Der Canal de l’Oise à l’Aisne (deutsch: Oise-Aisne-Kanal) ist ein französischer Schifffahrtskanal, der im Département Aisne in der Region Hauts-de-France verläuft.

Canal de l’Oise à l’Aisne
Gewässerkennzahl FRH02-2202, FRH1452202
Lage Frankreich, Region Hauts-de-France
Länge 48 km[1]
Erbaut 1823–1831
Klasse I (Freycinet-Klasse)
Beginn Abzweig vom Canal latéral à l’Oise bei Abbécourt
Ende Mündung in den Canal latéral à l’Aisne bei Bourg-et-Comin
Abstiegsbauwerke 13
Genutzter Fluss Ailette
Herausragende Bauwerke Kanaltunnel bei Braye-en-Laonnois
Schleuse bei Chavignon
Verlauf des östlichen Kanalabschnittes

Geographie

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Der Kanal verbindet die Täler der Flüsse Oise und Aisne und ist Teil eines Binnenwasserweges, der das Mittelmeer über Rhone und Saône mit Nordwestfrankreich und Belgien verbindet. Diese Strecke setzt sich aus folgenden Wasserwegen zusammen:

Verlauf und technische Infrastruktur

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Einfahrt zum Kanaltunnel

Der Canal de l’Oise à l’Aisne beginnt bei Abbécourt, wo er Anschluss an den Canal latéral à l’Oise (deutsch: Oise-Seitenkanal) hat. Er ist ein Kanal vom Typus Wasserscheidenkanal. Seine Scheitelhaltung durchquert den Höhenrücken Chemin des Dames in einem 2,3 Kilometer langen Tunnel bei Braye-en-Laonnois. Nach insgesamt 48[1] Kilometern wird der Kanal bei Bourg-et-Comin mit einer Trogbrücke über die Aisne geführt und mit dem Canal latéral à l’Aisne (deutsch: Aisne-Seitenkanal) verbunden. Der Höhenunterschied zum Oise-Tal beträgt 21 Meter und wird von neun Schleusen überwunden, jener zum Aisne-Tal beträgt zwölf Meter und benötigt vier Schleusen. Für die Wasserversorgung des Kanals wurde bei Monampteuil ein Stausee angelegt. Außerdem verläuft der Kanal von der Scheitelhaltung Richtung Oise parallel zum Fluss Ailette, von dem ebenfalls Wasser entnommen wird. Für die Wasserversorgung des Kanalabschnittes Richtung Aisne sorgt ein Pumpwerk in Bourg-et-Comin.

Koordinaten

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Orte am Kanal

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Geschichte

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1890 wurde mit der Tunnelunterführung der Kanal eröffnet. Bei den 10-jährigen Bauarbeiten kamen 17 Arbeiter bei einer Gasexplosion ums Leben. 1914 nutzten bereits 8000 Schiffe die Wasserstraße.

Während des Ersten Weltkrieges gehörte der uneinnehmbare Höhenzug „Chemin des Dames“ zu den am heftigsten umkämpften Stellungen. Bei diesen Kampfhandlungen wurde auch der Kanal stark beschädigt, ein Teil des Tunnels war eingestürzt.

Nach Kriegsende wurde der Kanal wieder aufgebaut und bei dieser Gelegenheit gleich den neuen Gegebenheiten angepasst und modernisiert. So wurde zum Beispiel in den Tunnel eine Belüftungsanlage eingebaut, wodurch anstelle der früheren elektrischen Zugmaschine, die Schiffe mit eigener Motorkraft den Tunnel passieren konnten. Auch die Kanalbrücke von Bourg-et-Comin wurde aus Metall neu erbaut und gestattete durch ihre größere Breite nun die Überquerung der Aisne im Gegenverkehr.[2]

Wirtschaftliche Bedeutung

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Die Frachtschifffahrt hat nach und nach ihre Bedeutung verloren. Dennoch wird auch heute noch der Wasserweg häufiger von Frachtschiffen benutzt.

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Commons: Canal de l’Oise à l’Aisne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • David Edwards-May: Binnengewässer Frankreichs, 5. Auflage, Verlag Edition Maritim, Hamburg 1997, ISBN 3-922117-61-9
  • Navicarte Guide de navigation fluvial – n° 24, Juli 2005, Edition Grafocarte, ISBN 2-7416-0149-6

Einzelnachweise

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  1. a b Die Angaben zur Kanallänge beruhen auf den Informationen über den Canal de l’Oise à l’Aisne (Aufstieg zur Scheitelhaltung) bei SANDRE (französisch) und den Canal de l’Oise à l’Aisne (Abstieg von Scheitelhaltung) bei SANDRE (französisch), abgerufen am 11. Dezember 2011, gerundet auf volle Kilometer.
  2. Guide de la Navigation Intérieure, Berger-Levrault/ONN, Paris, 1965

Siehe auch

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