Cannero Riviera

italienische Gemeinde im Piemont

Cannero Riviera ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola im Piemont und ist Träger der Bandiera Arancione des TCI.[2]

Cannero Riviera
Cannero Riviera (Italien)
Cannero Riviera (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 46° 1′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 46° 1′ 0″ N, 8° 41′ 0″ O
Höhe 212 m s.l.m.
Fläche 14,42 km²
Einwohner 910 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Barbè, Cassino, Cheggio, Donego, Oggiogno, Piancassone, Ponte
Postleitzahl 28821
Vorwahl 0323
ISTAT-Nummer 103016
Bezeichnung der Bewohner Canneresi
Schutzpatron Madonna del Carmine
(16. Juli)
Website Cannero Riviera

Lage von Cannero Riviera in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola

Lage und Einwohner

Bearbeiten

Die Gemeinde Cannero Riviera liegt 15 km nordöstlich von der Provinzhauptstadt Verbania umfasst eine Fläche von 14,42 km². Zu Cannero Riviera gehören die Fraktionen Barbè, Cassino, Cheggio, Donego, Oggiogno, Piancassone und Ponte, die zusammen 29.856 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022) haben. Der Ort liegt auf dem Schwemmlandkegel des Flüsschens Rio di Cannero. Am nördlichen Lago Maggiore und ganz besonders an seinem östlichen Ufer sind solche Schwemmlandkegel praktisch die einzigen flachen Stellen des ansonsten felsigen Ufers.

Die Nachbargemeinden sind Aurano, Brezzo di Bedero (VA), Cannobio, Germignaga (VA), Luino (VA), Oggebbio und Trarego Viggiona.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten

Geschichte

Bearbeiten

Trotz der spärlichen mittelalterlichen Dokumentation erscheint der Ortsname als „Canore“ und „Cannare“ im Jahr 985, „Cannero“ im Jahr 1027 und „Cannarum“ im 13. Jahrhundert, zusammengesetzt aus der Stimme „canna“ und der Endung des neutralen Plurals, mit kollektivem Wert „Jetzt“. Der 1947 hinzugefügte Begriff „Riviera“ geht auf das lateinische RIPARIA zurück und wurde mit der Lage der Siedlung am Seeufer begründet. Tatsächlich war es dank des gesunden Klimas seit der Antike ein Ort menschlicher Siedlungen.

Die drei Inseln oberhalb des historischen Zentrums sind Teil der bewegten lokalen Geschichte. Die sogenannten Malpaga-Burgen, erbaut zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert, aus dem die ghibellinische Familie der Mazzarditi die lokale Bevölkerung durch Räuberaktionen erpresste. Im Jahr 1414 wurden die Burgen von Herzog Filippo Maria Visconti zerstört, um diesen Raubzügen ein Ende zu setzen. An ihrer Stelle ließ die Familie Borromeo im 16. Jahrhundert die Festung „Vitaliana“ errichten, um den See vor Schweizer Einfällen zu schützen.[3]

Im 16. Jahrhundert war das Gemeindegebiet Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den Familien Sforza und Visconti, bis es 1524 vollständig zerstört wurde.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Pfarrkirche San Giorgio erbaut 1836 bewahrt den Orgel Werk von Felice Bossi aus Turin (1850), restauriert von der Firma Fratelli Marzi aus Pogno.
  • Eine andere Sehenswürdigkeit des Ortes ist ein bemalter Stein, dessen Bemalung selbigen wie eine riesige Katze aussehen lässt. Zu finden ist das Kunstwerk unmittelbar an der Seepromenade.
  • Auf zwei der drei Cannero Riviera vorgelagerten Inselchen befinden sich Reste einer Burg, die Castelli di Cannero oder Castelli Malpaga. Bei der vom Mailänder Herzog Filippo Maria Visconti veranlassten Befreiung von den hier lebenden räuberischen Gebrüdern Mazzardi wurde das vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammende ursprüngliche Kastell vollständig zerstört. Zwischen 1519 und 1521 ließ Ludovico Borromeo die Rocca Vitaliana errichten, deren Überreste heute zu sehen sind.
  • Die 1939 erbaute Lourdes-Höhle, ein Ziel der Volksfrömmigkeit und Ort häufiger religiöser Zeremonien.

Veranstaltungen

Bearbeiten
  • Carnevale Ambrosiano dei Magnan
  • Agrumi a Cannero Riviera
  • Mostra della Camelia
  • Lunedì luglio in blues
  • Ferragosto Cannerese
  • Concerti Corpo Filarmonico

Literatur

Bearbeiten
  • Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
  • Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Touring Club Italiano, Milano 1976, S. 669, Cannero Riviera online (italienisch)
Bearbeiten
Commons: Cannero Riviera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Bandiera Arancione. In: Bandierearancioni.it. Abgerufen am 1. Mai 2018 (italienisch).
  3. Geschichte auf www.italiapedia.it