. Februar 2025, abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ REVIEW KINO: „Die Akademie“. In: SPOT. 25. Februar 2025, abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Tim Abele: Kritik zu Die Akademie. In: epd Film. Abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Harald Mühlbeyer: Kommt "Painting" von "Pain"? In: kino-zeit. Abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Gaby Sikorski: Die Akademie. In: programmkino.de. Abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Daniel Bäldle: Die Akademie - 2024. In: filmkunstkinos.de. Abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Christian Horn: Die Akademie. In: VISION KINO. 3. März 2025, abgerufen am 11. März 2025.
Personendaten | |
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NAME | Guttner, Camilla |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichische Filmregisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und Bildende Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1992 |
GEBURTSORT | München |