Carl Francke

deutscher Industrieller

Carl Francke (* 30. Juni 1843 in Magdeburg; † 7. Februar 1931 in Bremen) war ein deutscher Handwerker und Unternehmer.

Biografie

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Wasserturm auf den Fuchsbergen in Jüterbog

Francke erlernte als Sohn eines Klempnermeisters den Beruf des Vaters. 1871 siedelte er nach Bremen über und richtete 1872 eine Installationswerkstatt für Wasser- und Gasleitungen sowie Wasser- und Dampfheizungen ein. Er gründete im Jahr 1875 eine Fabrik in Bremen an der Bachstraße, die Gaswerke und Leitungsnetze in zahlreichen Städten anlegte (Francke-Werke). Oft war damit auch die Erzeugung weiterer chemischer Produkte wie Ammoniak oder Salmiak verbunden.

1892 gründete Francke das Unternehmen Brema AG, Central-Verwaltung von Gas-, Wasser- und Elektricitäts-Werken mit Sitz in Bremen an der Bachstraße. Johannes Brandt, Schwiegersohn von Francke, wurde in der Brema AG als Vorstandsmitglied tätig. Das Unternehmen erbaute auch mindestens zwei städtische Wassertürme: 1908/1909 den Turm in Frohnau bei Berlin und den Wasserturm auf den Fuchsbergen in Jüterbog.[1]

Im Jahr 1904 errichtete Franckes Unternehmen eine weitere Fabrik auf einem Grundstück im Bremer Gebiet Seefeld.

Die Francke-Werke hatten in Bremen zeitweise mehr als 1000 Beschäftigte. Das Unternehmen wurde 1921 von einer oHG in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Produktionsanlagen der Francke-Werke schwer beschädigt, nach dem Krieg begann man erneut mit dem Maschinen- und Kranbau. Auch der Wasserwerksbau wurde revitalisiert. Eine damals in staatlichem Eigentum stehende Auffanggesellschaft betrieb die Fabrik als GmbH am alten Standort im Seefelde, der späteren Carl-Francke-Straße in Bremen.

Das Unternehmen wurde am 21. August 1957 liquidiert, die Maschinenfabrik Friedrich Kocks übernahmen die Produktionsanlagen.

Im Stadtteil Bremen-Neustadt wurde 1954 die Carl-Francke-Straße nach ihm benannt.

Literatur

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  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon. Band 2: Neustadt. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1836-4.
  • Schnurbusch, Diedrich. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. K. G. Saur, München 1980, S. 660 (Schnurbusch war 1914–1930 kaufmännischer Leiter der Brema AG.)

Einzelnachweise

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  1. Der Wasserturm am Friedhof Hermsdorf. In: Tom Wolf, Manuel Roy, Roberto Sassi: Verborgenes Berlin. Jonglez Verlag, Versailles 2021, ISBN 978-2-36195-371-3, S. 366 f.