Campionesen (Künstler)
Als Campionesen, Campionesische Schule (it. Scuola Campionese) oder auch Campionesische Meister (it. Magistri Campionesi) wird von der Kunstgeschichte eine Gruppe von Baumeistern und Bildhauern des frühen 13. und des 14. Jahrhunderts bezeichnet, die alle aus Campione d’Italia, heute einer italienischen Enklave im Schweizer Kanton Tessin, stammten. Den namentlich nicht genau bekannten gotischen Künstlern aus dieser Gegend wurde aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft der Notname da Campione (aus Campione) gegeben, er stellt jedoch keinen Familiennamen dar. Die Kunst der Campionesen diente vor allem den Herrschern in Mailand und Verona, um sich in Grabdenkmälern in Kirchen zu verherrlichen[1].
Zu den Campionesen gehören
- Bonino da Campione (* um 1325; tätig von 1350 bis um 1390; † März 1397)
- Giovanni da Campione (* um 1320; † um 1375)
- Giacomo da Campione (* um 1335; † nach 1398)
- Matteo da Campione (* 1335; † 1396 in Monza)
- Ugo da Campione (* vor 1300; † um 1358/60)
- Zenone da Campione († um 1380)
Auch hatten schon im 12. Jahrhundert der romanische Bildhauer Anselmo da Campione und seine Nachfolger beispielsweise als Steinmetze für die Kathedrale von Modena gearbeitet, was auf eine lange Tradition von Handwerkern und Vertretern dieser Kunstform aus der Region um Campione deutet.
Literatur
Bearbeiten- Alfred Gotthold Meyer: Lombardische Denkmäler des vierzehnten Jahrhunderts. Giovanni di Balduccio da Pisa da Pisa und die Campionesen. Ein Beitrag zur Geschichte der oberitalienischen Plastik. Ebner & Seubert, Stuttgart 1893.
- Paul Schubring: Altichiero und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte der oberitalienischen Malerei im Trecento. Hiersemann, Leipzig 1898.
- Saverio Lomartire: Magistri Campionesi a Bergamo nel Medioevo da Santa Maria Maggiore al Battistero. In: Giorgio Mollisi (Hrsg.): Svizzeri a Bergamo. Nella storia, nell'arte, nella cultura, nell'economia. Dal '500 ad oggi. Campionesi a Bergamo nel Medioevo (= Arte & Storia. Jg. 10, Nr. 44, 2009, ISSN 2235-7769). Edizioni Ticino Management, Lugano 2009, S. 92–103.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ P. Schubring: Altichiero und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte der oberitalienischen Malerei im Trecento. 1898.