Canton Island Airport

Flughafen in Kiribati

Der Canton Island Airport (IATA-Code: CIS, ICAO-Code: PCIS) ist ein für den Linienverkehr stillgelegter Flughafen auf der kiribatischen Insel Kanton im Pazifik. Er steht nur noch als Notlandeplatz zur Verfügung.[1]

Canton Island Airport
Canton Island (Kiribati)
Canton Island (Kiribati)
Canton Island
Kenndaten
ICAO-Code PCIS
IATA-Code CIS
Koordinaten 2° 46′ 5″ S, 171° 42′ 37″ WKoordinaten: 2° 46′ 5″ S, 171° 42′ 37″ W
Höhe über MSL 3 m  (10 ft)
Basisdaten
Eröffnung 1939
Schließung 1975
Start- und Landebahn
09/27 1899 m × 43 m Asphalt

Geschichte

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Der Flughafen wurde zwischen 1938 und 1939 von Pan American Airways als Zwischenlandeplatz auf der Strecke von Hawaii nach Neuseeland errichtet. Während des Zweiten Weltkrieges bauten die Vereinigten Staaten ihre militärischen Stellungen in der Region aus. Bis Januar 1942 sollte der Canton Airport für B-17-Bomber ausgebaut werden,[2] was bis 28. Dezember 1942 abgeschlossen wurde.[3] Bereits 1939 einigte man sich mit den Briten auf eine gemeinsame Verwaltung der Insel.[4]

Der Flughafen wurde im Laufe des Weltkrieges, insbesondere bis 1943, durch die United States Army Air Forces genutzt. Am 1. November 1943 bombardierte ein japanisches U-Boot den Flughafen. Nach Kriegsende wurde er zivilen Aufgaben übergeben.[3]

In den 1950er Jahren war der Flughafen ein häufig genutzter Zwischenlandeplatz für Pan American Airways, British Commonwealth Pacific Airlines, Qantas und Canadian Pacific Air Lines. Mit der Entwicklung von Flugzeugen mit größerer Reichweite, etwa ab Anfang der 1960er Jahre, nahm die Bedeutung des Canton Island Airport deutlich ab. 1965 wurde der Linienflugverkehr eingestellt und 1975 der Flughafen geschlossen.[5][1]

Zwischenfälle

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  • Am 26. April 1962 verunglückte eine Lockheed L-749A Constellation der US-amerikanischen Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (Luftfahrzeugkennzeichen N116A) bei der Landung auf dem Flughafen Canton Island (heute Kiribati). Während des Trainingsflugs hatte sich der Propeller Nr. 4 (rechts außen) unbemerkt in den Modus für Umkehrschub verstellt. Beim Aufsetzen schlug die rechte Tragflächenspitze auf dem Boden auf, woraufhin sich das Flugzeug überschlug und in Rückenlage in knapp einem Meter tiefen Wasser zum Liegen kam. Dabei kamen fünf Insassen ums Leben, alle vier Besatzungsmitglieder und einer der beiden Passagiere.[6][7]
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Einzelnachweise

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  1. a b Canton Island (Kanton). Pacific Wrecks, 3. Mai 2016. Abgerufen am 17. Juni 2016.
  2. Richard Leighton, Robert Coakley: The War Department — Global Logistics And Strategy 1940–1943, United States Army In World War II. Washington, DC 1995, Center Of Military History, LCCN: 55-60001.
  3. a b Karl Dod: The Corps Of Engineers: The War Against Japan, United States Army In World War II. Washington, DC 1987, Center Of Military History, LCCN: 66-60004.
  4. M. Ruth Megaw: The Scramble for the Pacific: Anglo-United States Rivalry in the 1930s, in: Historical Studies, Jg. 17 (1977), Nr. 69, S. 458–473 (hier: S. 470).
  5. Maurice Matloff, Edwin Snell: The War Department: Strategic Planning For Coalition Warfare 1941–1942, United States Army in World War II. Washington, DC 1999, Center Of Military History, LCCN: 53061477.
  6. Flugunfalldaten und -bericht L-749A N116A im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. Januar 2022.
  7. Peter J. Marson: The Lockheed Constellation (2 Bände). Air-Britain (Historians), Tonbridge, 2007, ISBN 0-85130-366-8, S. 455.
  8. Louis Castex: Mein Flug um die Welt, Übersetzung von Ernst Christ und Leonore Schlaich, Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1948, S. 142 ff.