Caribbean Voices

britische Hörfunksendung des BBC World Service

Caribbean Voices war ein Hörfunkprogramm des BBC World Service aus Bush House in London, England, zwischen 1943 und 1958. Es gilt als „das Programm, in dem literarische Talente Westindiens erstmals ihre Stimme fanden“.[1] Caribbean Voices förderte viele Schriftsteller, die später zu Ehren kamen, unter anderem Samuel Selvon, Edward Kamau Brathwaite, V. S. Naipaul, Derek Walcott, John Figueroa, Andrew Salkey, Michael Anthony, Edgar Mittelholzer.

Pauline Henriques und Samuel Selvon bei einer Aufnahme für Caribbean Voices 1952.

Geschichte

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Caribbean Voices entstand aus dem ersten Programm der BBC für eine Zielgruppe von Menschen der Karibik, Calling the West Indies, welches 1939 eingeführt worden war um Soldaten aus Westindien in der British Army eine Möglichkeit Verbindung zu ihren Familien zu Hause zu pflegen während des Dienstes im Zweiten Weltkrieg. In der Sendung wurden Briefe verlesen für die Familien zu Hause in der Karibik.[2] Die jamaikanische Schriftstellerin und Aktivistin Una Marson wurde 1941 eingestellt um die Sendung zu moderieren und im folgenden Jahr wurde sie zur Produzentin für die West Indies gemacht und verwandelte das Programm, das in Caribbean Voices umbenannt wurde, in ein Forum für Literatur der Karibik.[3] Als Marson 1946 nach Jamaika zurückkehrte, übernahm Henry Swanzy die Produktion und setzte ein „unauslöschliches Zeichen“ (indelible mark): „Unter seiner Herausgeberschaft, nahm Caribbean Voices die Form eines Kreativ-Workshops rund um die Kunst des Schreibens an, in welchem die Schriftsteller Ermutigung und informierte Kritik erhielten. Er machte deutlich, dass er das Programm mit Authentizität und Lokalkolorit gefüllt werden sollte und damit den Reichtum der Region präsentieren sollte.“[4] Swanzy verließ das Programm 1955 und zu seinem Weggang schrieb The Times Literary Supplement: „Westindische Schriftsteller bekunden frei ihre Schuld bei der BBC für die Ermutigung, sowohl finanziell als auch ästhetisch. Ohne diese Ermutigung wäre die Geburt einer karibischen Literatur viel langsamer und auch viel schmerzhafter gewesen.“[5]

Während der Laufzeit der Serie wurden etwa 400 Geschichten und Gedichte zusammen mit Dramen und Literaturkritik ausgestrahlt[6], von 372 Verfassern, von denen 71 Frauen waren.[7]

Kamau Brathwaite beschrieb Caribbean Voices als den „wichtigsten literarischen Katalysator für kreatives Schreiben und Literaturkritik von Kariben in English“.[8] Eine Schlüsselfigur in BBCs Caribbean Service dieser Zeit war Andrew Salkey als Moderator; sein Programm „wurde eine glitzernde Show für Generationen von Schriftstellern“.[9] Etablierte und aufsteigende Autoren wurden „angefeuert, geschmeichelt, sanft zurechtgewiesen, inspiriert und ausgebildet um neue Werke für das Radio zu verfassen.“[10] Weitere erwähnenswerte Schriftsteller, die durch das Programm in den 1950ern bekannt gemacht wurden, waren George Lamming, Gloria Escoffery, Ian McDonald und E. M. „Shake“ Keane.[11][12][13][14]

Zwei Bände mit Gedichten, die im Programm ausgestrahlt worden waren, wurden von John Figueroa herausgegeben[14]: Caribbean Voices, vol. 1: Dreams and Visions (1966) und vol. 2, The Blue Horizons (1970).

2009 wurde eine zweiteilige Radiodokumentation über Caribbean Voices von Colin Grant im BBC World Service produziert.[15]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. „the programme in which West Indian literary talents first found their voice, in the early 1950s.“ Pamela Beshoff, "Obituary: John Figueroa", The Independent, 11. März 1999.
  2. "About us", BBC Caribbean, 31. März 2011.
  3. Montague Kobbe: „Una Marson“ Archivlink The Daily Herald, 22. Juli 2011.
  4. „Under his editorship, Caribbean Voices took the form of a creative workshop around the craft of writing, in which writers were offered encouragement and informed criticism. He made it known that he wanted the programme to be filled with 'authenticity' and 'local colour,' reflecting the diversity of the region.“ Philip Nanton, Anne Walmsley: „Henry Swanzy - Pioneering BBC producer whose literary programmes launched a generation of Caribbean writers“, Obituary in The Guardian, 20. März 2004.
  5. „West Indian writers freely acknowledge their debt to the BBC for its encouragement, financial and aesthetic. Without that encouragement the birth of a Caribbean literature would have been slower and even more painful than it has been.“ Marina Salandy-Brown: „Swanzy meets La Rose.“ Trinidad and Tobago Newsday, 18. April 2013.
  6. „some 400 stories and poems, along with plays and literary criticism, were broadcast“
  7. Philip Nanton: „Caribbean Voices.“ In: David Dabydeen, John Gilmore, Cecily Jones (hgg.): The Oxford Companion to Black British History. Oxford University Press 2007: 94–95.
  8. „the single most important literary catalyst for Caribbean creative and critical writing in English“. Edward Kamau Brathwaite: History of the Voice: The Development of Nation Language in Anglophone Caribbean Poetry. London: New Beacon 1984: 87.
  9. „became a glittering showcase for a generation of writers, including Sam Selvon and George Lamming“
  10. „chivvied, cajoled, gently chastised, inspired and schooled to produce new work for radio on the Caribbean Voices programme over which Andrew Salkey often presided.“ Stuart Hall: Obituary of Andrew Salkey. In: The Independent, 16. Mai 1995.
  11. BBC Caribbean.com, Archive.
  12. Colin Rickards, „Remembering Edgar Mittelholzer: Part 1“. Stabroek News, 15. November 2010.
  13. Juanita Cox: „Edgar Austin Mittelholzer: A Caribbean Voice“. Stabroek News, 28. Mai 2008.
  14. a b Philip Nanton: „What Does Mr. Swanzy Want - Shaping or Reflecting? An assessment of Henry Swanzy's contribution to the development of Caribbean Literature.“ In: Caribbean Quarterly, Vol. 46, No. 1, März 2000: 61–72.
  15. „Caribbean Voices“. BBC World Service, 21. Juli 2009.
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