Carl Christoph Punct

deutscher Porzellanbildner

Carl Christoph Punct († 5. August 1765 in Meißen, Kurfürstentum Sachsen) war ein deutscher Porzellanbildner.

1761 berief Johann Joachim Kändler, der während und nach dem Siebenjährigen Krieg Leiter der plastischen Abteilung der Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur in Meißen war, Punct als Nachfolger für den Bildhauer und Porzellanmodelleur Friedrich Elias Meyer den Älteren, der die Manufaktur im gleichen Jahr verlassen hatte. Puncts Gehalt betrug monatlich 33 Taler und 8 Groschen. Während seiner Tätigkeit hier erwies er sich als „sehr fleißig und fähig“. Als Zeichen besonderer Anerkennung wurde Punct 1763 zum Hofbildhauer ernannt. Nach dem Tod Puncts 1765 wurde der Bildhauer Peter Reinicke sein Nachfolger, mit dem er schon zu Lebzeiten zusammengearbeitet hatte.[1][2]

Werke (Auswahl)

Bearbeiten
Entwürfe Puncts im Indianapolis Museum of Art.

Punct modellierte auch eigenständig Figuren, die er auf hohe, durchbrochene Rocaillesockel stellte. Charakteristisch für seine Arbeiten sind die länglichen Gesichter mit hoher Stirn. In seinen Entwürfen ist der Übergang vom Rokoko[3] zum Stil Louis-seize zu erkennen. 1760 entwarf er seine Arbeit Diana und Actaeon für Friedrich II. von Preußen. Er ist zudem bekannt für seine Kindergruppen von 1764, welche die Elemente symbolisieren.[4] Seine Entwürfe trugen Titel wie

  • Der Kavalier und die Dame, 1765
  • Dame im Ballkostüm, 1765
  • Jagdgruppe
  • Schäferin
  • Kavalier mit Blumenmädchen
  • Tanzender Hirte
  • Junger Mann mit Jagdhunden, um 1762
  • Figurengruppen mit Allegorien der Jahreszeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Karl Berling: Das Meissner Porzellan und seine Geschichte. F. A. Brockhaus, Leipzig 1910, S. 57, 66.
  • Abraham Lambertus den Blaauwen: Meissen porcelain in the Rijksmuseum. Rijksmuseum Amsterdam, Waanders, 2000, S. 334–335, 337, 419.
Bearbeiten
Commons: Carl Christoph Punct – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karl Berling: Das Meissner Porzellan und seine Geschichte. F. A. Brockhaus, Leipzig 1910, S. 57, 66.
  2. Pauline von Spee: Die klassizistische Porzellanplastik der Meissener Manufaktur von 1764 bis 1814. Dissertation Universität Bonn 2004. urn:nbn:de:hbz:5-05306, S. 30, 70.
  3. Tom Hudgeons: The Official encyclopedia of antiques and collectibles. House of Collectibles, 1983, ISBN 0-87637-365-1, S. 324.
  4. Ian Cameron, Elizabeth Kingsley-Rowe: Collins encyclopedia of antiques. Collins, 1973, ISBN 0-00435-022-7, S. 278.