Carl Gottlob von Freytag-Loringhoven

Kaiserlich russischer Geheimer Regierungsrat, Diplomat und Generalkonsul in Kopenhagen und Danzig

Carl Gottlob von Freytag-Loringhoven (* 4. Januar 1811 in Owerlack, Gouvernement Livland; † 26. Januar 1882 in Weimar) war kaiserlich russischer Geheimer Regierungsrat, Diplomat und Generalkonsul in Kopenhagen und Danzig.

Carl Gottlob Baron Freytag von Loringhoven wurde am 4. Januar 1811 auf dem Gut Owerlack (auch Overlack) im livländischen Kreis Fellin, welches sein Vater, der Edelmann und dim. Lieutenant Heinrich von Freytag-Loringhoven (1778–1813, aus der baltischen Linie Heinrich Johann), bewirtschaftete, geboren. Sein Bruder war der Husaren-Generalmajor a. D. und Gutsbesitzer im Gouvernement Poltawa (auf Gurbintzy) Carl Johann Friedrich von Freytag-Loringhoven (1809–1863).[1]

Von Freytag-Loringhoven genoss häuslichen Unterricht. Im Zeitraum 1827–30 war er stud. phil. et dipl. an der Kaiserlichen Universität Dorpat und 1832 Cand. dipl. 1833 setzte er seine Studien an der Universität Heidelberg. 1834 wurde er im Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Sankt Petersburg angestellt. 1835 wurde er 1. Gehilfe des Bürochefs (premier aide de chef du bureau), dann 1838 1. Translateur (premier translateur), 1844–47 Sekretär an der Gesandtschaft (Gesandtschaftssekretär) und 1847–49 Geschäftsträger in Rio de Janeiro. 1849–1851 war er 1. Sekretär und 1852 Geschäftsträger in Stockholm. Seine Karriere gipfelte im Amt des Generalkonsuls: 1852–68 in Kopenhagen und 1868–79 in Danzig.[2]

Die Anerkennung des Baronstitels erfolgte durch Kaiserlichen Ukas vom 1. September 1878.[3]

In Rio de Janeiro heiratete Carl Gottlob von Freytag-Loringhoven am 9. Februar 1847 Mathilde Luise, am 7. August 1824 geborene Tochter des Kaufmanns und kaiserlich brasilianischen Vizekonsuls und Reeders in Bremen Ludwig Friedrich Kalkmann.[4] Aus der Ehe gingen der Dramatiker und Weimarer Kammerherr Alexander Freytag von Loringhoven, der in Rio de Janeiro geboren wurde, und der Kriegswissenschaftler Hugo von Freytag-Loringhoven, der in Kopenhagen geboren wurde, hervor. Die gemeinsame Tochter Mathilde Freiin von Freytag-Loringhoven, ebenfalls in Kopenhagen geboren, wurde in Weimar Landschaftsmalerin (Pseudonym Hildegard Thildner), Radiererin, Tierpsychologin und Kunstkritikerin, die in der bürgerlichen Zeitung Deutschland schrieb.[5]

Mathilde und Carl Gottlob Baron von Freytag-Loringhoven lebten in Weimar, wo er als Geheimer Rat verabschiedet wurde. Baron Freytag von Loringhoven starb am 26. Januar 1882 in Weimar, seine Ehefrau Mathilde am 29. Juni 1909.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Das Gothaische Genealogische Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande, Julius Perthes, Gotha 1918, S. 237, gibt den 16. Januar 1811 als Geburtsdatum an. Seine Mutter, Charlotte, geb. von Helmersen, heiratete 1817 in zweiter Ehe ihren Schwager Reinhold v. Freytag-Loringhoven.
  2. Reinhard Ottow: Album Dorpati Livonorum. Druck von H. Laakmanns Buch- und Steindruckerei, Dorpat 1908, S. 54.
  3. Genealogisches Handbuch des Adels. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, S. 114.
  4. Marie Kalkmann auf bremerfrauengeschichte.de, abgerufen am 31. Januar 2021. Sabine Grimm, Adelslinien – Die Herren von Frydag. Unruhige Zeiten, 2011, S. 155, berichtet, Ludwig Friedrich Kalkmann habe einst mit seinen beiden ältesten Töchtern, darunter Mathilde, eine Gesundheitsreise nach Brasilien unternommen, auf der diese den russischen Legationsrat Carl Gottlob von Freytag-Loringhoven kennengelernt habe. Durch Mathilde sei in der Familie (drei Söhne, drei Töchter) „gutes deutsches Bürgerhaus“ geprägt worden. „In ihm wurde die deutsche Bildung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts praktiziert.“
  5. Ölgemälde und Lebenslauf (Memento des Originals vom 25. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stadtmuseum.weimar.de auf stadtmuseum.weimar.de, abgerufen am 31. Januar 2021.