Carl Horn (Orgelbauer)

deutscher Orgelbauer

Carl (Karl) Horn (* 25. September 1859 in Hundsangen; † 15. Oktober 1932 in Limburg an der Lahn) war ein deutscher Orgelbauer der Spätromantik.

Er war von ca. 1897 bis 1932 in Limburg an der Lahn ansässig und errichtete zwischen 70 und 80 Orgeln überwiegend in katholischen Kirchen des Bistums Limburg – unter anderem im Taunus, im Rheingau und gerade auch im Westerwald.[1] Unterstützt wurde er dabei durch den aus Kransberg im Taunus stammenden, im Jahr 1899 zum Orgel- und Glockensachverständigen des Bistums berufenen Seminarlehrer Karl Walter in Montabaur, der den Bau der „neuen“ Orgel maßgeblich förderte.[2] Während bei Horns Vorgänger in Limburg, den Gebrüdern Keller, in der Spätphase noch der Übergang von der hoch- zur spätromantischen Orgel[3] spürbar ist, entsteht bei Carl Horn durchweg ein „spätromantischer“ Orgeltypus, der zwar auf den orgelbaulichen Errungenschaften der Hochromantik basiert (deren Grundprinzipien hatte im Jahr 1888 Johann Gottlob Töpfer in einem Standardwerk[4] beschrieben – Literatur, die höchstwahrscheinlich auch Carl Horn von seiner Ausbildungs- bzw. Lehrzeit her kannte), diesen aber sowohl klanglich (in Form noch stärkerer Lastigkeit der Grundstimmen, eines häufigen Wegfalls der Klangkronen etc.) wie technisch (durch die Einführung der röhrenpneumatischen Traktur anstelle der mechanischen) weiterentwickelt.

Der Orgelbaumeister Carl Horn wurde am 25. September 1859 in Hundsangen (Kreis Westerburg) als Sohn des Schreiners Johann Horn und dessen Ehefrau Anna Maria (geb. Kalteier) geboren und katholisch getauft. Er absolvierte zunächst eine Schreinerlehre (evtl. in der Werkstatt seines Vaters). Wann und bei wem allerdings Carl Horn seine Orgelbauerlehre und „seinen Meister“ gemacht hat, ist derzeit leider noch unklar. Es gibt aber zwei Indizien, dass seine Lehrwerkstatt die Orgelbauwerkstatt der Gebrüder Keller in Limburg war bzw. dass er bei den Gebrüdern Keller gearbeitet oder zumindest Aufträge für sie übernommen hat: Zum einen wohnte er, als er am 31. Januar 1887 (noch lautet seine Berufsbezeichnung „Schreiner“) die in Limburg wohnende/tätige Dienstmagd Anna Maria Bendel aus Görgeshausen heiratete, bereits in derselben Straße, in der die Gebrüder Keller ihre Werkstatt hatten („[Im] Schlenkert“ Nr. 20, Wohnhaus und Werkstatt der Gebrüder Keller befanden sich genau gegenüber: „[Im] Schlenkert“ Nr. 11).[5] Zum anderen zeigt eine Aufschrift auf einem Brett der alten Balganlage der Orgel in der St. Georgskirche Pfaffenwiesbach (Wortlaut: „Carl Horn, Limburg/Lahn, den 30ten Juli 1894 montiert“), dass Carl Horn – die Rechnung für die genannten Arbeiten stellte noch immer die Fa. Keller – schon im Auftrag der Fa. Keller als Orgelbauer unterwegs war, bevor er überhaupt eine eigene Werkstatt hatte.[6]

Evtl. zusammen mit der Einrichtung einer eigenen Werkstatt ganz in der Nähe der Gebrüder Keller zog das Ehepaar schon in eine Wohnung in der Holzheimer Straße 16 um, wo der Orgelbaumeister bis zu seinem Tode wohnte. Der Rentner Adam Horn, wohl ein Verwandter Carl Horns, teilte am 17. Oktober 1932 dem Standesamt Limburg mit, dass der in Limburg wohnende (nunmehr als „Orgelbaumeister“ bezeichnete) Karl (Carl) Horn am 15. Oktober 1932 nachmittags um 18:15 Uhr im Alter von 73 Jahren gestorben sei.[7]

Geschichte der Orgelbau-Anstalt

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Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Werkstattschild am Spieltisch

Nach dem Tod des Firmenchefs Michael Keller am 6. September 1894[8] stellte die Orgelbauwerkstatt der Gebrüder Keller in Limburg mit dem Jahr 1895 ihren Betrieb ein; ihren Restbestand übernahm die Werkstatt Johannes Klais Orgelbau in Bonn. Als Nachfolgefirma begann die Orgelbau-Anstalt Carl Horn wohl Ende 1895 oder Anfang 1896.[9] Ihre Firmenadresse wird dann 1896 in einem Adressbuch der Stadt Limburg veröffentlicht, wonach das Werksgelände verkehrsgünstig südlich des Bahnhofs in der Holzheimer Straße 10d lag;[10] wohl bereits vor 1926[11] jedoch verlagerten sich anscheinend sowohl die Firma wie auch die zugehörige Orgelbaumeisterwohnung in die Holzheimer Straße 16 (wahrscheinlich handelte es sich aber bei der Adresse Holzheimer Straße 10–16 um einen größeren, zusammenhängenden Gebäudekomplex, der die gesamte Straßenecke Holzheimer Str. – Stephanshügel einnahm).[12] Diese Verschiebung der Hausnummern könnte auf eine Vergrößerung der Werkstatt im Laufe der Zeit hindeuten. Hinzu kommt die Tatsache, dass Carl Horn z. B. auf seinen 1911 herausgegebenen Briefbögen seine Werkstatt selbst als „Orgelbau-Anstalt“ bezeichnet, was offensichtlich etwas Umfangreicheres bezeichnete als einen kleinen Handwerksbetrieb.[13] Spätestens 1911 darf man also davon ausgehen, dass sich die Werkstatt Carl Horns aus einem anfänglich wohl eher kleinen Handwerksbetrieb in eine doch recht ansehnliche Firma gemausert hatte, die im Stande war, den bestehenden Bedarf an Orgelneubauten nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu decken.

 
Ehem. Horn-Orgel in Aulhausen (1913) – Werkstattschild am ausgelagerten Spieltisch

Für welche Kirche Carl Horn sein Op. 1 erbaut hat, ist unsicher;[14] womöglich war Horns Op. 1 auch nicht für eine Kirche bestimmt, sondern sein „Meisterstück“. Sein Op. 2 entstand im Jahr 1897 für Welschneudorf, St. Johannes der Täufer (I/P/7),[15] und war mit einiger Sicherheit seine erste Orgel auf dem Gebiet des Bistums Limburg.[16] Das bisher dokumentierte kleinste Orgelwerk errichtete er in der altlutherischen Kirche in Gemünden (Westerwald) im Jahre 1903 (I/4, kein Pedal), das größte in Frankfurt-Schwanheim, St. Mauritius, im Jahre 1907/08 (II/P/28).[17] Irgendwann zwischen 1905 und 1911 vollzog sich, evtl. auch bedingt durch die zunehmende Inanspruchnahme von Zulieferfirmen, ein Wandel in der Art und Weise, wie Carl Horn seine Orgeln baute: Unabhängig von der Einführung der Pneumatik, die sich bei Horn schon um 1900 nachweisen lässt (z. B. Wernborn), verändert sich z. B. die Gestaltung/Bauweise der Spieltische; auch die Pfeifen der Großen Oktave werden zunehmend aus Zink[18] hergestellt. Das (bisher bekannte) letzte Orgelwerk Horns entstand um 1930 für Lykershausen, St. Johannes (Abnahme 1930).[19]

Inzwischen wurde mehr und mehr deutlich, dass mit der sog. „Orgelbewegung“[20] auch die spätromantische Orgel sowohl wegen ihrer („fabrikmäßigen“) Herstellung, v. a. aber auch wegen ihrer Konzeption bzw. ihres Klangbildes in eine schwere Krise geraten wird.[21] In Deutschland förderten in den 1930er Jahren Protagonisten wie Hans Henny Jahnn, Albert Schweitzer oder auch Karl Straube die frühbarocke (norddeutsche) Orgel. Auch der spätromantische (deutsche) Orgeltyp, wie ihn noch Carl Horn Zeit seines Lebens gebaut hatte, geriet immer mehr in Misskredit und war mit einem Mal „unmodern“. Und so kann man vielleicht auch in den Geschmacksveränderungen im Orgelbau eine der Ursachen sehen, aufgrund derer die Fa. Horn um 1930 ihre Tätigkeit einstellte (zumal Carl Horn im Jahr 1932 starb). Der Orgelbauer Eduard Wagenbach (1903–1986)[22] trat schließlich mit dem Bau der neuen Orgel in Niederelbert (II/P/17)[23] im Jahre 1932 – ein Instrument, das dispositorisch zwar noch mit einem Fuß in der Spätromantik (vier Register sind 8′-Streicherstimmen) steht, aber auch schon (v. a. im Schwellwerk) neobarocke Erweiterungen aufweist – die Nachfolge Carl Horns an. Ob allerdings Wagenbach die Werkstattgebäude der Orgelbau-Anstalt Carl Horn einfach übernahm oder nicht vielmehr in die „Holzheimer Str. 6“ umzog, wo sein Sohn Peter[22] noch bis ungefähr zur Wende zum 21. Jahrhundert Orgeln baute,[24] ist unklar. Jedenfalls übernahm die Fa. Wagenbach den Aktenbestand Horns, der dann zusammen mit dem Firmengebäude im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombentreffer in der Nähe des Limburger Bahnhofs vollständig eingeäschert wurde, so dass sich Nachforschungen über den Orgelbauer Horn und seine Wirksamkeit sehr schwierig gestalten.[10]

Seit dem 16. November 2016 wird die größte in ihrer Substanz erhaltene, allerdings leider auch zum Teil umgebaute Orgel Carl Horns in der St. Annakirche Herschbach (Westerwald) in Klang und Funktionsweise in mehreren Videos vorgestellt.[25] Die Orgel in der St. Georgskirche Pfaffenwiesbach – ein mittelgroßes Werk des Orgelbauers – ist innerhalb von 11 Jahren (2009-2020, incl. Vorplanungen) zur „Carl-Horn-Gedächtnis-Orgel“ rückgebaut und erweitert worden; sie hat nun 20 klingende Register (davon neun Originalregister [o], sechs Rekonstruktionen [r], zwei bis drei Nachbauten [n] sowie zwei Register aus den Jahren 1969/1970 [+]); das Instrument weist heute folgende Disposition auf:

 
Prospekt der „Carl-Horn-Gedächtnis-Orgel“ in Pfaffenwiesbach (2018)
I Manual C–f3
Principal 08′ [o]
Bourdon 16′ [o]
Hohlflöte 08′ [o]
Quintatön 08′ [r]
Gamba 08′ [r]
Oktave 04′ [o]
Cornett II-IV 22/3 [o/n]
Melodiekoppel I/II0 [o]
Manualkoppel II/I [o]
Superkoppel II/I [o]
Tremulant
Zimbelstern VI
II Manual C–f3
Geigenprincipal 08′ [r]
Gedeckt 08′ [o]
Salicional 08′ [r]
Dolce 08′ [r]
Aeoline 08′ [o]
Vox coelestis (ab c°)0 08′ [o]
Flauto traverso 04′ [n]
Waldflöte 02′ [+]
Mixtur III 113 [+]
Clarinette 08′ [n]
Subkoppel II/II [n]
Superkoppel II/II [n]
Pedal C–d1
Subbass 16′ [o]
Violonbass 08′ [o]
Posaunenbass0 16′ [n]
Pedalkoppel I [o]
Pedalkoppel II [o]

Bauweise der Instrumente

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Orgelbauer Carl Horn: Disposition und Kostenanschlag über Erbauung einer Orgel in der katholischen Kirche zu Pfaffenwiesbach (Seite 1)

Orgelgrößen

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Bezüglich der Orgelgröße[26] galt für Horn das Prinzip, Instrumente mit bis zu sieben Registern einmanualig zu bauen (vgl. Gemünden [I/4]; Sauerthal [I/P/5]; Winkels [I/P/6]; Welschneudorf, Eppenrod, Daisbach, Holzhausen und Wirzenborn [jeweils I/P/7]).[27] Orgeln ab acht Registern, die bei Horn statistisch weit überwiegen, legte er zweimanualig an:

  • Diez (JVA), Westernohe, Oberahr, Kalbach (jeweils II/P/8);
  • Wernborn, Aulhausen und Niedergladbach (jeweils II/P/9);
  • Ransel, Girod, Wilsenroth, Hundsangen (?) und Sonnenberg (jeweils II/P/10);
  • Lindenholzhausen (II/P/11);
  • Eddersheim, Berod und Wiesbaden/Dreifaltigkeit (jeweils II/P/12);
  • Niederlahnstein (II/P/14);
  • Fischbach, Pfaffenwiesbach und Limburg/St. Anna (jeweils II/P/15);
  • Eckenheim – später Hartenfels (II/P/16);
  • Langendernbach, Eschhofen und Salz (II/P/18);
  • Niederzeuzheim und Limburg/Stadtkirche (II/P/19);
  • Erbach (II/P/22);
  • Herschbach (II/P/26);
  • Schwanheim (II/P/28).

Als Windladentyp baute Carl Horn ausschließlich Kegelladen. Das Traktursystem änderte sich im Laufe der Zeit:

  • Gerade in den ersten Jahren seiner Tätigkeit stattete er noch einmanualige Orgeln (vgl. Sauerthal, Winkels und Kölbingen-Möllingen)[28] mit mechanischen Trakturen[29] aus, so dass die Aussage, Horn habe „durchweg Kegelladen mit pneumatischer Traktur“[30] gebaut, nicht zutreffend ist. Diese noch mechanischen Instrumente haben dann, um komplizierte Trakturführungen zu vermeiden, keinen freistehenden, sondern einen seitlich an das Orgelgehäuse angebauten Spieltisch mit Klappdeckel und Notenpult. Die Registerzüge sind noch als Manubrien angelegt (vgl. z. B. Sauerthal); deren geschnörkelte Beschriftung und Schreibweise (z. B. bei „Subbass“) erinnern noch sehr an die Registermanubrien des Orgelbauers Michael Keller. Ebenso weist die mechanische Trakturführung Ähnlichkeiten zu Keller auf (vgl. z. B. Sauerthal): Die Pedaltraktur verläuft über den Emporenboden, dann folgen die Zugabstrakten der Manubrien und unter der Manualwindlade verläuft die Manualtraktur (vgl. Bild unten). Bereits die Orgel in Wernborn (1900) war jedoch schon rein pneumatisch und die in Winkels (1904) hatte – ein Kuriosum – eine gemischte Traktur: Das Manual war noch mechanisch, das Pedal pneumatisch. Dabei gibt es des Weiteren in Horns „Frühphase“ auch Spieltische (vgl. dazu z. B. die pneumatische Orgel in Eppenrod [1906]), dessen Details auf eine enge Zusammenarbeit mit der Fa. Weigle in Echterdingen hinweisen, was auch zumindest für einen Teil des Pfeifenwerks gilt.[31]
 
Horn-Orgel in Sauerthal (1903) – mechanische Kegelladentraktur (Spieltischseite)
 
Horn-Orgel in Sauerthal (1903) – mechanische Kegelladentraktur
 
Horn-Orgel in Sauerthal (1903) – Spieltischansicht
 
Horn-Orgel in Sauerthal (1903) – Manubrien (mechanisch)
 
Horn-Orgel in Eppenrod (1906) – Spieltischansicht
  • In späteren Jahren baute Horn ausnahmslos (röhren-)pneumatische Trakturen.[32] Er griff also auf ein System zurück, dass um 1890 seinen Siegeszug angetreten hatte und das eine größere Zuverlässigkeit zeigte als z. B. die mechanischen Kegelladen („hängenden Trakturen“), die Carl Horns Vorgänger in Limburg, die Gebrüder Keller, noch bauten und deren Funktionstüchtigkeit stark witterungsabhängig ist; dieses mechanische System führt im Sommer teilweise zu Aussetzern und im Winter zu Heulern. Mit der Pneumatik „(…) hatte der Orgelbau eine Technologie gefunden, die es erlaubte, den Weg der Orgel zum Tasten regierbaren Orchester zu Ende zu gehen – obwohl auch viele schon sahen, dass er bald in einer Sackgasse enden würde.“[2] Die Pneumatik erleichtert zwar bei weitem die Spielbarkeit der Orgeln, ermöglichte den Bau besonderer Spielhilfen und vermeidet komplizierte Trakturführungen, zeigt aber z. B. in puncto Spielpräzision diverse Schwächen.
 
Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Blick unter die Windlade des I. Man. (pneumatische Kegellade, Doppelrelais) mit sieben Registern
 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – Blick unter die Windlade des I. Man. (pneumatische Kegellade), darunter Magazinbalgsteine
 
Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Spieltisch
 
Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Registerwippen des II. Man. und des Pedals (weiße Klebeschildchen sind nicht original)
 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – Registerwippen mit Originalbeschriftung

Das pneumatische System ermöglichte es Horn auch, ggf. problemlos von den an die Gehäuse angebauten Spieltischen abzuweichen. Da bei der pneumatischen Kegellade die Verbindung von Taste zu Spielventil in der Windlade sehr flexibel durch Hartbleiröhren hergestellt wird, konnte er nun freistehende Spieltische aus astfreiem Kiefernholz im Stil des Gehäuses (meist) mit Sicht zum Altar realisieren (vgl. z. B. Wernborn, Pfaffenwiesbach, Ransel, Aulhausen, Wilsenroth, Oberahr; vgl. dagegen aber JVA-Kapelle Diez: Hier blickt der Organist auf das Orgelgehäuse). Während so mancher Spieltisch in der Frühzeit (vgl. z. B. der in Girod [1905]) anscheinend noch Eigenbau sind und den Chororgel-Spieltischen eines A. Cavaillé-Coll sehr ähnlich sehen, wandelt sich auch deren Aussehen spätestens ab 1911 [vgl. z. B. Pfaffenwiesbach] grundsätzlich; für die 1919 erbaute (inzwischen abgebrochene) Orgel in Oberahr sind noch Rechnungen erhalten, die zeigen, dass Horn neben Pfeifenwerk auch diese Spieltische, die sich alle sehr ähnlich sehen, von der Fa. E.F. Walcker in Ludwigsburg bezog.[33] Sie wurden wie folgt ausgestattet:[34]

  • Das Innere ist in Nussbaum furniert und poliert.
  • Die Spieltische besitzen abgerundete Seitenbacken, einen abschließbaren Rolldeckel und einen nach oben klappbaren Notenpult.
  • Die Untertasten der Klaviaturen mit weißem Zelluloid, die Obertasten mit Ebenholz belegt (Klaviaturumfang: von C–f3).
  • Die Klaviaturbacken sind poliert und oben geschwungen.
  • Die leicht herausnehmbare Pedalklaviatur wurde aus Buchen- (Untertasten) und Birnbaum (Obertasten) oder auch aus Buchen- und Eichenholz gefertigt und ist mit starken Stahlfedern versehen (Klaviaturumfang: von C–d1).
  • Die Registerzüge reihen sich über der/den Klaviatur(en) in Form der damals neuesten Konstruktion sog. „Druckhebel“ (Kippschalter) aneinander, wobei die Registerreihe eines jeden Werkes (sofern vorhanden) meist mit einer Prinzipalstimme beginnt; ihre Anordnung lautet immer (von links nach rechts): I. Man. (= Hauptwerk), II. Man. (= Nebenwerk), Pedal; die Registerschalter für das I. Man. sind mit weißen, die für das II. mit rosa und die für das Pedal mit grünen Deckplatten beklebt;[35] die Registerbezeichnungen auf den Kippschaltern sind zwei- bis dreizeilig angelegt (vgl. z. B. Ransel): Die obere (und bei langen Registernamen die mittlere) Zeile gibt den Registernamen wieder, die mittlere bei Mixtur, Cornett o. ä. die fach-Angabe, die untere die Fußzahl (bei den Klangkronen orientiert sich die Fußzahl am größten Chor); die Koppelzüge zu jedem Werk sind ebenfalls als Kippschalter angelegt und folgen auf die Registerzüge der klingenden Register eines jeden Werkes (zur besseren Orientierung sind sie so farblich gestaltet, dass man schon am Schalter selbst sehen kann, welches Werk (obere Farbe) auf welches Werk (untere Farbe) gekoppelt wird).
 
Horn-Orgel in Herschbach (1915) – Blick ins Schwellwerk
  • Feste Kombinationen (z. B. p, f, Tutti) und Auslöser (0) sind als Druckknöpfe unter der Klaviatur des I. Man. angebracht.
  • Innen am Spieltisch befindet sich bei vielen Horn-Orgeln ein Firmenschild aus Porzellan mit Erbauungsjahr (vgl. z. B. Sauerthal), manchmal auch einschließlich einer Opuszahl (vgl. z. B. Diez JVA-Kapelle, Pfaffenwiesbach, Ransel, Aulhausen, Wilsenroth).

Die Orgelbank ist aus Fichtenholz gefertigt und hat einen Notenbehälter.[36]

Die Windladen Horns sind (in den meisten Fällen) pneumatische Kegelladen aus Kiefern- und Eichenholz mit einschlagenden Kegeln. Die Kegelventile werden dabei durch Ledermembranen in Form eines Säckchens angehoben. Für sehr feuchte Kirchen bot Horn überdies die Möglichkeit an, die Membranen an den Enden mit Aluminiumkappen auszustatten, um ein Aufgehen der Membranen zu vermeiden. Zu den einzelnen Werken baute er dann entweder einfache oder doppelte Relais (je nach Werkgröße).[37] Bei den kleinen und mittelgroßen zweimanualigen Instrumenten befindet sich der Stimmgang zwischen I. und II. Manual und die Pedallade ist hinter dem II. Manual angeordnet (vgl. z. B. JVA-Kapelle Diez, Pfaffenwiesbach, Ransel, Wilsenroth, Oberahr), so dass man dieses durchaus auch als eine Art „Pedalergänzung“ verstehen kann.[38] Bei der Orgel der JVA-Kapelle Diez besteht ein kleiner Niveauunterschied zwischen der Windlade des I. und denen des II. Man. bzw. Pedals.[39] Die Reihenfolge der Register auf der/den Windlade(n) entspricht nicht der Registerreihenfolge am Spieltisch (vgl. z. B. Pfaffenwiesbach).

Nur für die Orgel in Herschbach ist derzeit definitiv bekannt (weil noch erhalten), dass Horn das II. Man. als Schwellwerk mit Jalousien geplant und gebaut hat. Da hier auch noch der alte Prospekt von Schöler Wiederverwendung fand, ergibt sich eine etwas eigentümliche Anordnung der drei Werke: Im alten Gehäuse stehen die Register des I. Man. – verteilt auf zwei Ebenen übereinander (der untere Pfeifenprospekt ist stumm), dahinter befindet sich – auf der linken Seite und erhöht angeordnet - das Schwellwerk (worin die Pfeifen aus Platzgründen eine chromatische Aufstellung finden) und – auf der rechten Seite - das Pedalwerk (zunächst ebenerdig die Pfeifen der Großen Oktave und – dann weit erhöht - das restliche Pfeifenwerk des Pedals mit einem Stimmgang davor).

Disposition, Pfeifenwerk und Stimmung

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Carl Horn disponierte dem Zeitgeschmack entsprechend seine Werke spätromantisch. Bezüglich der Disposition der Orgeln Carl Horns sei hier zunächst seine kleinste (Gemünden) und seine größte (Schwanheim) zitiert:

Gemünden:[40]

I Manual C–f3
Geigenprincipal 8′
Gedeckt 8′
Salicional 8′
Gemshorn 4′

Schwanheim:[41][42]

I Manual C–f3
Bourdon 16′
Principal 8′
Gedeckt 8′
Hohlflöte 8′
Gamba 8′
Gemshorn 8′
Dolce 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Waldflöte 2′
Mixtur IV 22/3
Cornett II–IV
Trompete 8′
II Manual C–f3
Geigenprincipal 8′
Lieblichgedeckt 8′
Flauto amabile 8′
Quintatön 8′
Salicional 8′
Aeoline 8′
Vox coelestis (ab c°) 8′
Flauto traverso 4′
Sesquialtera I-II
Pedal C–d1
Principalbass 16′
Subbass 16′
Salicetbass 16′
Violonbass 8′
Flötbass 8′
Posaunenbass 16′

Wenn man die Schwanheimer Disposition im I. Manual (vgl. z. B. Langendernbach) oder auch im II. Man. (vgl. z. B. Oberahr) noch um ein Gemshorn 4′, im II. Man. um eine Flauto dolce 4′ (vgl. z. B. Limburg/Stadtkirche), eine Portunalflöte 4′ (vgl. z. B. Limburg/St. Anna[43]), eine Flöte 4′ (vgl. z. B. Girod), eine Fugara 4′ (urspr. Herschbach)[44] oder um eine Harmonia aetherea dreifach bzw. eine Klarinette 8′ (vgl. Herschbach) sowie im Pedal um einen Violonbass 16′ (vgl. z. B. Limburg/Stadtkirche), einen Dolcebass 16′ bzw. einen Principalbass 8′ (vgl. z. B. Herschbach) erweitert, erhält man den maximalen Registerfundus von insgesamt 37 oder 38 Registern, aus dem Carl Horn wie in einem Baukastensystem die Disposition jedes seiner Instrumente je nach Größe der Kirche bzw. Kundenwunsch zusammenstellte.

Im Großen und Ganzen disponierte Horn seine Orgeln also so wie die größeren/großen Orgelbaufirmen (Walcker/Ludwigsburg, Klais/Bonn, Weigle/Echterdingen, Link/Giengen uva.) und wie andere regionale Orgelbauer seiner Zeit (vgl. z. B. seine Vorgänger in Limburg, die Gebrüder Keller, oder die Orgelbauer Gustav Rassmann in Möttau sowie Friedrich Voigt in Igstadt[45] in ihrer Spätphase, die Gebrüder Bernhard in Gambach, die Fa. Förster in Lich oder die Fa. Heinrich Vogt in Biebrich)[46] „spätromantisch“. Dabei baute auch er auf den stilistischen Vorgaben der Hochromantik auf, die beispielsweise schon bei dem Orgelbauer Georg Friedrich Steinmeyer (1819–1901) nachvollzogen werden können:[47]

  • Die Principalbasis wird (auch schon bei kleinster Registerzahl) vom 4′ auf den 8′ vertieft. Auch Carl Horn achtet nicht nur darauf, dass im Manual (bzw. im I. Manual) aus jeder Registerfamilie (Prinzipale, Flöten, Streicher) mindestens eines in der 8′-Lage vorhanden ist; dadurch kommt z. B. auch bei Kleininstrumenten mit 4 Registern ein Principal 8′ vor (dann bei Horn aber Geigenprincipal 8′; vgl. Gemünden und Sauerthal).[48]
  • Die Prinzipal-Mixtur repetiert nicht und steht auf 22/3′-Basis; eine Terz kann beigemischt werden, um mehr Klangfülle zu erreichen, so dass ein „Mixturcornett“ bzw. eine „Cornettmixtur“ als Mischform entsteht. Bei Carl Horn steht die Mixtur grundsätzlich nur im I. Manual, kommt auch nur bei größeren Instrumenten vor und kann auch durch ein Cornett oder deren Mischform Mixturcornett vertreten werden.[49]
  • Der nach 1870 einsetzende Stilwandel (Verzicht auf die selbständige Oktav 2′ zugunsten neuer Klangfarben wie beispielsweise der Aeoline in Verbindung mit der Vox coelestis; Priorität der Gamba vor der Klangkrone) ist bei Horn allgemeine Praxis.
  • Jedes Register mit jeweils spezifischer Klangfarbe ist sowohl Soloregister wie Teil eines Ensembles.
  • Die bereits in der Hochromantik weggefallenen durchschlagenden Zungenstimmen baut auch Carl Horn nicht mehr. In den äußerst seltenen Fällen, in denen er überhaupt Zungenstimmen disponiert (wohl auch aus der Erfahrung heraus, dass vor Ort oft niemand verfügbar war, der sie nachstimmen konnte, kommen auch in seinen größten Instrumenten nicht mehr als drei vor), handelt es sich um aufschlagende Zungen.
  • Die seit der Hochromantik übliche „Werkcharakteristik“ (I. Man. = Tonstärke und Fülle, II. Man. = selbständiges Begleitmanual und III. Man. = farbiges Schwellwerk) vertritt auch Horn, wobei von ihm keine dreimanualige Orgel existiert und er in dem einzigen, bisher bekannten Fall, in dem er ein Schwellwerk baute (Herschbach), die Charakteristiken von II. und III. im II. Man. verbunden hat.

Wenn Fischer schreibt, dass für die Hochromantik der Abwechslungsreichtum in den Klangfarben, allmähliches Aufregistrieren von der leisesten Stimme bis zum vollen Werk mit Fülle und strömender Klangflut das Ideal der Zeit gewesen seien,[50] dann trifft das auch auf Horn zu, wobei sich auch bei seinem, nunmehr „spätromantischen“ Orgeltypus die stilistischen Entwicklungen der Hochromantik ins Extrem verschärfen: So überwiegen die Grundstimmen („Äquallage“) bei weitem, wodurch ein sehr grundtöniger Klang entsteht, und verdrängen kleinere Fußlagen fast ganz (die Orgel in Pfaffenwiesbach [1911] z. B. hatte bei 15 Registern nur einen 4′ und eine Mixtur); bereits mittelgroße Instrumente erhalten im I. Man. einen Bourdon 16′ als Basis. Gerade bei den zweimanualigen Orgeln dient im II. Manual eine ganze Palette an Streicherstimmen in der 8′-Lage als „Schwellwerkersatz“, wodurch schon in relativ kleinen Instrumenten möglichst viele Klangschattierungen und Lautstärken vertreten sind; dabei allerdings bewirkt das Zusammenklingen vieler Register gerade im II. Man. meist keinen merklichen Unterschied.

Auf folgende Eigenheiten, die sich (auch) bei Carl Horn im dispositorischen Bereich zeigen, soll außerdem noch hingewiesen werden:[51][52]

  • Bei einmanualigen Orgeln bis sechs Registern wird bei Horn in der 4′-Lage nur ein Prinzipalvertreter (Flöte oder Streicher) gebaut, ab sieben Registern immer auch eine Oktave 4′.
  • Auf den Prinzipalchor (8′ und 4′) folgt bei Horn bei entsprechender Orgelgröße immer gleich eine Mixtur (Rauschquinte), ein Cornett oder dessen Mischform Mixturcornett.[53] Horns „kleine“ Mixtur (zwei- bis dreifach) im I. Man. (vgl. z. B. Ransel, früher auch Girod und Pfaffenwiesbach) repetiert nicht und führt ab c° einen 4′-Chor mit.[54] Die Bauweise dieser „kleinen“ Mixtur bildet zugleich den „Grundstock“ bzw. das „Grundgerüst“ für seine auf c° und c2 repetierende „mittelgroße“ bzw. „große“ Mixtur (drei- bis vierfach: z. B. Herschbach oder vierfach: z. B. Erbach, Schwanheim), die folglich mit ansteigendem Plafonds gebaut sind: Bei drei- bis vierfacher Besetzung tritt von C-h1 noch ein 11/3′-Chor, ab c2 sogar ein 8′-Chor hinzu.[55] Im Falle der Vierchörigkeit (kein Exemplar mehr vorhanden) ist zu vermuten, dass Horn im Bereich der Großen Oktave C-H (bei einer Mixtur 22/3′ 3-4fach ist nur diese dreifach) noch einen 1′-Chor ergänzt hat. Zur Besetzung des Mixturcornett vgl. die Tabelle unten.
  • Register wie Quintatön 8′ (Limburg/Stadtkirche, Schwanheim [im II. Man.!], Eschhofen, Pfaffenwiesbach, Salz und Herschbach), Gemshorn 8′ im I. Man. (vgl. Schwanheim, Erbach und Herschbach), Rohrflöte 4′ (vgl. Limburg/Stadtkirche, Schwanheim, Erbach und Herschbach) und Waldflöte 2′ (vgl. Schwanheim und Herschbach) im I. Man. sowie Flaut amabile 8′(vgl. Schwanheim, Erbach, Salz und Herschbach) und die Dolce 8′ (vgl. Fischbach, Eckenheim [?], Eschhofen, Pfaffenwiesbach, Salz [?] und Herschbach) hat Horn seltener gebaut; Register wie der wohl als Abschwächung des Subbass 16′ gedachte Gedecktbass 16′ (vgl. Eschhofen), die Portunalflöte 4′ (Limburg/St. Anna, evtl. dort ein von Köhler übernommenes Register), der Dolcebass 16′ (vgl. Herschbach), der Salicetbass 16′ (vgl. Schwanheim), die Harmonia aetherea dreifach und die Klarinette 8′ (zu beiden vgl. Herschbach) sind bei Horn sogar nur ein einziges Mal nachgewiesen.
  • Die Flauto traverso 4′ disponiert Horn ausnahmslos nur im II. Man.; schon bei Orgeln mit 9 Registern (z. B. Wernborn) kommt dieses Register vor, es ist in seinen Dispositionen das am häufigsten gebaute 4′-Register im II. Man. und wird nur in sehr wenigen Ausnahmen entweder durch eine Flöte 4′ (vgl. Girod) oder ein Gemshorn 4′ (vgl. Wiesbaden/Dreifaltigkeit, Oberahr) vertreten; im letzteren Fall wird dann aber im II. Man. immer eine (Hohl-)Flöte 8′ und ein Gedeckt 8′ (ggf.) im I. Man. disponiert.
  • Die ab c° geführte Streicherschwebung Vox coelestis 8′ (vgl. Limburg/Stadtkirche, Schwanheim, Eckenheim [?], Erbach, Eschhofen, Pfaffenwiesbach, Herschbach und früher auch in Wilsenroth) baut Horn nur dann, wenn auch eine Aeoline 8′ disponiert ist.
  • Bei den größeren Orgeln Horns kann der Violonbass (16′- oder 8′-Lage) im Pedal einen Principalbass vertreten, auch da dieser stärker zeichnet.[56]
  • An Zungenstimmen disponiert Horn am häufigsten die Trompete 8′ (Langendernbach, Eddersheim, Schwanheim, Eckenheim [?], Erbach, Herschbach), seltener schon den Posaunenbass 16′ (Langendernbach, Schwanheim, Herschbach) – und auch nur dann, wenn sich eine Trompete 8′ im I. Man. befindet – und ein einziges Mal (Herschbach) nur eine Klarinette 8′.

Auch die damals bei zweimaligen Instrumenten weit verbreitete Zuordnung bestimmter Register zu bestimmten Werken lässt sich ebenso bei Carl Horn finden: Prinzipale (abgesehen vom Geigenprincipal 8′) kommen lediglich im I. Manual (Hauptwerk) oder im Pedal vor; Hohlflöte 8′ (Ausnahme bei Horn: Niedergladbach, evtl. auch Aulhausen, Wilsenroth, Oberahr), Gamba 8′ und Trompete 8′ sind z. B. typische Register des I. Man., Gedeckt 8′ (Ausnahme bei Horn: Niedergladbach, Aulhausen, Oberahr) oder v. a. Salicional 8′ typische Register des II. Man.

Gerade den einzelnen Registern ist eine vielfach bewunderte Klangcharakteristik eigen, wobei die Zeitgenossen damals v. a. die orchestralen Klangwirkungen der Instrumente, die Verschmelzung aller Stimmen zu einer runden, geschlossenen Tonmasse sowie den kraftvollen und edlen Klang ohne hervortretende Schärfe lobten.[57] Die folgende Tabelle gibt anhand von drei Beispielorgeln[58] die Bauweise, die Mensuren Horns (für den Ton C) und eine Klangbeschreibung des jeweiligen Registers wieder, so wie es Horn gebaut bzw. selbst beschrieben hat (die Ergänzungen zur Pfeifenbauform sind aus Gutachten zu den Orgeln in der JVA-Kapelle Diez, in Pfaffenwiesbach und in Herschbach entnommen):

Register Bild Bauform Pfaffenwiesbach/Herschbach Mensur Limburg/Stadtkirche (1904) Mensur Erbach (1909) Mensur Pfaffenwiesbach (1910) Klangbeschreibung
Principal 8′
 
C–E Fichte mit Rollbärten und Stimmschiebern, F–dis1 Zink-Aluminium (Prospekt), e1–f3 Zinn (75 %), Prospektpfeifen mit aufgesetzten Rundlabien, Seiten- und tw. mit Rollbärten; in Eppenrod (1906) C-H Fichte mit Rollbärten und Stimmdeckeln. 95×125 mm 100×125 mm 112×125 mm voller, markiger Ton (raumfüllender Klang)
Principalbass 8′
 
Fichte 116×147 mm 124×158 mm
Oktave 4′
 
C–H Zink, c–f3 Zinn (75 %), Aufschnittsbärtchen 85 mm 85 mm 85 mm ähnlich wie Principal 8′ (nur etwas milder intoniert)
Sesquialtera I-II 22/3 22/3′, 13/5′ (?); Zinn (75 %).[59] „füllend und ohne Schärfe“, verstärkt den 8′-Ton;[60]
Cornett II-III 22/3 22/3′, 2′, 13/5′ (ab c° oder c1); Zinn (75 %)
Cornett III 22/3 22/3′, 2′, 13/5′; Zinn (75 %)
Cornett II-IV 22/3 22/3′, 2′, 4′ (ab c° oder c2), 13/5′ (ab c° oder c1); Zinn (75 %); sehr weite Mensur.[61]
Cornett IV 4′ 4′´, 22/3′, 2′, 13/5′; Zinn (75 %)
Mixturcornett III-IV 22/3 C-H: 22/3′, 2′, 11/3′; c°-h°: 4′, 22/3′, 2′ (13/5′); ab c1: 4′, 22/3′, 2′, 13/5′; Repetition bei c°; Zinn (75 %) ?
Mixturcornett IV 22/3 C-H: 22/3′, 2′, 13/5′, 11/3′; c°-f3: 4′, 22/3′, 2′, 13/5′; Repetition bei c°; Zinn (75 %)
Mixtur II-III 22/3
 
22/3′, 2′, 4′ (ab c°); keine Repetition; Zinn (75 %) 64 mm mäßig starke Intonation, „mit angenehm frischen Ton ohne Schärfe“[62]
Mixtur III 22/3 C-H: 22/3′, 2′, 11/3′; ab c°: 4′, 22/3′, 2′; repetierend auf c° (ansteigender Plafonds); Zinn (75 %) mäßig starke Intonation
Mixtur III-IV 22/3 C-H: 22/3′, 2′, 11/3′; c°-h1 4′, 22/3′, 2′, 11/3′; ab c2: 8′, 4′, 22/3′, 2′; repetierend auf c° und c2(ansteigender Plafonds); Zinn (75 %) mäßig starke Intonation
Mixtur IV 22/3 C-H: 22/3′, 2′, 11/3′, 1′; c°-h1 4′, 22/3′, 2′, 11/3′; ab c2: 8′, 4′, 22/3′, 2′; repetierend auf c° und c2 (ansteigender Plafond); Zinn (75 %); mittelenge Mensur.[63] ? mäßig starke Intonation
Subbass 16′
 
C–d1 Fichte, gerade Aufschnitte 146 × 185 mm 145 × 180 mm 145 × 180 mm (mäßig) starker, voller Ton
Bourdon 16′
 
C–h1 Fichte; c2–f3 Zinn (60 %), abgerundete Aufschnitte 120×140 mm 120×150 mm 120×140 mm mäßig starker Ton (milder intoniert als ein Subbass 16′)
Gedeckt 8′ (ältere Bauweise)
 
C–h1 Holz; c2–f3 Zinn (60 %) mit eingesetzten Holzstempeln (vgl. Orgelbauer Michael Keller)
Gedeckt 8′ (jüngere Bauweise)
 
C–h1 Fichte (Seiten) und Eiche (Deckel, Böden), gerade Aufschnitte; c2–c4 Zinn (60 %), ab a2 offen, gerade Aufschnitte;[64]; Eppenrod (1906): Ausführung in Holz (C-f3) und Zinn (60 %, fis3–c4). 76 × 95 mm 75 × 95 mm starker/kräftiger, voller Ton[65]
Lieblich Gedeckt 8′ 75 × 95 mm 70 × 95 mm
Quintatön 8′
 
C–H Zink, Kastenbärte; c–f3 Zinn (75 %), Rundlabien, Kastenbärte 80 mm 91 mm mäßig starker Ton
Hohlflöte 8′
 
C–h1 Fichte und Birnbaum (Kirsche), gerade oder gerundete Aufschnitte; c2–f3 Zinn (60 %), gerade Aufschnitte, keine Bärte 100×115 mm 100×115 mm 100×115 mm weicher, voller Ton
Flauto amabile 8′ C–h1 Fichte und Birnbaum, c2–f3: Zinn (60 %), offen 90×112 mm
Rohrflöte 4′ C-c° Zink, Rest Zinn (75 %), ab f2 zylindrisch offen 70 mm 70 mm
Flöte 4´ (Hohlflöte)
 
C–h° Fichte und Birnbaum (Kirsche), gerade oder gerundete Aufschnitte; c1–f3 Zinn (60 %), gerade Aufschnitte, keine Bärte
Flauto dolce 4′ 60/70 mm
Flauto traverso 4′
 
C-h° Fichte und Birnbaum, offen; ab c1 Zinn (75 %), Seitenbärte ? mäßig starker Ton, ab c1 überblasend
Waldflöte 2′ Zinn, konisch
Violonbass 16′
 
Fichte, offen, innenlabiiert, die tiefsten Pfeifen mit Rollbärten; in der Stadtkirche Limburg evtl. auch als „akustischer“ 16′ mit Huckepackpfeifen gebaut. 145×185 mm 134×170 mm
Violonbass 8′
 
C–d1 Zink 100 mm starker, voller Ton (sehr eindringlicher Klang)
Geigenprincipal 8′
 
C–H Fichte, c–c4 Zinn (75 %), Aufschnittsbärtchen 92×118 mm 90×112 mm 90×115 mm mäßig stark streichender Ton
Gamba 8′
 
C–H Zink, c–f3 Zinn (75 %) 78 mm 78 mm 80 mm stark streichender Ton (stark zeichnend), in Eppenrod (1906) stark „sägend“ (vgl. Fa. Weigle)
Gemshorn 8′ C-h° Zink, ab c1 Zinn, Seitenbärte 126 mm
Gemshorn 4′ 50/75 mm
Salicetbass 16´ 125 mm
Salicional 8′ (jüngere Bauweise mit Schlüsselloch-Expressionen)
 
C–H Zink, c–c4 Zinn (75 %), zylindrische Ausführung,[66] mit Schlüsselloch-Expressionen (Fa. Weigle) ? ? zart streichender Ton
Salicional 8′ (jüngere Bauweise)
 
C–H Zink, c–c4 Zinn (75 %), zylindrische Ausführung[67] 78 mm 83 mm 82 mm zart oder stark[68] streichender Ton
Dolcebass 16´
 
Zink, offen[69]
Dolce 8′
 
C–H Zink, c–c4 Zinn (75 %), Kastenbärte, trichterförmige Ausführung[70] 78/78 mm 70/115 mm 75/115 mm weicher Ton ohne Strich; Horns leiseste Streicherstimme
Aeoline 8′
 
C–H Zink; c–c4 Zinn (75 %), Rundlabien, Holzrollbärte 65 mm 65 mm 65 mm sehr zart streichender Ton
Vox coelestis 8′
 
ab c°, Zinn (75 %), Rundlabien 40 mm 42 mm 42 mm mäßig starker, sehr streichender Ton
Harmonia aetherea 22/3
 
dreifach, repetierend (C-h°?: 22/3′, 2′, 11/3′; ab c1?: 4′, 22/3′, 2′), Zinn (75 %)[71]
Trompete 8′ C-g° Becher aus Zink, ab gis° Zinn (70 %) [72]
Posaune 16′
 
C-D Holzschallbecher, ab E Schallbecher aus Zink und mit gedrechseltem Holzkopf (vgl. Bildmitte für Ton d1) [73]
Klarinette 8′ aufschlagend, C-H Zink, ab c° Zinn (75 %)

Folgende Auffälligkeiten beim Bau des Pfeifenwerks bei Carl Horn lassen sich am Beispiel der Orgel in Pfaffenwiesbach[74] nachweisen:

 
Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Pfeifen eines Gedeckt 8′ mit spitz zulaufenden Oberlabien und eingestanzten Pfeifenbezeichnungen
  • Wohl aus Ersparnisgründen baut er die unterste Oktave bei Manualregistern aus Zink bzw. die drei untersten Oktaven aus Holz; Pedalregister (wie z. B. der Violonbass 8′) bestehen nur aus Zinkpfeifen. Bereits J.G.Töpfer verwies 1888 auf diese wohl allgemein verbreitete Praxis, bei ihm bestanden die größten Pfeifen aber noch ausnahmslos aus Holz.[75]
  • Für seine Holzpfeifen verwendete Horn „[…] je nach musikalischer Bestimmung […]“ verschiedene, allerdings nur einheimische Holzarten (v. a. Fichte, aber [für das Gedeckt] auch Eiche oder [für den Bourdon] Birnbaum); die offenen Holzpfeifen haben für eine kleine Sekunde Überlänge und Stimmschieber oder -deckel, die Gedeckte belederte Stöpsel; Vorschläge aus Hartholz schraubte er auf; alle Füße und Kerne bestehen aus hartem Holz.[76]
  • Ein Großteil der Metallpfeifen im Orgelwerk haben Spitzlabien (Ausnahmen: Quintatön, Aeoline, Vox coelestis), im Prospekt jedoch sind sie abgerundet (anderweitige, abgerundete Labien im Orgelwerk könnten darauf hindeuten, dass Horn hier [wie z. B. bei der Gamba 8′ in Herschbach][77] höchstwahrscheinlich [evtl. von ihm selbst früher gebautes oder auch älteres] Pfeifenmaterial [der Vorgängerorgel] verbaut hat).
  • Bis in die hohen Lagen haben alle Metallpfeifen für eine kleine Sekunde Überlänge und (aus praktischen Gründen) Expressionsschlitze mit Stimmrollen; die großen Pfeifen tragen oft Roll-, die Pfeifen des Quintatön 8′ Kastenbärte („[…] zur Entwicklung der gewünschten musikalischen Wirkung […]“); die Zinnpfeifen werden poliert und erhalten den Schwingungen entsprechend starke Wandungen; die Zinkpfeifen sind mit Aluminiumbronze überzogen, Stimmexpressionen sowie Ober- und Unterlabien bestehen aus Zinn;[76] nur in den höchsten Lagen sind die Pfeifen direkt auf Länge geschnitten; das Gedeckt 8′ wird in der höchsten Lage (ab a2) offen gebaut; die Pfeifen der Dolce 8′ sind leicht trichterförmig; auf allen Metallpfeifen ist über dem Oberlabium (abgekürzt) der Name des Registers, die Tonhöhe (auch noch einmal z. T. auf dem Pfeifenfuß) sowie das zugehörige Werk (I. Man. oder II. Man.) eingestanzt.
 
Horn-Orgel in Herschbach (1915) – gedrechselter Holzkopf einer Pfeife des Posaunenbass 16′
  • Zungenstimmen wie den Posaunenbass 16′ lieferte Horn mit gedrechselten Holzköpfen und Zinkbechern (nur die drei untersten Pfeifen bestanden aus Fichtenholz).[78] Bei der Trompete 8′ wurden erst die Pfeifen ab gis° in Zinn (70 %) ausgeführt (C-g° hatten Zinkschallbecher); die Klarinette 8′ (in Herschbach disponiert, dort aber nicht mehr erhalten) war aufschlagend ausgeführt, die tiefe Oktave bestand aus Zink, die Fortsetzung aus 75 % Zinn.[79]

Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Horn die Zungenstimmen (allesamt) nicht selbst gebaut, sondern sie vielmehr bei der Fa. Giesecke bezogen hat; möglich wäre jedoch auch, dass auch die Linguale (wie andere Orgelteile auch; vgl. unten) von der Fa. E.F.Walcker & Cie. stammen, wofür (vgl. die einzige Zungenpfeife in der Herschbacher Orgel und die Beschreibung der Bauform der drei Zungenstimmen im dazugehörigen Kostenanschlag) die Ähnlichkeiten in der Bauweise sprechen.

Die neue Technologie (Pneumatik) ermöglichte der Fa. Carl Horn nicht nur den Bau der Normalkoppeln (Manualkoppel, Pedalkoppel[n]), sondern auch die Einrichtung

  • einer Melodiekoppel I/II (in der Melodiestimme des II. Manuals können die gezogenen Register des I. Man. mitgespielt werden und bei gleichzeitig gezogener Superkoppel II/I ergibt sich im I. Manual eine Oktavkopplung),[80]
  • einer Superkoppel II/I (die Register des II. Manuals werden um eine Oktave höher ins I. Manual gekoppelt, weshalb Horn das II. Manual dann bis zum c4 ausbaute),
  • eine Subkoppel II/I (die Register des II. Manuals werden um eine Oktave tiefer ins I. Manual gekoppelt; vgl. die Orgel in Girod),
  • einer Superkoppel I (die Register des I. Manuals werden um eine Oktave höher ins I. Manual gekoppelt, weshalb Horn das I. Manual dann bis zum c4 [vgl. ev. Kirche Eppenrod, JVA-Kapelle Diez] oder gar bis zum f4 [vgl. Herschbach] ausbaute),
  • einiger pneumatischen Einrichtungen wie Pianopedal oder Rohrwerkabsteller sowie
  • einiger fester Kombinationen wie Piano (P), Forte (F) oder auch Tutti (alle Register), die Horn in der Bauweise additiver Zuschaltung[81] anlegte. Bei kleineren Orgeln – zumal bei denen mit mechanischer Kegellade (vgl. z. B. Sauerthal), aber auch bei pneumatischer (vgl. JVA-Kapelle Diez, Wilsenroth, Oberahr) – gibt es oft nur einen Tuttiknopf und einen Auslöser (O).

Das Beispiel der Orgel in Ransel (1912) zeigt darüber hinaus, dass Horn hin und wieder auch aus Gründen der Kostenersparnis Transmissionen baute (in Ransel wird die Gamba 8′ aus dem I. Man. als Violonbass 8′ ins Pedal transmittiert).

Insgesamt ergibt sich so ein typisch spätromantisches, dunkles Klangbild der Instrumente, das von vielen späteren Zeitgenossen oft als „dumpf“ oder „mulmig“ abgestempelt wurde. In der pneumatische Traktur und v. a. der spätromantische Disposition der Instrumente sind dann oft auch die Ursachen zu suchen, warum heute von den wohl weit über 60 Orgeln, die lt. der Opusangaben aus der Orgelbauwerkstatt Horn kamen (die letzte überlieferte Opuszahl ist die Nr. 60 [Herschbach])[82] bzw. von den bisher dokumentierten 45 Instrumenten nur noch wenige original erhalten sind. Die meisten Orgeln wurden entweder schon ab 1930 dem gewandelten Zeitgeschmack entsprechend „neobarockisiert“ (= klanglich aufgehellt) oder ihres Systems wegen umgebaut oder sogar ganz abgebrochen.

Die Stimmung der Orgeln liegt bei 435 Hz (435 Doppelschwingungen in der Sekunde) bei + 15 °C je nach der Durchschnittstemperatur (für den Ton a1 = Normalstimmton).[83] Carl Horn behielt also jene Stimmung für das Stimm-A bei, die 1886 in Wien auf einem internationalen Kongress festgelegt wurde, während sie seit dem 17. Jh. ständig angestiegen war, 1833 in Berlin (nach Scheibler) noch bei 441,62 Hz, in Wien im selben Jahr(nach Scheibler) sogar bei 444,87 Hz gelegen hatte und schließlich 1834 in Stuttgart auf Beschluss der Naturforscherversammlung auf 440 Hz festgelegt worden war. Töpfer beschreibt diese Stimmhöhe 1888 als die „jetzt allgemein angenommene“.[84]

Für bestimmte Orgelteile griff Horn auf Zulieferfirmen im Süden Deutschlands wie z. B. (in der Frühphase) auf die Fa. Weigle in Echterdingen (für Spieltischausstattung und Labialpfeifen)[85] bzw. (in der späteren Zeit, ca. ab 1910) auf die Firma E.F. Walcker & Cie.[86] in Ludwigsburg (für Spieltische, Windladen und Pfeifenwerk [vgl. die Orgel in Oberahr, Holzhausen ü.A.],[87] evtl. sogar für die Erstellung von Prospekten wie beispielsweise in der JVA-Kapelle in Diez) oder auch auf die Fa. August Laukhuff in Weikersheim (für Pfeifen [vgl. dazu die Orgelreparatur 1925 in Wehen][88]) zurück.

Windanlage

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Die Windanlage einer hornschen Orgel besteht

  • aus einem großen Magazinbalg, der mit ein- und auswärtsgehenden Falten hergestellt wird, dessen Falten mit Pferdesehnen verbunden und doppelt (sowie an den Ecken dreifach) beledert sind und an dessen Längsseiten sich vier eiserne Regulierscheren befinden („Doppelfaltenmagazinbalg“); schwere Steine liegen auf dem Balg, um den Spielwind konstant zu halten bzw. den Windauslass zu ermöglichen; ein Windstandsanzeiger ist neben dem/den Kalkantentritten positioniert (vgl. z. B. Oberahr);
  • aus einem (vgl. Sauerthal, Oberahr) oder auch zwei (vgl. Ransel) Schöpfbälgen, an dem/denen (je) ein Kalkantenhebel angebaut ist, wobei Horn die Tretanlage entweder rechts (z. B. Oberahr, Ransel) oder auch links (z. B. JVA-Kapelle Diez) positionierte. In Ransel strecken sich die beiden Schöpfbälge über die ganze Breite des Magazinbalges; die beiden Kalkantentritte sind dabei über ein Seil, das über eine Holzrolle läuft, miteinander verbunden, so dass ein Auffüllen des einen Schöpfbalges automatisch eine Entleerung des anderen bewirkt.[89]

Die Bälge sind mit weißem Schafsleder bezogen. Die Windanlage funktioniert geräuschlos und wird so berechnet, dass sie genügenden und gleichmäßigen Spielwind liefert. Sie kann wahlweise entweder in die Orgel unter die Windladen eingebaut (vgl. z. B. Oberahr, JVA-Kapelle Diez, Ransel), hinter dem Spielwerk positioniert (z. B. Sauerthal) positioniert oder auch außerhalb (z. B. Pfaffenwiesbach) aufgestellt werden. Die soliden Windkanäle bestehen aus Tannenholz und haben entsprechende Weite. Sofern der/die Kalkantenhebel zum Treten eingerichtet waren, lieferte Horn auch ein Trittbrett für den Balgtreter mit.[83]

 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – Magazinbalg
 
Horn-Orgel in Oberahr (1919) – Kalkantentritt
 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – Kalkantentritte im Boden
 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – rechter Kalkantentritt und aufgezogener Schöpfbalg
 
Horn-Orgel in Ransel (1912) – hölzerne Seilrolle Kalkantentritte

Prospekt und Gehäuse

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Ehem. Horn-Orgel in Wernborn (1900, Abbruch 1967) – Prospektansicht

Horn übernahm, sofern möglich, vorhandene Prospekte (so in Limburg/Stadtkirche, Eppenrod, Fischbach, Hundsangen, Ransel, Aulhausen [?], Herschbach, Limburg/Hospitalkirche und Kölbingen-Möllingen). In nur einem bisher dokumentierten Fall (Schwanheim)[41] hatten andere Schreiner die Frontansicht der Orgel gefertigt, in einem anderen (Pfaffenwiesbach) musste der von Horn vorgeschlagene Prospekt auf Drängen des Pfarrers bzw. des Bischöflichen Ordinariats noch einmal durch einen Architekten überarbeitet werden, weil er den Verantwortlichen als zu „plump“ erschien. Die von Carl Horn erbauten Orgel-Schauseiten orientieren sich am jeweils dominierenden Baustil des Aufstellungsortes. So entstanden neuromanische (so z. B. in Sauerthal, Girod, Pfaffenwiesbach, Oberahr) und neugotische (so z. B. in Wernborn), aber auch neobarocke (so z. B. in Diez-JVA) Prospekte.[90] Auch die wenigen bisher von Carl Horn bekannten (= noch erhaltenen oder fotografisch noch dokumentierten) Schauseiten weisen als architektonisches Grundprinzip die Mehrgliedrigkeit auf.[91] Bei seinen neugotischen und neuromanischen Prospekten herrscht die drei- oder fünfachsige Bauform vor, wobei alle ein überhöhtes Mittelglied aufweisen: Ein dreiachsige Prospektgestaltung finden wir z. B. in Lindenholzhausen, Sauerthal, Girod, Pfaffenwiesbach und Oberahr, eine fünfachsige (durch eine sonst eher selten anzutreffende Verdopplung der Außenfelder) z. B. in Wernborn sowie eine fünfachsige (durch das häufiger vorkommende Einfügen kleiner Zwischenfelder) z. B. in Sonnenberg. Auch die (für das 19. Jh. noch typische) flächige Gestaltung der Schauseiten findet sich bei Horn wieder, wobei diese im Laufe des 20. Jhs. dadurch etwas aufgeweicht wird, dass z. B. das erhöhte Mittelfeld etwas vorspringt (vgl. z. B. Pfaffenwiesbach). Des Weiteren hielt sich Horn zumindest bei seinen frühen Orgeln meist an den damals üblichen Usus, die Prospektpfeifen alle auf gleiches Niveau zu stellen (vgl. z. B. Wernborn); dementsprechend stehen auch die Labien der Prospektpfeifen in einer Höhe, so dass sich eine durchlaufende Labienlinie über die gesamte Breite des Prospekts ergibt; von diesem Prinzip der Prospektpfeifengestaltung weichen jedoch schon die Orgeln in Pfaffenwiesbach (1911, leicht erhöht stehende Prospektpfeifen im Mittelfeld) und v. a. in Oberahr (1919, leicht erhöht stehende Prospektpfeifen in den Seitenfeldern, nach unten geschwungene Labienlinie) ab, so dass man auch hier von einer Aufweichung des damals üblichen Usus im Laufe des 20. Jhs. sprechen kann. Die Prospektpfeifen zumindest des Mittelfeldes (öfters auch in den Seitenfeldern, vgl. dagegen aber z. B. Wernborn) sind dabei symmetrisch aufgestellt („Terzenstellung“), wobei die größte Pfeife in der Mitte zu stehen kommt. Das Symmetrieprinzip gilt auch (zumindest soweit Pfeifen auf volle Sichtbarkeit hin angelegt sind, vgl. z. B. Pfaffenwiesbach [?]) für die Länge der Prospektpfeifen, was das Arbeiten mit sog. „Überlängen“ und das Anbringen von (für den deutsch-romantischen Orgelbau typischen) Expressionsschlitzen auf der Pfeifenrückseite nötig macht. Zumindest im Fall der Orgel in Pfaffenwiesbach bestehen die Prospektpfeifen nicht aus Zinn, sondern aus einer Zink-Aluminium-Legierung,[92] was ihnen im Zweiten Weltkrieg den Ausbau zur Verwendung für Kriegszwecke ersparte.[93]

 
Horn-Orgel in Sauerthal (1903) – Prospektansicht
 
Horn-Orgel in Girod (1905) – Prospekt

Der (noch erhaltene) neobarocke Prospekt in der JVA-Kapelle Diez – vorausgesetzt, er stammt auch von Horn und wurde nicht auch von der Fa. Walcker/Ludwigsburg geliefert – besitzt eine fünfachsige Struktur, angedeutete Rundtürme an den Seiten und einen überhöhten Rundturm in der Mitte (hier also keine flächige Gestaltung des Prospekts), in den Zwischenachsen doppelte (übereinanderliegende) Flachfelder mit 24 stummen Pfeifen.[94] Bezüglich der Ornamentik sind die Hornschen Prospekte eher zurückhaltend. Der (nicht mehr erhaltene) neugotische Prospekt in Wernborn (1900) z. B. weist lediglich im Gibelfeld der Wimperge des überhöhten Mittelfels mit Spitzbogen einen (runden) Vierpass auf, auf der Wimperge befinden sich Krabben und eine große Blume; über den fünf (flach geschlossenen) Seitenfeldern liegt erst ein Fries aus (runden) Vierpässen und darüber schließlich eine kleine Balustrade aus Palmetten; vier überhohe Fialen, jeweils mit einer Blume abgeschlossen, gliedern den eigentlich fünfachsigen in einen dreiachsigen Prospekt und setzen sich nach unten bis zu einem umlaufenden (sehr einfach gehaltenen) Sims in halber Höhe des Gehäuses in Strebepfeilern fort.[95] Die (noch original erhaltenen, einander ähnlichen) neuromanischen Prospekte der Orgeln in Sauerthal (1903) und Girod (1905) weisen ebenso wie der neugotische Prospekt in Wernborn über den beiden (über den Prospektpfeifen gerade abgeschlossenen) Seitenfeldern einen Fries aus runden Vierpässen auf, wobei dann ein großes Sims die Seitenfelder nach oben abschließt (ohne Balustraden aus Palmetten o. ä.); die seitlichen und oberen Innenkanten der Seitenfelder vor den Prospektpfeifen sind mit Eckprofilen versehen; das Mittelfeld schließt durch einen Dreipassbogen ab, worüber links und rechts je ein (runder) Dreipass eingegliedert ist; den Abschluss des Mittelfelds nach oben bilden eine Rundbogenarkade mit kleinen Rundsäulen und (darüber, genauso wie bei den Seitenfeldern) ein großes Sims; da die Prospektpfeifen dieser Orgeln offensichtlich von Anfang an darauf angelegt waren, in ihrer gesamten Länge nicht sichtbar zu sein, verzichtet Horn hier auf die sonst bei ihm auch anzutreffende Symmetrie der Pfeifenlängen (Überlängen im Prospekt waren darum auch nicht nötig). Eben jene Symmetrie der Pfeifenlängen sprach bei der Rekonstruktion des „mehr neuromanischen“ Prospektes der Orgel in Pfaffenwiesbach (2018) eher dafür, die Prospektpfeifen möglichst voll sichtbar zu lassen, weshalb man sich im oberen Bereich der Prospektteile jeweils für eine Rundbogenarkadenlösung entschieden hat, die man auch sonst im Kirchenraum jeweils als oberen Abschluss der Wandflächen wiederfindet. Dass der Prospekt schon im 2. Jahrzehnt des 20. Jhds. entstand, sieht man auch daran, dass die elf Prospektpfeifen im leicht vorspringenden Mittelfeld leicht erhöht stehen, weshalb nur noch die Pfeifenlabien der Seitenfelder in einer Linie liegen und die des Mittelfeldes etwas darüber. Da alle noch original existierenden Prospekte Horns im oberen Abschlussfries Kreuzblumen aufweisen, hat man sich auch in Pfaffenwiesbach wieder dazu entschieden; die drei Wimpergen vor den Pfeifen (Vorblendungen) – vermutlich ein Teil der „Handschrift“ des Architekten, der Horns ursprünglich Plan abänderte – wurden bei der Rekonstruktion in Anlehnung an den Prospekt in Wernborn und an die drei ehem. neugotischen Altäre der Pfaffenwiesbacher Kirche stilgerecht „neugotischer“ mit Spitzbögen und darüberliegen Drei- bzw. Vierpässen gestaltet.

 
Horn-Orgel in Pfaffenwiesbach (1911) – Prospektansicht nach der Rekonstruktion 2018

Auch der neobarocke Prospekt der Orgel in der JVA-Kapelle Diez (1911) ist stark vereinfacht: Außer einem Blumenornament auf der Spitze des Mittelturms gibt es sonst kein Schmuckwerk und auch keine Schleierbretter.[94] Offensichtlich hat Horn das Prospektdekor auf das Nötigste beschränkt – vielleicht auch, um die Großform wirken zu lassen; Schleierwerk und eine Ornamentierung der Bogenlaibung(en) sind bei ihm bisher nicht nachgewiesen; dasselbe gilt für aufwändigere Friese, Pilaster, Rosetten oder auch für das (im 19. Jh. noch häufiger anzutreffende) Kreuz als oberem Gehäuseabschluss.[96] Darum könnte man vielleicht bei ihm bereits von einer „Modernisierung“ der damals noch üblichen Prospektformen sprechen. Der Prospekt der Orgel in Pfaffenwiesbach, der dem „[…] mehr neuromanischen Baustil der Kirche angepasst […]“ (Pfr. Loreth, 1910) zeigt als neue Elemente einen vorne und an den Seiten umlaufenden Zickzackfries („Zackenband“), das man von anderen Musterprospekten (gerade denen „byzantinischer“ oder „romanischer“ Bauart[97]) her kennt, und quadrisches Beschlagwerk unten und oben auf den seitlichen Lisenen der drei Prospektfelder, das eher von Prospekten der Neorenaissance her bekannt ist;[97] beachtenswert sind auch die Eckprofile innen in den Seitenfeldern (vgl. z. B. genauso in Sauerthal), die bei der Prospektrekonstruktion wie alle anderen Eckprofile auch farblich vom Rest abgesetzt wurden, um sie auch von weitem deutlich sichtbarer zu machen.

Die Gehäuse weisen am Unterbau, an den Spieltischwänden sowie an den seitlichen Schauseiten (sofern vorhanden) meist Kassettengliederung auf (vgl. dagegen z. B. aber die Orgel in Oberahr mit aufgesetzten Füllungen), manchmal auch seitliche Türen (vgl. JVA-Kapelle Diez, Pfaffenwiesbach) oder herausnehmbare Füllungen (vgl. JVA-Kapelle Diez); sie wurden (vgl. z. B. die Orgel in Pfaffenwiesbach)[98] von Horn aus Fichtenholz gebaut (was ca. 20 % billiger war als Gehäuse aus Eiche),[99] einmal geölt und sind oben offen. Eine Öffnung bestand auch nach hinten, wenn die (Holz-)Pfeifen eines Pedalregisters (wie z. B. Subbass 16′) selbst die Rückwand bilden. Auffällig ist auch die Tatsache, dass der Prospekt oft viel höher ist als die Seitenteile, so dass das Pfeifenwerk zumindest teilweise von beiden Seiten her sichtbar ist (vgl. minimal z. B. Pfaffenwiesbach, v. a. aber [im Extrem] Oberahr; dagegen vgl. aber Wernborn, JVA-Kapelle Diez); es scheint, dass Horn, je weiter das 20. Jh. fortschritt, die Seitenteile immer niedriger baute... – eine Entwicklung, die dann schließlich in die Freipfeifenprospekte (vgl. z. B. Wilsenroth [Prospektneubau durch E. Wagenbach/Limburg]) mündet. Die Windladen im Orgelwerk Horns stehen auf Gerüsthölzern und sind über Eisenhalterungen am Gehäuse aufgehängt.[83]

Anlieferung und Aufstellung

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Die verkehrsgünstige Lage der Werkstatt Horn südlich des Limburger Bahnhofs ermöglichte es, die Orgelteile mit der Bahn zu verfrachten. Den Transport von der Bahnstation zur jeweiligen Kirche und den Rücktransport der leeren Kisten hatte die jeweilige Kirchengemeinde zu leisten (und wurde daher bei den Kostenvoranschlägen nicht mit berechnet); dasselbe galt für Hilfeleistungen beim Heben schwerer Teile sowie die Bereitstellung eines Balgtreters beim Intonieren und Stimmen der Orgel. Zum Lieferumfang gehörte auch eine Leiter, um in das Innere des Orgelwerkes zu gelangen.[83] Die Lieferfristen Horns betrugen bei kleineren Orgeln 3 bis 6 Monate, bei größeren 6 bis 12 Monate und mehr; bei einem Werk mit zwei Manualen und 15 Registern hatten drei Mitarbeiter der Firma 21/2 Wochen zu tun, bis das Werk fertig zur Abnahme war;[100] bei einem kleineren Werk wie z. B. dem in Ransel (zwei Manuale, 9 [10] Register) wurde mit 6 Tagen Aufstellungszeit für zwei Monteure gerechnet.[62]

Datierbare Orgelneubauten

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Von den wohl über 60 Orgelbauten sind bisher 45 nachgewiesen; die folgenden 37 Instrumente mit (zumindest ungefährem) Erbauungsjahr:

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Opus Bemerkungen
1896 Eckenheim Herz-Jesu ? ? 1 1908 ersetzt(?).[101]
1897 Welschneudorf St. Johannes der Täufer I/P 7 2 nach 1975 abgebrochen; Orgelwerk wurde schon vor Jahren verkauft; höchstwahrscheinlich Horns erstes Orgelwerk im Bistum Limburg.[102]
1898 Lindenholzhausen St. Jakobus II/P 11 ? 1980 abgebrochen; Neubau 1980 durch Fa. Wagenbach/Limburg; der Prospekt (dreiachsig, neugotisch, mit Wimperge im Mittelfeld) steht noch in einer privaten Garage.[103]
1899 Langendernbach St. Matthias II/P 18 ? 1978 abgebrochen; 1899 (Ostern) Weihe; Neubau 1978 durch die Fa. Mayer/Heusweiler.[104][105]
1900 Wernborn St. Pankratius
 
II/P 9 ? 1967 abgebrochen; pneumatische Kegellade, freistehender Spieltisch; 1967 durch ein gebrauchtes elektropneumatisches Werk der Fa. Späth/Ennetach ersetzt.[106]
1900 Eddersheim St. Martin II/P 12 ? 1983 abgebrochen; pneumatische Kegellade; 1935 durch Fa. E. Wagenbach/Limburg, repariert („aus tadellosem Material gut gearbeitet“), Neubau 1983 durch Fa. Hoffmann/Ostheim.[107]
1900 Sonnenberg Herz-Jesu s. u. „Bemerkungen“ II/P 10 ? 1991 abgebrochen; 1943 Einbau eines elektrischen Gebläses, Neubau 1991 durch die Fa. Mayer/Heusweiler unter Wiederverwendung des Prospektes und dreier Register.[108]

Prospektansicht abgerufen am 13. August 2015.

1901 Niederzeuzheim St. Peter II/P 19 ? 2000 abgebrochen; neugotisches Gehäuse; 1948/49 Versetzung des Werkes und Erweiterung auf 26 Stimmen durch Fa. E. Wagenbach/Limburg, 2000 Neubau durch die Fa. Hardt-Orgelbau/Möttau, unter Wiederverwendung weniger Register.[109]
1901 Berod St. Ägidius II/P 12 ? 1978 abgebrochen; Wiederaufbau einer 1893 durch die Gebrüder Keller erbauten Orgel (hinter dem Prospekt der Vorgängerorgel?), 1922 Erweiterung durch C. Horn, 1964 funktionsuntüchtig, 1975 in „schlechtem“ Zustand, Neubau 1978 durch Fa. Peter Wagenbach/Limburg unter Wiederverwendung von fünf Registern Horns.[110]
1903 Niederlahnstein St. Barbara (1883–1937/38) II/P 14 ? 1937/38 abgebrochen im Rahmen des Kirchenneubaus; Kosten: 4.400 M, Abnahme am 3. August 1903, Horns 9. oder 10. Orgel im Bistum Limburg.[111]
1903 Sauerthal St. Anna
 
I/P 5 ? original erhalten; mechanische Kegellade, Prospekt aus neuromanischen und neugotischen Stilelementen (vgl. Girod), Horns 9. oder 10. Orgel im Bistum Limburg und einzig bekanntes Instrument Horns mit mechanischer Kegellade; ein Gutachten vom 18. Februar 1977 (Giez, Grossmann) würdigt die Orgel, regt aber einen (schließlich nicht durchgeführten) Klangumbau an.[112]
1903 Gemünden (Westerwald) Altlutherische Kirche (heute: [SELK]) I 4 ? vor 1950 abgebrochen; pneumatische Kegellade; die bisher dokumentierte kleinste Orgel Horns; vor 1950 durch ein pneumatisches Werk von E. Wagenbach ersetzt; 1986 Neubau durch Andreas Andresen (Neumünster).[113]
1904 Limburg Stadtkirche St. Sebastian
 
II/P 19 ? 1970/71 abgebrochen; pneumatische Kegellade, barocker Prospekt von Pater A. Öhninger und Gehilfen (1686); Baubeginn schon 1901 (?), Abnahme des Werkes jedoch erst am 29. Dezember 1904; Neubau 1970/71 (Weihe am 14. Januar 1972) hinter historischem Prospekt durch die Fa. Klais/Bonn.[114]
1904/05 Winkels Mariae Geburt I/P 6 ? um 1947 abgebrochen; mechanische Kegellade (Man.), pneumatische Kegellade (Ped.); Neubau (wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Kirchenerweiterung im Jahr 1947) durch die Fa. C. Euler/Hofgeismar.[115]
1905 Girod St. Jakobus
 
II/P 10 (heute 12) ? erhalten; pneumatische Kegellade, neuromanischer Prospekt (vgl. Sauerthal), freistehender Spieltisch (urspr. altarsichtig direkt vor dem Prospekt), bisher einzige bekannte Orgel Horns mit einer Subkoppel II/I; um 1960 Umbau durch Fa. E. Wagenbach/Limburg (u. a. Erweiterung um zwei Register im I. Man. durch [am heute unsymmetrischen Seitenprospekt deutlich sichtbare] Gehäuseverbreiterung), nach 1975 nochmalige Umdisponierung im II. Man. (evtl. im Zusammenhang mit der Renovierung durch die Fa. Mayer/Heusweiler im Jahr 1990).[116]
1905 Fischbach Hl. Dreifaltigkeit
 
II/P 15 ? 1964 abgebrochen; Barockprospekt von J.A. Mahr/Wiesbaden (1781/82); Neubau 1964 hinter historischem Prospekt durch Fa. Klais/Bonn.[117][118]
1906 Eppenrod evangelische Kirche
 
I/P 7 ? original erhalten; pneumatische Kegellade, Barockprospekt höchstwahrscheinlich von A. Scheld bzw. F. Wang, Hadamar, aus dem Jahr 1752/53, seitenspielige Brüstungsorgel im Chorraum (Spieltisch mit Blick auf den Prospekt rechts), Kosten: 2.100 M; nach dem Ersten Weltkrieg Ersetzung der abgelieferten Prospektpfeifen; 1975 Ausreinigung und Membranenerneuerung durch die Fa. Förster & Nicolaus/Lich.[119] Spieltischausstattung, die Bauart mancher Pfeifen (z. B. Schlüsselloch-Expressionen) sowie der „sägende“ Klang der Gamba 8′ sprechen für eine enge Zusammenarbeit Horns bei der Erbauung dieser Orgel mit der Fa. Weigle, Echterdingen.[120]
1907/08 Schwanheim St. Mauritius II/P 28 ? 1986 abgebrochen; pneumatische Kegellade, prächtiger, neugotischer Prospekt von Franz Gastell mit krönender Cäcilia-Figur; pneumatische Kegellade; 1942 Instandsetzung; 1949 neue elektrische Windanlage (vorher elektromechanischer Blasebalg); 1968 Umbau (Fa. Voigt/Frankfurt/M.-Höchst) und Neuaufbau und Erweiterung 1986 auf III/P/49 unter Verwendung gebrauchter Teile (Fa. Fischer & Krämer/Endingen).[121][122]
1908 Eckenheim Herz-Jesu II/P 16 ? 1960 abgebrochen; pneumatische Kegellade; 1953 Umdisponierung durch Fa. E. Wagenbach/Limburg; 1960 Transferierung nach Hartenfels, St. Antonius; dort allerdings nach 12 Jahren Abbruch der Orgel und Neubau 1972 durch Fa. E. Wagenbach/Limburg ohne Wiederverwendung alter Teile.[123]
1909 Daisbach St. Josef I/P 7 ? 1963 abgebrochen; urspr. Umbau (Reparatur und Erweiterung) einer Vorgängerorgel (1860–64); 1928 Erneuerung evtl. noch durch Horn; Neubau 1963 durch Chr. Gerhardt & Söhne/Boppard.[124]
1909 Erbach St. Markus II/P 22 ? 1981 abgebrochen; Barockprospekt von J. Kohlhaas d. Ä./Mainz (1723), Vertrag vom 16. Mai 1909, Abnahme am 6. August 1909; Neubau 1981 durch Förster & Nicolaus/Lich.[125]
1910 Westernohe St. Matthäus II/P 8 ? nach 1975 abgebrochen; nach 1958 (Kirchenneubau) Prospektänderung, Einbau einer Mixtur 4fach und eines elektrischen Gebläses evtl. durch Fa. E. Wagenbach/Limburg; kein Neubau (elektronische Orgel).[126]
1910 Eschhofen St. Antonius II/P 18 49 (?) 1965 abgebrochen; pneumatische Kegellade, Spieltisch (aus Eiche); Abnahme am 5. September 1910; Neubau 1965 durch Fa. Weigle/Echterdingen.[127]
1911 Diez (Freiendiez) Kapelle der JVA
 
II/P 8 50 erhalten; pneumatische Kegellade, neobarocker Prospekt (obere Prospektpfeifen in den oberen seitlichen Harfenfeldern sind stumm); 1975 noch bespielbar, dann viele Jahre stillgelegt, seit 2008/09 unbespielbar, Zukunft ungewiss; es wird angenommen, dass das Werk einschl. des Prospekts größtenteils von der Fa. E.F. Walcker/Ludwigsburg, stammt (taucht dort auch in der Opusliste auf) und von Horn nur zusammengebaut wurde.[128]
1911 Pfaffenwiesbach St. Georg
 
II/P 20 (früher 15) 52 erhalten; pneumatische Kegellade, neuromanischer Prospekt (ca. 1958/59 durch „Zurechtsägen“ demoliert), freistehender Spieltisch, ursprüngliche Windanlage noch von Michael Keller/Limburg (1894), Kosten: 4.484 M, zweitgrößte noch erhaltene Orgel Horns; 1912 (Januar) Aufstellung, 1923 Ersetzung von 154 gestohlener Zinnpfeifen durch Horn, 1929 Einbau einer elektrischen Windmaschine (Horn?), 1969–1971 1. Generalüberholung (v. a. neue Windanlage – Einbau sog. „Schwimmerbälge“) und Klangumbau (9 Register bleiben original) durch die Orgelbaufirma Hardt/Möttau, 1973 2. Generalüberholung, 1993 3. Generalüberholung durch die Orgelbaufirma Hardt/Möttau, 2012–2014 technische Erneuerung und teilweiser Klangrückbau, 2018 Prospektrekonstruktion, 2020 vollständiger Klangrückbau und Erweiterung durch die Orgelbaufirma Hardt/Möttau („Carl-Horn-Gedächtnis-Orgel“).[129]
1911 Hundsangen St. Goar (Horns Taufkirche)
 
II/P 10 oder 11 53 (?) erhalten; pneumatische Kegellade, Barockprospekt (1834 in Oestrich/Rheingau erworben); 1974 Umbau (u. a. auf elektrische Traktur), 1992 Generalüberholung, Umdisponierung und Erweiterung (beides durch die Fa. Peter Wagenbach/Limburg), 2003 nochmalige Umdisponierung durch die Fa. Hardt-Orgelbau/Möttau.[130][131][132]
1912 Ransel St. Katharina
 
II/P 10 54 original erhalten; pneumatische Kegellade, freistehender Spieltisch, Kosten: 3.545 M, Orgelweihtermin unbekannt; 1954 Versetzung des Instruments auf die Empore (Pfeifenkröpfung, Prospektveränderung) und in den 60er Jahren Einbau eines elektrischen Gebläses durch die Fa. Wagenbach/Limburg.[133] Weder die Orgel als ganzes noch der 8′-Prospekt der Orgel im Speziellen stammen noch von der Fa. Ripple in Mainz;[134] die Vorgängerorgel wurde 1912 gegen 52,20 M an Orgelbauer Horn abgegeben.[135]
1913 Salz St. Adelphus II/P 18 55 1969 abgebrochen; Neubau 1969 durch die Fa. Gebr. Oberlinger/Windesheim.[136]
1913 Niedergladbach St. Ägidius II/P 9 56 1976 abgebrochen; Neubau 1976 durch Fa. Peter Wagenbach/Limburg.[137]
1913 Wiesbaden Dreifaltigkeit
 
II/P 13 57 1976 abgebrochen; pneumatische Kegellade, freistehender Spieltisch mit Sicht zum Altar, fünfachsiger (neugotischer?) Prospekt, dessen Pfeifen aus einer Zink-Aluminium-Legierung bestanden; Bauvergabe an Carl Horn vor dem 1. Oktober 1913; 1934 und/oder 1960 (vermutlich) Umdisponierung (v. a. Einbau einer Trompete 8′ ins II. Man.) und Umbau des Prospektes zu einem Freipfeifenprospekt (Fa. E. Wagenbach/Limburg?), die Orgel überstand als einzige das Bombeninferno des Zweiten Weltkriegs unbeschadet (die Instrumente der anderen kath. Innenstadtkirchen waren zerstört), Neubau 1975/76 durch Fa. H. Mayer/Heusweiler.[138][139][140][141]
1913 Aulhausen St. Petronilla
 
II/P 9 58 (größtenteils) erhalten, aber unbespielbar; Versetzung und Überarbeitung einer Orgel von Engers/Waldlaubersheim (1838), von dem Horn auch 5 (Gedeckt, Oktave, Flöte 8′ [sic!], Subbass, Oktavbass) der insgesamt 9 Register übernahm; pneumatische Kegellade, freistehenden Spieltisch (derzeit samt Pedal und Bank im Kirchenkeller eingelagert); um 1964 Umbau der Orgel (evtl. durch die Fa. E. Wagenbach/Limburg) im Zuge der Kirchenerweiterung (Entfernung des Gehäuses, die Pfeifen stehen samt den alten Windladen auf einer erhöhten Betonplatte, neuer Freipfeifenprospekt, Klangumbau); seit 20–25 Jahren wird ein Elektronium verwendet.[142]
1915 Wilsenroth St. Bartholomäus
 
II/P 10 (12) 59 erhalten; pneumatische Kegellade, freistehender Spieltisch, Kosten: 3.800 M; 1960 Wiederaufbau der Orgel in der neuen Kirche unter Verwendung der alten Pneumatik, Windladen, des Spieltisch und eines Großteils des Pfeifenwerks durch Fa. E. Wagenbach/Limburg, nach Generalüberholung, Umdisponierung bzw. Erweiterung um 3 Register und Erstellung eines neuen (sehr einfachen) Freipfeifenprospektes ohne jegliche Seitenteile; 2004 erneute Generalüberholung Umdisponierung und Nachintonation durch Fa. Fischer & Krämer/Endingen.[143]
1915 Herschbach St. Anna
 
II/P 26 60 erhalten; pneumatische Kegellade, Prospekt von J.W.Schöler/Bad Ems (1772/73), urspr. freistehender Spieltisch (rechts des Gehäuses mit Blick zur Wand), Horns bisher dokumentierte zweitgrößte Orgel und seine größte erhaltene; 1968 und 1980/81 (Fa. E. bzw. P. Wagenbach/Limburg) und 2004 (Fa. Mayer/Heusweiler) Generalüberholungen: u. a. Umstellung auf Elektropneumatik (1980/81) und Austausch der Zungenstimmen (1980/81, 2004).[144][145][146][147][148][149]
1918 Limburg St. Anna (Hospitalkirche) s. u. „Bemerkungen“ II/P 15 ? 1952 abgebrochen; Prospekt von J. Chr. Köhler/Frankfurt (1749) (?), evtl. Wiederverwendung einiger Register Köhlers durch Horn im II. Man.; 1952 Neubau durch Wagenbach-Kemper; 2005 Neubau durch Andreas J. Schiegnitz/Absheim-Grünstadt.[150][151]

Prospektansicht: thannheimer-orgelpfeifenbau.de abgerufen am 13. August 2015.

1919 Oberahr St. Blasius
 
II/P 8 ? in den 1990er Jahren abgebrochen; neuromanischer Prospekt, freistehender (zuletzt ziemlich ramponierter) Spieltisch (leider zuletzt ohne Werkstattschild), August/September 1919 errichtet; kein Neubau (wohl seither elektronische Orgel).[152]
1921 Holzhausen über Aar evangelische Kirche
 
I/P 7 ? erhalten; pneumatische Kegellade, barockes Gehäuse (1708 oder 1718) – angeblich 1819 aus Braubach übernommen, seitenspielige Brüstungsorgel.[153]
1921 Steeden Altlutherische Zionskirche (heute: SELK) I 5 ? 1958 abgebrochen; pneumatische Kegellade; 1958 Neubau durch Fa. Weißenborn/Braunschweig.[154]
um 1930 Lykershausen St. Johannes ? ? ? nicht erhalten; Abnahme erfolgte 1930;[19] derzeit wird ein Yamaha-Elektronium benutzt.[155]

Aufgrund einer Liste des Limburger Orgelsachverständigen Carl (Karl) Walter über erfolgte Orgelneubauten im Bistum Limburg von 1897 bis einschl. 1903[156] kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass Carl Horn bis zum Jahr 1903 (einschließlich) zehn Orgeln für katholische Kirchen im Bistum Limburg und (bisher nachgewiesen) eine Orgel für eine altlutherische Kirche (Gemünden/Ww.) gebaut hat. Viele der genannten Abbruchsjahre konnten durch eine (leider nicht ganz vollständige) Orgelneu- bzw. -umbauliste des Bistums Limburg für die Jahre 1948 bis 1991 bestätigt bzw. z. T. auch gegen anderslautende Quellen korrigiert werden.[157]

Bisher undatierbare Orgelneubauten

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Folgende Orgelbauten der Fa. Carl Horn können bisher keinem Erbauungsjahr zugeordnet werden (alphabetische Reihenfolge):

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Opus Bemerkungen
? Diez Herz-Jesu 1965 abgebrochen; 1965 Neubau durch die Fa. E. Wagenbach, Limburg.[158][159]

Prospektansicht: kath-diez.de abgerufen am 15. März 2015.

? Kalbach St. Laurentius II/P 8 1979 abgebrochen; 1967 Umdisponierung durch die Fa. Förster & Nicolaus/Lich, wobei nur noch vier Register Horns im Original übrigblieben; Neubau 1979 durch Fa. Peter Wagenbach/Limburg.[160]
? Kölbingen-Möllingen kath. Kirche auf dem Schönberg
 
I/P 11 ? erhalten; mechanische Kegellade, älterer Barockprospekt (18. Jh., Frankfurter Gegend?), seitenspielige Brüstungsorgel (Spielschrank links); 2013 Renovierung der Orgel durch Fa. Hardt-Orgelbau/Möttau.[161]
? Kroppach kath. Kapelle ? ? ? 1936 abgebrochen.[162]
zwischen 1910 und 1913 Frankfurt/M. St. Gallus ? ? ? 1944 zerstört(?); 1956/57 Einbau einer ursprünglich für die Leonhardskirche vorgesehenen, bei Transferierung aber verkleinerten Orgel der Fa. Walcker/Ludwigsburg (op. 3501).[163][164][165]
nach 1915 (?) Marienhausen ehem. Klosterkirche der Zisterzienserinnen ? ? ? nicht erhalten(?).[166]
evtl. zwischen 1904 und 1911 Wirzenborn Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“
 
I/P 7 ? erhalten; pneumatische Kegellade; 1959 Umdisponierung und Umstellung auf mechanische Traktur (wahrscheinlich unter Verwendung einer gebrauchten Schleiflade) und Errichtung eines aus 27 Pfeifen bestehenden, symmetrischen Freipfeifenprospekts (wahrscheinlich durch die Fa. E. Wagenbach/Limburg).[167]

Orgelreparaturen, Stimmverträge u. a.

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Folgende von der Orgelbauwerkstatt Carl Horn durchgeführte Reparaturen, mit ihr abgeschlossene Stimmverträge etc. konnten bisher eruiert werden:

  • 1894 (30. Juli) (sic!): Montierung der neuen, von der Fa. Keller gelieferten Balganlage an der alten Orgel in der St. Georgskirche Pfaffenwiesbach;[168]
  • 1896: Hinzufügung einer Gamba 8′ an der Orgel in der Abtei Marienstatt;[169]
  • 1900/01: Reparatur der durch Blitzschlag am 3. Juli beschädigten Schöler-Orgel in Herschbach und Einbau einer neuen Gamba 8′;[170]
  • 1901, 1902: Reparatur (Bälge) und Stimmung der Voigt-Orgel in Oberreifenberg;[171]
  • 1904: Reparatur und Stimmung der Voigt-Orgel in Oberreifenberg;[171]
  • 1911 (27. Januar): Reparatur der Orgel in Dörnberg;[172]
  • 1917 (10. Juli): Ausbau, Abmessung und Skizzierung der 29 Prospektpfeifen (47 kg Zinn) an der Orgel der Gebrüder Keller (1876) in Kransberg zwecks Ablieferung für Kriegszwecke;[173]
  • 1919: Verhandlungen wegen eines (schließlich aber nicht zustande gekommenen) Orgelneubaus für Hattersheim;[174]
  • 1923 (28. Mai): Reparatur und Stimmung der Orgel in Kransberg für 20.080 M;[175]
  • 1924 (8. November): Stimmung und Reparatur der Orgel Wehen;[176]
  • 1925 (8. Juli. bis 30. September): Ergänzung kriegsbedingt fehlender Prospektpfeifen an der Orgel Wehen;[176]
  • 1926 (Rechnung vom 21. April): Ersetzung von 54, im Jahr 1923 bei einem Diebstahl entwendeter Pfeifen an der Orgel in Pfaffenwiesbach;[177]
  • 1927 (oder erst 1929?): Wiedereinbau der Prospektpfeifen (Zink-Aluminium-Legierung) an der Orgel in Kransberg;[178]
  • 1927: Reparatur (Mechanik) und Stimmung der Voigt-Orgel in Oberreifenberg;[171]
  • 1928 (9. Januar): Stimmung und Reparatur der Orgel in Wehen;[176]
  • 1929: Umänderung der Bälge, Reparatur (Mechanik) und Stimmung der Voigt-Orgel in Oberreifenberg;[171]
  • 1929 (kurz vor Weihnachten): Reparatur und Einbau eines elektrischen Gebläses in der Pfaffenwiesbacher Orgel für 700 RM (Zuschreibung an Horn allerdings unsicher, da keine Rechnung mehr vorhanden);[179]
  • (o. J.): Stimmvertrag für die Orgel in Niederwalluf.[180]

Literatur

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  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7,1. Teil 1 (A–K)). Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2.
  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7,2. Teil 2 (L–Z)). Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6.
  • Bernhard Hemmerle: Orgelbau im Kreis Limburg – Weilburg. In: Jahrbuch 2004 des Kreises Limburg-Weilburg (= Beiträge zur hessischen Geschichte. Band 12). Rekom, Limburg 2003, ISBN 3-87822-109-6, S. 251–260 (kirchenmusik.bistumlimburg.de [PDF; 29 kB]).
  • Carl Horn: Disposition und Kostenanschlag über Erbauung einer neuen Orgel für die katholische Kirche zu Pfaffenwiesbach. 1910.
  • Kath. Frauengruppe Kransberg (Hrsg.): 110 Jahre St. Johannes der Täufer. 1985.
  • Kath. Kirchengemeinde St. Georg Pfaffenwiesbach (Hrsg.)sub>3: Station unterwegs – nicht Endstation. Festschrift zum Jubiläumsjahr der kath. Kirchengemeinde Sankt Georg Pfaffenwiesbach. 2012, S. 54–61 („Unsere Horn-Orgel“).
  • Hans Klotz: Das Buch von der Orgel. 10. Auflage. Bärenreiter, Kassel 1988, ISBN 3-7618-0080-0.
  • Theodor Peine, Der Orgelbau in Frankfurt am Main und Umgebung von den Anfängen bis zur Gegenwart, Frankfurt/M. 1956, 175ff.
  • Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hrsg.): 25 Jahre Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65 (Liste Orgelneu- und -umbauten im Bistum Limburg von 1948 bis 1991).
  • Alfred Reichling (Hrsg.): Die Musterprospekte der Firma Aug. Laukhuff (= Acta Organologica. Band 19). Merseburger, Berlin / Kassel 1986, ISBN 3-87537-227-1.
  • Klaus Storck: Die Orgel in Ransel feiert ihren 100. Geburtstag. 2012. – mit Bildern von Herrn Volker Rohrbach.
  • Johann Gottlob Töpfer: Die Orgel, ihre Teile, ihre Konstruktion und ihre Materialien (Reprint). saxoniabuch, Dresden 2014, ISBN 978-3-95770-141-1.
  • Johann Gottlob Töpfer, Max Allihn (Hrsg.): Die Theorie und Praxis des Orgelbaus. Zweite völlig umgearbeitete Auflage des Lehrbuches der Orgelbaukunst. Für den Gebrauch des Orgelbauers, Orgelrevisors, Organisten und Architekten (= Gesellschaft von Künstlern, technischen Schriftstellern und Fachgenossen [Hrsg.]: Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke mit Berücksichtigung der neuesten Erfindungen. Band 208). Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1888 (mit vielen Abbildungen).
  • Georg Türk: Lebenslauf der „Horn-Orgel“ in Wilsenroth. 2005.
  • Diverse Gutachten zu den Orgeln in Herschbach (2002) und in der JVA-Kapelle in Diez (2008, 2009, 2010).
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891–1991. Hrsg.: Bund Deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Laufen 1991, ISBN 3-921848-18-0.
  • Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI). Band 1-63. Paul de Wit, Leipzig (1880–1943).
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer (= Taschenbücher zur Musikwissenschaft. Band 116). Noetzel, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2.
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Commons: Carl Horn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Fischer, Wohnhaas: S. 171. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. S. 211.
  2. a b Hemmerle, S. 4; vgl. zu Karl Walter die Mitteilung über dessen Ernennung im kirchl. Amtsblatt des Bistums Limburg, Jahrgang 1899, S. 64 (Ad N.O.E. 5322) und seine nachdrückliche Empfehlung im kirchl. Amtsblatt des Bistums Limburg, Jahrgang 1900, S. 7f. (Ad N.O.E. 899); Carl Horn nennt dessen Namen auch in seinen „Allgemeinen Bedingungen für Orgel-Neubauten der Firma Carl Horn in Limburg a.d. Lahn“ (Horn: S. 13 f., hier: S. 14 [§ 5]) neben anderen Angaben zu Bezahlungsmodus, Zusicherung solider Arbeit, Garantieleistung und zu Lieferfristen. Ein Foto Carl Walters sowie weitere Informationen zu Leben und Werk finden sich in der Zeitschrift „Kirchenmusik im Bistum Limburg“, Ausgabe 1/1997, S. 65ff.; sie ist über das Referat für Kirchenmusik in Hadamar zu beziehen.
  3. Vgl. zur hoch- und spätromantischen Stilistik im Orgelbau z. B. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. S. 125–128, v. a. S. 125 und 127f.: Kennzeichen der Hochromantik (1840–1890) sind demnach in klanglicher Hinsicht der Ausweitung der Grundtönigkeit und des orchesterähnlichen Klanges, die Entwicklung der für diese klanglichen Veränderungen notwendigen technischen Voraussetzungen und die wirtschaftliche Weiterentwicklung des kleinen Orgelbau-Handwerkbetriebs zum Fabrikbetrieb. Mit der Zeit der Spätromantik (1890–1930) wird der Siegeszug der pneumatischen Kegellade ab 1890 (die Elektropneumatik wurde zwar schon vereinzelt am Ende des 19. Jhs. verwendet, setzte sich aber erst in den 1920er Jahren verstärkt durch), der Ausbau des Spielhilfenreichtums sowie die Entwicklung von Hochdruck- und Seraphon- oder Labialzungenstimmen.
  4. Vgl. dazu Johann Gottlob Töpfer, Max Allihn (Hrsg.): Die Theorie und Praxis des Orgelbaues. Zweite völlig umgearbeitete Auflage des Lehrbuches der Orgelbaukunst. Für den Gebrauch des Orgelbauers, Orgelrevisors, Organisten und Architekten, Weimar 1888.
  5. Mitteilung des Stadtarchivs Limburg vom 18. März 2015 nach dem entspr. Personenstandsregister (vgl. den Eintrag mit der Signatur StA Limburg II/655).
  6. Ausgeschlossen ist damit allerdings eine versehentliche Identifizierung Carl Horns mit jenem Orgelbauer Horn, der in den Jahren 1865–1893 (also möglicherweise „vor“ seiner Zeit in Limburg) in Breslau als Orgelbauer tätig war (Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 97, 330).
  7. Mitteilung des Stadtarchivs Limburg vom 18. März 2015 nach dem entspr. Personenstandsregister (vgl. den Eintrag mit der Signatur StA Limburg II/759); die Angabe in Fischer/Wohnhaas, S. 171, dass Horn bereits am 16. März 1932 verschied, scheint darum falsch zu sein.
  8. Bösken: S. 719f; vgl. dazu auch die Mitteilung des Diözesanarchivs Limburg mit der Signatur Lim K 20, 1894, Nr. 63 -Tod-, vom 18. März 2015; vgl. auch Fischer/Wohnhaas: S. 171,190; Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 221.
  9. Fischer/Wohnhaas: S. 171 und 190 und Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 211.
  10. a b Lt. Mitteilung des Stadtarchivs Limburg (Januar 2007).
  11. Vgl. dazu die Adressangabe auf einer aus dem Jahr 1926 stammenden Rechnung der Fa. Horn in der Orgelakte Pfaffenwiesbach (PWORG 14).
  12. Vgl. dazu die Angabe im Personenstandsregister Limburg mit der Signatur StA II-759 (Sterbemeldung Nr. 149) – eine Mitteilung des Stadtarchivs Limburg vom 18. März 2015.
  13. Vgl. dazu Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 125 f.
  14. Die bei Bösken: S. 770, und bei Hemmerle: S. 4, Carl Horn zugeschriebene Orgel in Thalheim, St. Stephanus (II/P/19), stammt lt. Hinweis des Pfarrbüros Thalheim (5/2014) nicht von Carl Horn, sondern noch von den Gebrüdern Keller, was auch besser zum Errichtungsdatum dieser Orgel (1889) passt; Fischer/Wohnhaas: S. 171 erwähnen 1896 eine Horn-Orgel in der neuerbauten Herz-Jesu-Kirche in Eckenheim, was aber aus verschiedensten Gründen eher unwahrscheinlich ist (s. u.).
  15. Bösken: S. 816; Fischer/Wohnhaas: S. 171.
  16. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904–1905, S. 301, 303.
  17. Bösken: S. 368 und 327.
  18. Nach Orgelpfeife (abgerufen am 15. August 2015) wurden schon etwa ab der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jhs. Orgelpfeifen aus Zink gebaut – oftmals auch als Ersatz für zu Kriegszwecken enteignete Pfeifen.
  19. a b Bösken: S. 601.
  20. Vgl. dazu: Orgel (abgerufen am 22. Juni 2014); vgl. dazu auch Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 128–131.
  21. Weil allerdings Orgeln nie als „Massenware“ hergestellt wurden und jede Zeit die Instrumente baut, die ihrem „Geist“ entspricht, ist die im ersten Drittel aufgekommene Kritik der spätromantischen Orgel als „minderwertige Fabrikorgel“ und der spätromantischen Epoche als „allgemeine Verfallszeit“ oder „Dekadenz“ des Orgelbaus unangemessen und bedarf weiterhin der Korrektur – vgl. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 125, 128.
  22. a b Vgl. dazu: Fischer/Wohlhaas, S. 439, Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 330.
  23. Siehe dazu Bösken: S. 651; vgl. dazu auch Fischer/Wohnhaas: S. 171 und v. a. 439; Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 211.
  24. Vgl.cylex.de, abgerufen am 30. August 2015.
  25. Vgl. z. B. Was kann denn eine Orgel? oder Wie registriert man eine Orgel?, abgerufen am 10. Januar 2018 und 20. Januar 2019.
  26. Vgl. zum Folgenden v. a. Bösken: S. 919 (Carl Horn).
  27. Eine Ausnahme bildet die einmanualige Orgel in der kath. Friedhofskirche in Kölbingen-Möllingen mit 11 Registern; dabei dürfte es sich jedoch nur um einen (erweiternden) Umbau/Renovierung einer Vorgängerorgel, von der Horn auch den Prospekt übernahm, gehandelt haben.
  28. Bösken: S. 740, 896, 514; der Hinweis zum System der Orgel Kölbingen-Möllingen stammt von der Fa. Hardt Orgelbau-Möttau (5/2014).
  29. Zur mechanischen Kegellade vgl. z. B. Klotz: S. 24 ff.
  30. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 211.
  31. Anmerkung des Orgelsachverständigen der EKHN, Herrn Thomas Wilhelm, vom 24. Juni 2016; vgl. dazu die Gestaltung der Registerwippen, Klaviaturbacken, die Pedalklaviatur, die Schlüssellochexpressionen bei dem Salicional 8′ bzw. die normalen Expressionen bei der intensiveren Streicherstimme Gamba 8′.
  32. Vgl. zur pneumatischen Kegellade z. B. Klotz: S. 30ff. Horn schreibt (vgl. ders.: S. 10): „Statt der früher gebräuchlichen, komplizierten mechanischen Traktur kommt die jetzt allgemein übliche Röhrentraktur (auch für die Registerzüge) zur Anwendung. Diesselbe wird vom Temperaturwechsel, von Feuchtigkeit und Trockenheit nicht beeinflusst.“
  33. Mitteilung des Pfarramts Niederahr 6/2014.
  34. Vgl. dazu und zum Folgenden Horn: S. 4 ff.
  35. Diese fast standardmäßige Farbwahl verwendeten auch andere regionale Orgelbauer wie z. B. Wilhelm Rassmann – Möttau (vgl. Bösken: S. 925 [Wilhelm Rassmann] bzw. die von Rassmann erweiterte Orgel in der heutigen Christian-Wirth-Schule in Usingen).
  36. Disposition und Kostenanschlag über Erbauung einer neuen Orgel für die katholische Kirche zu Pfaffenwiesbach [1910], S. 3.
  37. Vgl. zur pneumatischen Kegellade mit Relais Klotz: S. 31f.; vgl. dazu auch Horn: S. 3, 8.
  38. Eine ähnliche Orgelanlage mit Hauptwerk – Stimmgang – Hinterwerk – Pedalwerk findet sich z. B. auch bei der Fa. Förster/Lich 1895: vgl. dazu den Vorschlag für den Orgelneubau in Münzenberg (Bösken, 3 M–Z, S. 652).
  39. „Kleine Orgelaufnahme“ JVA-Kapelle Diez (2010).
  40. Vgl. zum Folgenden v. a. Bösken: S. 368.
  41. a b Vgl. zum Folgenden v. a. Bösken: S. 327.
  42. Vgl. Peine: S. 176. Abweichend zu der von Bösken angegebenen Disposition nennt Peine im I. Man. nur ein Cornett II (eigentlich II-III) mit einer sehr seltsamen Besetzung (C-H: 22/3′, 2′; c°-h°: 4′, 22/3′, 2′; c1 bis f3: 51/3′, 4′, 22/3), die aber wahrscheinlich nicht original ist und ggf. auf eine Umgestaltung aus dem Jahre 1942 zurückgehen könnte.
  43. Die Portunalflöte könnte Horn – da sie singulär bei ihm ist – auch aus der dortigen Vorgängerorgel übernommen haben.
  44. Dieses Register hatte Horn scheinbar in Herschbach zunächst im II. Man. vorgesehen, dann aber auf „Bestimmung“ K. Walters eine Harmonia aetherea realisiert (vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger [2002], S. 5, im Archiv des RKM Hadamar); es ist sonst in keiner seiner bekannten Dispositionen nachgewiesen.
  45. Zu der Dispositionsweise der Firmen Förster, Vogt, Bernhard, Weigle, Walcker und Link vgl. z. B. die Dispositionsvorschläge für eine neue Orgel in Münzenberg [Wetterau] im Jahre 1895: Bösken, 3 M–Z, S. 653 f.
  46. Vgl. zum folgenden: Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 126 f.
  47. Als Ausnahme ist die Orgel in einmanualige Orgel in Daisbach (I/P/7) aus dem Jahr 1909 anzusehen, die auf Prinzipal 4′-Basis steht, wobei nicht klar ist, ob hier nicht bloß eine Vorgängerorgel durch Horn überarbeitet oder die ursprünglich anders disponierte Orgel von Horn in späterer Zeit umgebaut wurde.
  48. Gerade in seinen ersten Jahren (vgl. Welschneudorf, 1897, evtl. auch Wirzenborn, o. J.) scheint Horn in seine Orgel auch nur ein Cornett als Klangkrone eingebaut zu haben.
  49. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 127.
  50. Vgl. hierzu Bösken: S. 919.
  51. Vgl. Horn, S. 1 ff.
  52. Sofern eine selbständige Quinte 22/3 oder gar eine Oktave 2′ in seinen Orgeln vorkommen, wurden sie entweder von Vorgängerinstrumenten übernommen oder gehen auf späteren Klangumbau zurück.
  53. Vgl. dazu Horn: S. 2; diese Konzeption der Mixtur erinnert etwas an die sog. „progressiven Mixturen“, die A. Cavaillé-Coll in seine Orgeln einbaute, um die Grundtönigkeit des Trompetenchores in der Höhe zu verstärken und um die egalisierende Wirkung der repetierenden Mixturen im Tonhöhenverlauf zu umgehen. Nach Töpfer/Allihn, S. 79f., müssen Mixturen, die die höchsten Töne der Oktave 2′ überschreiten, repetieren, weil oberhalb dieser Grenze „...keine Deutlichkeit mehr stattfindet...“ und „...weil von da an der Ton in ein unbestimmbares Zischen übergeht.“ Darum muss selbst eine dreifach angelegte Mixtur noch einmal – auf dem c 2 – repetieren (Töpfer/Allihn, S. 81). Um das Problem der Repetition zu umgehen und um den 8′-Ton zu verstärken, hat (auch) Carl Horn seine „kleinen“ Mixturen so gebaut, dass sie den 2′-Chor nicht überschreiten, wodurch sich eine um einen 4′-Chor erweiterte Quarte, Rauchquinte resp. Rauschpfeife (vgl. dazu Töpfer/Allihn, S. 83, 265) ergibt.
  54. Vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger (2002), S. 5, im Archiv des RKM Hadamar; die Anlage der „Streichermixtur“ Harmonia aetherea, die sich (wenn auch umgebaut) ebenfalls nur in Herschbach erhalten hat, dürfte ähnlich konzipiert gewesen sein.
  55. Bei Horn gilt das bezüglich der 16′-Lage für Langendernbach, Limburg/Stadtkirche, Eckenheim, Erbach, Salz, Herschbach und Limburg/St. Anna und bezüglich der 8′-Lage für Berod, Gerod, Schwanheim, Eschhofen, Pfaffenwiesbach, Ransel, Wiesbaden/Hl. Dreifaltigkeit und Kölbingen-Möllingen (Bösken: S. 514 nennt für Kölbingen-Möllingen einen Violonbass 16′, lt. Mitteilung der Fa. Hardt-Orgelbau (Möttau) 5/2014 ist aber Violonbass 8′ richtig).
  56. Zeitschrift für Instrumentenbau, 35. Jg. 1914-15, S. 329, als Resonanz auf die Orgelweihe in Herschbach.
  57. Vgl. hierzu Horn: S. 1ff. sowie die Beschreibung der Orgeln in Erbach (1909) und in Limburg/Stadtkirche (1904) bei Bösken, S. 176, 593.
  58. Vgl. Peine: S. 176, der für die Orgel in Schwanheim auch mitteilt, dass der Terzchor bei der Sesquialtera erst ab g° eingeführt werde (die genaue Registerbezeichnung müsste also Sesquialtera I-II lauten); Peine schreibt im Gegensatz zu Bösken später auch nicht Sesquialter II sondern Sesquialtera 22/3′ + 13/5.
  59. Vgl. Töpfer/Allihn, S. 83.
  60. Vgl. dazu Peine: S. 176. Die seltsame Angabe für die Besetzung dieses Register in Frankfurt-Schwanheim bei ihm (C-H: 22/3′, 2′; c°-h°: 4′, 22/3′, 2′; c1 bis f3: 51/3′, 4′, 22/3; der für ein Coornett wichtige und nötige Terzchor fehlt!) spricht für eine Abänderung dieses Registers bei der Instandsetzung der Orgel im Jahr 1942.
  61. a b Vgl. Kostenanschlag für Ransel 1912.
  62. Vgl. dazu Peine: S. 176 zu diesem Register bei der Orgel in Frankfurt-Schwanheim, wo übrigens auch die zweite Repetition bei c2 wegfällt (wie beim Cornett II-IV eine Besetzungsänderung aus dem Jahr 1942 oder Originalbesetzung?).
  63. Hier folgt Horn nicht dem Töpferschen Lehrbuch, wo es noch hieß: „Wenn aber eine Gedacktstimme aus Holz- und Gedacktpfeifen bestehen soll, dann wird es zweckmäßig sein, die letztere bei c1 anfangen zu lassen.“ Vgl. dazu Töpfer/Allihn, S. 77.
  64. Die Toncharakteristik von Töpfer/Allihn (vgl. hierzu Töpfer/Allihn, S. 244) trifft Horn sehr gut: „Der Ton soll bei erforderlicher Deutlichkeit oder Bestimmbarkeit doch soviel Fülle, Weichheit und Kraft als möglich haben, weil von ihm wesentlich die Gravität und Würde des Orgeltones abhängt.“
  65. Während Töpfer 1834 das Salicional noch ausschließlich unter die konischen Bauformen rechnet (vgl. Töpfer, S. 120, und z. B. das Salicional des Orgelbauers Michael Keller in Kransberg), wodurch der feine Klang des Registers etwas bedeckter ist, wird das Register bereits 1888 konisch oder zylindrisch gebaut (vgl. dazu Töpfer/Allihn, S. 77, 84, 299).
  66. Während Töpfer 1834 das Salicional noch ausschließlich unter die konischen Bauformen rechnet (vgl. Töpfer, S. 120, und z. B. das Salicional des Orgelbauers Michael Keller in Kransberg), wodurch der feine Klang des Registers etwas bedeckter ist, wird das Register bereits 1888 konisch oder zylindrisch gebaut (vgl. dazu Töpfer/Allihn, S. 77, 84, 299).
  67. So im Kostenvoranschlag für Ransel 1912.
  68. In Herschbach wurden die tiefsten Pfeifen gekröpft; vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger (2002), S. 5, im Archiv des RKM Hadamar.
  69. Die Erklärung für diese Bauweise liefert J.G.Töpfer bereits 1888: „Diese Stimme […] soll einen sehr weichen, lieblichen, doch etwas hellen Ton geben; daher erhalten diese Pfeifen oben eine größere Weite als am Labio, werden nur auf 1/5 des unteren Umfangs labiiert und gewölbt aufgeschnitten.“ Vgl. hierzu Töpfer/Allihn, S. 230.
  70. Offensichtlich wurde dieses Register in Herschbach 1980 verändert, es steht heute auf 2′-Basis und repetiert bei c° und c1. Vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger (2002), S. 5, im Archiv des RKM Hadamar.
  71. Peine: S. 176 beschreibt das gleichnamige Register in Frankfurt-Schwanheim als ″sehr schreiend″.
  72. Peine: S. 176 beschreibt das gleichnamige Register in Frankfurt-Schwanheim als ″unangenehm polternd″.
  73. Vgl. Horn: S. 1 ff.
  74. Töpfer/Allihn, S. 759.
  75. a b Vgl. dazu v. a. Horn: S. 9.
  76. Vgl. das Gutachten der Fa. Oberlinger (2002): S. 3.
  77. Lediglich in Herschbach hat sich eine originale Zungenpfeife (das d1 des Posaunenbass 16′) erhalten. Vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger (2002), S. 5, im Archiv des RKM Hadamar.
  78. Vgl. dazu die „Bestandsaufnahme“ der Orgel in Herschbach durch die Fa. Oberlinger (2002), S. 5, im Archiv des RKM Hadamar.
  79. Nach der Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 833f., v. a. 892, sollen bereits 1864 vier Modelle einer solchen Koppel durch den Orgelbauer William Davis konstruiert worden sein; die renommierte Fa. Walcker hatte schon bis 1904/05 angeblich 70 ihrer Orgeln mit einer für Einstromsystem konstruierten und patentierten Koppel ausgestattet; ZfI, 23. Jg., 1902-03, S. 56, beschreibt das Patent mit der Nr. 138958 des Orgelbauers Eduard Seiffert aus Köln-Manfeld vom 7. Februar 1902.
  80. In den verschiedenen Lautstärkestufen kommen immer mehr Register hinzu; kein Register lässt sich – einmal eingeschaltet – in einer späteren Lautstärkestufe mehr herausnehmen; im Tutti erklingen alle Register.
  81. Bösken, S. 434.
  82. a b c d Vgl. dazu Horn: S. 11.
  83. Töpfer, S. 883. Diese Stimmhöhe hat zur Folge, dass die Stimmhöhe der Orgel erst bei einer Raumtemperatur von ca. 20 °C (zumindest nach theoretischer Berechnung) bei den heute etwa wieder üblichen 440 Hz liegt (vgl. dazu Töpfer/Allihn, S. 884).
  84. Vgl. dazu die Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKHN vom 24. Juni 2016, Herrn Thomas Wilhelm.
  85. Katholischerseits findet sich die erste Erwähnung einer Kooperation Horns mit der Fa. E.F.Walcker & Cie. im Zusammenhang mit dem Neubau der Limburger Domorgel (1911f.). So heißt es bei Horst Hodick, Johannes Klais (1852–1925) – Ein rheinischer Orgelbauer und sein Schaffen, Band II (Werkverzeichnis), München/Salzburg: 2001, S. 362: „Der Limburger Orgelbauer Carl Horn lieferte unaufgefordert einen Kostenanschlag ab. Dieser stammte vermutlich von Walcker, für den Horn in Kommission arbeiten sollte“; die letzte aus dem Jahr 1919 im Zusammenhang mit dem Neubau der Orgel in Oberahr (vgl. dazu die im Pfarrarchiv Niederahr lt. Mitteilung des dortigen Pfarrarchivs 6/2014 erhaltenen Rechnungen der Fa. Walcker an Karl Horn aus dem Jahr 1919). Evangelischerseits haben wir ähnliche Hinweise in Bezug auf die Orgeln in der JVA Diez (1911) und die in Holzhausen ü.A. (1921?) – vgl. dazu die Mitteilungen des Orgelsachverständigen der EKHN vom 11. März 2015. Eine Kooperation Horns mit der Fa. E.F.Walcker & Cie. darf also nachweislich ungefähr für die Zeit zwischen 1911 und 1921 angenommen werden.
  86. Vgl. dazu die im Pfarrarchiv Niederahr lt. Mitteilung des dortigen Pfarrarchivs 6/2014 erhaltenen Rechnungen der Fa. E.F. Walcker & Cie an Karl Horn aus dem Jahr 1919 und die Mitteilungen des Orgelsachverständigen der EKHN vom 11. März 2015 zu den Orgeln in der JVA Diez (1911) und in Holzhausen ü.A. (1921?).
  87. Vgl. dazu die Firmenstempelaufdrucke auf Orgelteilen oder Transportkisten wie z. B. im Fall der Reparatur der Orgel in der ev. Kirche in Wehen im Jahr 1925 (vgl. taunussteiner-kantorei.de abgerufen am 23. Mai 2004).
  88. Zum Schöpfbalg mit Magazin vgl. Klotz: S. 15.
  89. Vgl. zu den Neo-Stilen bei den Prospekten die allgemeinen Aussagen bei Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 132–134.
  90. Vgl. hierzu und zum folgenden: Alfred Reichling (Hrsg.), ACTA ORGANOLOGICA. Band 19, Berlin-Kassel 1986, S. 265 ff.
  91. Vgl. dazu Horn: S. 1; gleiches berichtet Willem-Alexander van’t Padje in: Katholische Kirchengemeinde Dreifaltigkeit (Hrsg.), 90 Jahre Katholische Kirche Dreifaltigkeit. „... wie ein Loblied aus Stein, ein Loblied auf den Allerhöchsten“. Eine Chronik von Willem-Alexander van’t Padje, Wiesbaden 2002, S. 43, auch für die Orgel in der Dreifaltigkeitskirche in Wiesbaden (1913); nach dem kirchl. Amtsblatt des Bistums Limburg, Jahrgang 1917, S. 53f., Ad N.O.E. 2270, diente u. a. die Verwendung von Aluminiumüberzügen zum Schutz vor Oxidation.
  92. Im kirchl. Amtsblatt des Bistums Limburg, Jahrgang 1917, S. 16 (Ad N.O.E. 589; 7. Februar 1917), S. 33 (Ad N.O.E. 1190, 12. März 1917) und S. 53f. (Ad N.O.E. 2270, 8. Mai 1917) wird die Zwangsenteignung der Zinnprospekte angekündigt, die Ausnahmeregelungen für geschichtlich bzw. künstlich wertvolle Prospekte benannt, die Hinzuziehung von Sachverständigen beim Ausbau der Pfeifen und das Erstellen von Prospektbildern bzw. -skizzen empfohlen sowie außerdem angekündigt, dass mit baldigem Ersatz nicht zu rechnen sei (auch, was den ersatzweisen Einbau von Zinkpfeifen angeht); S. 60f. (Ad N.O.E. 2287, 30. Mai 1917) empfiehlt Orgelbauer in der Nähe für die Ausbauarbeiten (Karl Horn in Limburg [einzige Erwähnung Horns im Limburger Amtsblatt!], Gebhardt in Boppard, Klais in Bonn, Schedel in Fulda, Förster in Gießen, Vergolth in Mainz und Franzen in Trier) und legt für den Ausbau verbindliche Richtlinien fest.
  93. a b Vgl. dazu Gutachten von 2008 und 2009 sowie eine Orgelaufnahme von 2010.
  94. Vgl. diesen Orgelprospekt mit dem ganz ähnlichen des Vorgängers von Carl Horn in Limburg, Orgelbauer Michael Keller, in St. Johannes d. T. Kransberg (1876): Datei:Keller-Orgel Kransberg (1876).JPG. Fast könnte man glauben, die beiden Orgelbauer hätten denselben Bauplan verwendet, zumal damals Wernborn eine Filiale von Kransberg war...
  95. Vgl. zum ganzen: ACTA ORGANOLOGICA, Band 19, S. 268 ff.
  96. a b Vgl. dazu ACTA ORGANOLOGIA, Band 19, S. 269.
  97. Horn: S. 6.
  98. Vgl. ACTA ORGANOLOGICA. Band 19, S. 380.
  99. Vgl. dazu Horn: S. 14 (§ 4) und S. 7.
  100. Fischer/Wohnhaas, S. 171, nennen im Jahr 1896 eine Orgel von Horn in Eckenheim; leider taucht der Ort aber in der Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301 und 303 (Liste Karl Walters über Orgelneubauten im Bistum Limburg für die Zeit von 1894 bis 1904) nicht auf; sollte dieses Instrument wirklich existiert haben, wäre es Horns op. 1 gewesen und derselbe Orgelbauer hätte es im Jahr 1908 entweder erweitert oder durch ein neues Werk ersetzt (s. u.).
  101. Bösken, S. 816; Auskunft des Pfarramts Oberelbert (5/2014); Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 303; Fischer/Wohnhaas: S. 171.
  102. Bösken, S. 595; Mitteilung des Pfarramts Lindenholzhausen (5/2014); vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171 (die Orgel war wohl nicht – wie hier angegeben – ein-, sondern zweimanualig); Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 61. Disposition vermutlich ähnlich wie in Hundsangen, nur im I. Man. um ein Mixturcornett erweitert.
  103. Bösken, S. 544; vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 59.
  104. st-matthias-langendernbach.de: Die Pfarrkirche (Memento vom 23. Mai 2014 im Webarchiv archive.today)
  105. Bösken, S. 818; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 56. Die Disposition lautete lt. Mitteilung des Wernborner Organisten (7/2014; aufgeschrieben aus der Erinnerung): I: Principal 8′, Hohlflöte 8′, Gamba 8′, Oktave 4′, Mixtur 22/3 (verm. 2-3fach); II: Gedeckt 8′, Salicional 8′, Flauto traverso 4′; P: Subbass 16′; NK, SK, Tutti & Auslöser; vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 303.
  106. Bösken, S. 150; vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 61.
  107. Bösken, S. 891; st-birgid.de abgerufen am 10. Mai 2014, Prospektansicht: st-birgid.de (abgerufen am 15. März 2015); Erbauungsjahr lt. Zeitschrift für Instrumentenbau, 25 Jg., 1904–1905, S. 303; Disposition vermutlich ähnlich wie in Hundsangen.
  108. Bösken, S. 676. Hemmerle: S. 4 nennt fälschlicherweise 1898 als Erbauungsjahr; Erbauungsjahr nach der Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301, eindeutig; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171.
  109. Bösken, S. 76; Erhebungsbogen des RKM Hadamar 2014/2015 (bei den wiederverwendeten Registern handelt es sich lt. dieser Quelle um folgende: Bourdon 16′, Oktave 4′, Gedeckt 8′, Salicional 8′ und Subbass 16′); vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301.
  110. Bösken, S. 658ff.; vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 303; Fischer/Wohnhaas: S. 171 geben den Hinweis auf die Disposition.
  111. Bösken, S. 740; Mitteilung des Organisten von Ransel und Sauerthal (5/2014); vgl. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 303; Orgelbesuch am 11. September 2015: Die Flöte 4′ ist als Hohlflöte (Basspfeifen aus Holz mit Stimmdeckel aus Metall, Diskantpfeifen aus Metall und offen) gebaut, das Gedeckt besteht im Diskant noch (vgl. Orgelbauer Michael Keller) aus Metallpfeifen mit Holzspunden, der Geigenprincipal ist fast wie ein Principal intoniert, der Subbass steht zwischen Manualwindlade und Magazinbalg, alle Pfeifen einschl. der Prospektpfeifen haben Rundlabien, einige der Prospektpfeifen sind verbeult; der große Magazinbalg liegt einschließlich des Schöpfbalges hinter der Orgel, wobei der alte Kalkantentritt trotz elektrischen Gebläses noch vorhanden ist und funktioniert; die Traktur des Pedals verläuft auf dem Emporenboden (vgl. Orgelbauer Michael Keller), dann folgen die Abstrakten der 5 Registerzüge und die Manualtraktur hängt unten an der Windlade; ein „zierliches Orgelchen“.
  112. Bösken, S. 368; Mitteilung aus Gemünden vom 4. September 2015 (das Werk von Wagenbach enthielt gebrauchtes Pfeifenwerk aus einer ehemaligen Domorgel).
  113. Bösken, S. 593; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 59; bei einer Orgelbesichtigung am 25. August 2018 waren noch einige Pfeifen der Hornorgel (Geigenprincipal) auf der Empore aufgestellt oder in Kisten gelagert (scheinbar waren sie - z. T. zu anderen Registern umgearbeitet - beim Neubau durch Klais aus Kostengründen wiederverwendet worden); ob es sich auch bei den auf der linken Emporenseite liegenden Holzpfeifen eines akustischen [!] Violonbasses 16′ [8′ mit 51/3'-Huckepackpfeifen] um Pfeifen von Horn handelt, muss derzeit offen bleiben (Horn hat ein solches Register im Pedal disponiert, musste es aber wahrscheinlich - wenn sämtliche Windladen auf einer Höhe standen - akustisch anlegen, damit die Pfeifen nicht oben über den Barockprospekt herausragen).
  114. Bösken, S. 896.
  115. Bösken, S. 370; vgl. auch die Mitteilungen des Orgelsachverständigen des Bistums Limburg vom 9. März 2015 und den Orgelbesuch am 5. Mai 2015: Die ursprüngliche Disposition dieser Orgel lautete (nach der Stellung auf den Windladen von rechts nach links): Subbass 16′ (P), Violonbass 8′ (P), Flöte 4′ (II), Gedeckt 8′ (II), Salicional 8′ (II), Principal 8′ (I), Hohlflöte 8′ (I), Gamba 8′ (I), Oktave 4′ (I) und Mixtur 2/3 (I), Normalkoppeln und Subkoppel II/I (original!); rechts vom Stimmgang befinden sich noch die um 1960 von der Fa. E. Wagenbach/Limburg, ergänzten neuen Register für das I. Man.: Quinte 2 2/3 (Bösken teilt fälschlicherweise Quinte 1 1/3 mit) und Trompete 8′ (die aber nach der Bauform eher ein [gedecktes] Horn 8′ ist), wobei evtl. in diesem Zusammenhang dann auch die Mixtur 2 2/3 umdisponiert wurde, so dass sie sich heute mit der Besetzung C-h°: 2 2/3′ + 2′ + 1 1/3′ und c1-f3: 4′ + 2 2/3′ + 2′ (d. h. mit einem Repetitionspunkt) präsentiert; im II. Man. wurde später anstelle der Flöte 4′ eine (konische) Blockflöte 2′ eingebaut. Die Renovierungsmaßnahmen im Jahr 1990 umfassten lt. Orgel-Lebenslaufakte im RKM Limburg die Umsetzung des Spieltisches quer zum Orgelprospekt (damit der Organist bei gefüllter Kirche bessere Sicht zum Altar und besseren Kontakt zum Kirchenchor hat), den Umbau der Registerzüge (Wagenbachs Ergänzungen konnten nur über kleine Kippschalter ein- und ausgeschaltet werden), die Erneuerung einiger Elfenbeintasten, die Lieferung einer neuen Pedalklaviatur sowie einiger Arbeiten am Gehäuse (u. a. Einbau einer Gehäusetür im unteren Prospektbereich, um besser in die „stark durch Wagenbach zugebaute“ Orgel gelangen zu können). Die Orgel ist insofern eine Besonderheit, da ihr Gehäuse um 90° gedreht ist und Horn die linke weitaus schmalere Seitenwand zur Prospektfront gemacht hat, wohl um den Durchgang zum Speicher nicht zubauen zu müssen; die Disposition der Vorgängerorgel (I/P/8) und die originale der (neuen) Horn-Orgel werden mitgeteilt in: Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 1035.
  116. Bösken, S. 184; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171 (Registeranzahl falsch, es sind 15 statt 16); Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 56. Peine: S. 176 nennt als Erbauungsjahr 1906 und schreibt den Barockprospekt Horn zu (beides fälschlicherweise); er beschreibt den Zustand der Orgel im Jahr 1956 so: durchdringender Klang, Störungen beim Spiel (besonders im II. Man.) durch die Pneumatik; die Orgel besitzt nach seinen Angaben als Nebenzüge die Normalkoppeln und Pianopedal (die Disposition entspricht der bei Bösken mitgeteilten).
  117. kelkheim.de: Sehenswürdigkeiten – Katholische Pfarrkirche Fischbach (Memento vom 13. August 2015 im Webarchiv archive.today)
  118. Bösken, S. 165. Lt. Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKHN vom 11. März 2015 hat die Orgel im Chorraum der Kirche folgende Disposition (Aufnahme 1997): Manual (C-f3, 54 Tasten, wegen der Superoktavkoppel bis zum c4 ausgebaut): Principal 8′, Gedeckt 8′, Gamba 8′, Salicional 8′, Octave 4′, Flöte 4′; Pedal (25 Tasten, C-c1): Subbass 16′; Pedalkoppel und Superoktavkoppel, 4 Druckknöpfe (Auslöser, p,f, Tutti). Die Angaben wurden beim Orgelbesuch am 20. Juni 2016 bestätigt und außerdem noch folgende Besonderheiten festgestellt: die Holzpfeifen des Principals (C-H) haben Stimmdeckel und Rollbärte, die größeren Pfeifen des Salicionals Schlüssellochexpressionen, die Subbass-Pfeifen ovale Aufschnitte zur Grundtonverstärkung und die Flöte ist als Hohlflöte gebaut (vgl. Sauerthal); die ursprüngliche Windanlage auf dem Chorraumspeicher ist außer Betrieb; Orgelbank neu.
  119. Vgl. dazu die Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKHN, Herrn Thomas Wilhelm, vom 24. Juni 2016.
  120. Bösken, S. 327; Mitteilung des Orgelsachverständigen LM (6/2014); Meldung in Zeitschrift für Instrumentenbau, 28. Jg. 1907-08, S. 529; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 65; „Auf immer neuen Wegen vorwärts gehen – 100 Jahre St. Mauritiuskirche in Frankfurt am Main Schwanheim“, Frankfurt/M. 2001, S. 70–71, teilt zu den Arbeiten in den Jahren 1968 und 1986 folgendes mit: 1968 Instandsetzung, Umstellung auf Elektropneumatik, Versetzung des Spieltisches und Reduzierung um ein Register durch die Fa. Voigt, 1986 Neuaufbau und Erweiterung der Orgel unter Verwendung von Registern der Orgelbauer Horn und Voigt sowie gebrauchter Register aus Niederrad und Elz/Ww., gebrauchter Windladen aus Elz/Ww. sowie eines Spieltisches aus Rheinstetten (Fa. Späth/Ennetach) durch die Fa. Fischer & Krämer/Endingen; auch die Geschichte der Hornorgel sowie die aktuelle Disposition des Instruments werden mitgeteilt. Peine: S. 176 berichtet über den Zustand der Orgel im Jahre 1956 (d. h. nach der Instandsetzung 1942 und vor den Umbauten): Das Instrument fülle zwar den Raum mit seiner Überakustik, die Funktion (Pneumatik) sei jedoch unsicher; das I. Man. stehe auf überhohem Winddruck, das II. Man. klinge sehr angenehm; die Intonation der Metallpfeifen sei durch starke Kernstiche bestimmt; bei den Metallpfeifen sei fast nur Zink verwertet worden (auch komplett im Prospekt); zur (z. T. etwas seltsamen) Besetzung der Register Cornett II(-IV), Mixtur IV und Sesquialtera I-II sowie zur von ihm beschriebenen Klangwirkung der Zungenstimmen vgl. oben (allerdings besteht hier die Frage, was hier noch original von Horn ist und was bei der Instandsetzung der Orgel 1942 abgeändert wurde).
  121. bistumlimburg.de: St. Mauritius – St. Johannes Frankfurt am Main: Orgeln (Memento vom 7. Juni 2014 im Internet Archive)
  122. Bösken, S. 255,412; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 59; Peine: S. 177 teilt neben der durch die Fa. E. Wagenbach/Limburg im Jahr 1953 durchgeführten Dispositionsänderung (entspricht der Dispositionsangabe bei Bösken) auch die Nebenzüge der Orgel (Normalkoppeln und drei feste Kombinationen [piano, forte, Tutti]) mit und berichtet, dass Traktur und Prospekt beim Umbau unangetastet geblieben seien; Orgelbesuche am 6. August 2014/31. März 2015; das in Fischer/Wohnhaas: S. 171, angegebene Erbauungsjahr der ersten (?) Horn-Orgel in Eckenheim, Herz-Jesu,(1896) ist wohl (auch wenn die dortige Herz-Jesu-Kirche 1896 als „Meisterwerk neugotischen Stils“ erbaut wurde: vgl. franziskus-frankfurt.de (Memento des Originals vom 19. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.franziskus-frankfurt.de [abgerufen am 15. August 2015]) falsch, da Eckenheim in der Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 25. Jg. 1904-05, S. 301 und 303, als Ort für die Zeit von 1894 bis 1904 nicht erwähnt wird; sollte doch 1896 eine Orgel in Eckenheim durch Carl Horn gebaut (und der Orgelneubau in der Liste Carl Walters vergessen) worden sein, wäre es sein op. 1!
  123. Bösken, S. 110; Neubau fehlt in: Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65.
  124. Bösken: S. 174 ff.; Fischer, Wohnhaas: S. 171; Vgl. dazu Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 61.
  125. Bösken: S. 822; Orgelbesuch am 29. Juni 2015 (nach Auskunft aus Westernohe stand das Orgelwerk nach 1958 noch einige Jahre wahrscheinlich rechts vom Altarraum [auf der Empore oder ebenerdig?]).
  126. Bösken: S. 181; Mitteilung des Pfarramts Eschhofen (3/2010); aus der Abschrift des Revisionsberichtes in der Orgelakte in Pfaffenwiesbach unter der Signatur PWORG7b vom 23. September 1910 und einer dazugehörigen Begleitkarte Carl (Karl) Walters (Signatur PWORG7a) geht hervor: Datum der Abnahme, röhrenpneumatisches System, Spieltisch aus Eiche, Dolce 8′ im II. Man., diverse Koppeln; Opuszahl ergibt sich aus der Tatsache, dass für den Orgelneubau in Pfaffenwiesbach (op. 52) wohl der Revisionsbericht der letzten von Horn für das Bistum Limburg gebauten Orgel nach Pfaffenwiesbach geschickt wurde und demnach die Instrumente op. 50 (JVA-Kapelle Diez) und op. 51 (unbekannt) wahrscheinlich in evangelischen Kirchen standen/stehen; Fischer, Wohnhaas: S. 171; Neubau fehlt in: Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65.
  127. Vgl. dazu zwei Gutachten von 2008 und 2009, dankenswerterweise übersandt durch den Orgelsachverständigen der EKHN (März/2015); lt. Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 32. Jg. 1911-12, S. 517, wurde das Instrument am 24. Januar 1912 durch Seminarlehrer Walter/Montabaur geprüft und abgenommen.
  128. Die Angabe bei Bösken: S. 714 ist falsch; vgl. St. Georg (Pfaffenwiesbach); in der Orgelakte mit der Signatur PWORG im Pfarrarchiv Pfaffenwiesbach ist ein umfangreicher Schriftverkehr zum Bau der Orgel erhalten, leider jedoch weder Skizze noch Bild des Instruments.
  129. Bösken, S. 152ff.; Mitteilung des Orgelsachverständigen vom 4. März 2015 gemäß der Unterlagen im RKM; Orgelbesuch am 5. Mai 2015: Die Ursprungsdisposition der Orgel dürfte der in Ransel (1912) in etwa entsprochen haben, aufgrund der ziemlich geringen Gehäusetiefe waren es wohl nicht mehr als 11; Originalpfeifen von Horn sind noch zu finden in den Registern Principal 8′ (Innenpfeifen), Gamba 8′, Oktave 4′, Gedeckt 8′ und (evtl.) Sesquialtera II (= evtl. umgestellte alte Mixtur 2 2/3) sowie (evtl.) in den beiden Pedalregistern Subbass 16′ und Violonbass 8′, die vor der Erweiterung durch Wagenbach wohl die einzigen Pedalregister der Orgel waren; vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171 (die hier genannte Registeranzahl – 19 – ist falsch!).
  130. orgeldatenbank.com: Hundsangen (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  131. hundsangen.de: Die Geschichte (Memento vom 4. November 2001 im Internet Archive)
  132. Bösken, S. 717; Mitteilung des Organisten von Ransel und Sauerthal (5/2014); vgl. Fischer/Wohnhaas: S. 171; Orgelbesuch am 11. September 2015: Die originale Windanlage (ein großer Magazinbalg und zwei Schöpfbälge, die sich unter dem gesamten Magazinbalg erstrecken) nebst (stillgelegter) Kalkantentritt-Einrichtung ist erhalten; die beiden Tritte sind durch ein Seil, das über eine Holzrolle läuft, miteinander verbunden, so dass ein Öffnen des einen Schöpfbalgs ein Entleeren des anderen bewirkt. Beim Prospekt wurden nicht nur die oberen Partien entfernt (auch hier verlaufen die Ansätze des Mittelfelds ins Leere), sondern auch die Seitenfelder zum Mittelfeld hin erweitert, so dass dort vier neue (derzeit wohl stumme) Prospektpfeifen (zwei davon mit Spitzlabium) eingefügt werden mussten, wodurch sich die zum Mittelfeld hin abfallende Labienlinie ergibt; um die mittlere Holzpfeifen-Lücke über dem Mittelfeld zu schließen, wurde vor die Holzpfeifen ein Brett genagelt; die Lisenen der Seitenfelder zeigen innen noch Profile. Die Disposition der Orgel ist – einschließlich der „kleinen Mixtur“ Horns – ebenso unverändert wie der freistehende Spieltisch (Blick zum Altar) mit seiner Ausstattung, der wahrscheinlich durch Walcker hergestellt wurde (vgl. Diez, Pfaffenwiesbach, Aulhausen und v. a. Oberahr).
  133. Das behauptet: Wolfgang Krammes u. a. (Hrsg.), Michael Imhof, Die Kirchen im Mittelrheintal, Petersberg 2008, S. 114.
  134. Vgl. den Kostenanschlag Ransel 1912 (letzte Seite Rückseite).
  135. Bösken, S. 738; Opus-Angabe nach der in der Zeitschrift für Instrumentenbau, 34. Jg. 1913-14, S. 31 erwähnten Reihenfolge; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 56.
  136. Bösken, S. 652ff.; vgl. Mitteilung des Orgelsachverständigen des Bistums Limburg (6/2014); Opus-Angabe nach der in der Zeitschrift für Instrumentenbau, 34. Jg. 1913-14, S. 31 erwähnten Reihenfolge; Neubau fehlt in: Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65.
  137. Vgl. dazu Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 59; vgl. dazu: Zeitschrift für Instrumentenbau, 34. Jg. 1913-14: S. 31 (hier werden auch die nach Frankfurt/M. (St. Gallus, Herz Jesu in Eckenheim) und die nach Salz und Niedergladbach (Reihenfolge?!) gelieferten Werke erwähnt)
  138. Pfr. Dr. Hüfner, Die Dreifaltigkeitskirche zu Wiesbaden, Wiesbaden 1937 (Fotografie der Orgel mit frontspieligem Spieltisch mit Sicht zum Altar, Freipfeifenprospekt und einem fünfachsigen Gehäuseunterbau, der auch einen ursprünglich wohl vorhandenen, fünfachsigen und dem Baustil der Kirche angepassten (d. h. in diesem Fall: neugotischen) Prospekt nahelegt)
  139. Bösken: S. 862 teilt die ungewöhnliche, für Horn untypische Disposition dieser Orgel kurz vor dem Abbruch mit (je eine Flöte 8′ im I. und II. Man., Trompete 8′ im II. Man. [sic!], die mit der Aeoline 8′ stets kombinierte Vox coelestis 8′ fehlt – vermutlich wurde 1934 (oder 1960) im II. Man. Gedeckt 8′ in Flöte 8′ und Vox coelestis 8′ in Trompete 8′ getauscht)
  140. Katholische Kirchengemeinde Dreifaltigkeit (Hrsg.): 90 Jahre Katholische Kirche Dreifaltigkeit. „... wie ein Loblied aus Stein, ein Loblied auf den Allerhöchsten“. Eine Chronik von Willem-Alexander van’t Padje, Wiesbaden 2002: S. 43 (Prospektpfeifen), S. 60 (Zweiter Weltkrieg), S. 79 (hier bezeichnet van’t Padje das Instrument als „Hausorgel“, die von vorneherein nicht für eine Kirche gedacht gewesen sei, was mit dem Hinweis auf die Vergabemitteilung in ZfI (s. o.); auch berichtet er dort, dass 1934 und 1960 – jeweils im Vorfeld der Orgeljubiläen – durch die Gemeinde aus musikalischen (spätromantische und für die Größe der Kirche eher bescheidene Disposition!) und technischen (Pneumatik!) Gründen ein Neubau „ernsthaft geprüft“ worden sei, bis man dann zu Beginn der 70er Jahre einen dritten diskursiven Anlauf unternommen habe, der dann schließlich zum Neubau durch H. Mayer geführt habe).
  141. Bösken, S. 37; Auskunft des Pfarrbüros Aulhausen/Assmannshausen (6/2014), Informationen von Herrn Klaus Storck (10. August 2015), Fotografien von Herrn Oliver Faust (15. August 2015), Orgelbesuch am 11. September 2015: Im Zuge des Klangumbaus, der allerdings am Spieltisch bis auf eine aufgeklebte Änderung der Fußangabe beim Geigenprincipal keinerlei Spuren hinterlassen hat, wurde der Geigenprincipal um eine Oktave auf 4′ gerückt, die Diskantpfeifen des Salicional durch Pfeifen einer Dolce ersetzt und die ursprüngliche (für Horn sonst nicht übliche) Rauschquinte 22/3 auf 4fache Besetzung verändert; die Flöte (Gedacktflöte) im II. Man. müsste (da es sich um eine für Horn unübliche Bauart handelt) auch noch von Engers sein (vgl. dagegen Bösken, S. 37); auf den Windladen stehen einige Pfeifen schief, einige Diskantpfeifen fehlen, die beiden Orgellautsprecher stehen auf dem Stimmgang, der sich auch hier zwischen I. und II. Man./Pedal befindet; der Dachstuhlaufgang befindet sich im (!) Orgelwerk; das Instrument ist stark verschmutzt.
  142. Als neue Register kamen 1960 Mixtur 5fach 11/3 ins I. Man., Rohrflöte 4´ ins II. Man. und Oktavbass 8′ ins Pedal, wobei die beiden Pedalregister über kleine Manubrien auf der rechten Spieltischseite ein- und auszuschalten sind; Salicional rückte an die Stelle der Gamba, der Geigenprincipal wurde auf 4′ gerückt, Aeoline und Vox coelestiszu sehr scharf intonierten Principal 2′ und Quinte 11/3 umgebaut; eine neue (?) Aeoline kam ins II. Man.; 2004 rückte man die Mixtur auf 2′-Basis und baute anstelle der Quinte 11/3 eine Sesquialtera 2fach ein; die Wiederverwendung der Windladen erklärt die eigentümliche Anordnung der Einzelwerke (Nebenwerk und Subbass 16′ auf der linken Prospektseite, Oktavbass 8′ im Prospektmittelfeld, Hauptwerk auf der rechten Prospektseite); die Aeoline 8′ im Nebenwerk – lt. „Orgellebenslauf“ durch Wagenbach erneuert – ist zumindest dem Pfeifenmaterial der großen Oktave nach zu urteilen noch original von Horn, steht aber – da die alte Windlade des II. Man. hier für dieses Register nicht ausreichte – etwas erhöht und auf einer wohl neuen Ergänzungslade; der Oktavbass 8′ besteht aus Kupferpfeifen mit Spitzlabium, während die anderen Prospektpfeifen (wie bei Horn üblich) Rundlabien haben; das Firmenschild Horns am Spieltisch nennt 1915 als Erbauungsjahr (vgl. dagegen Bösken 2/II S. 894, der eine Aufstellung des Werkes vom 21. April bis 6. Mai und eine Orgelweihe am 9. Mai 1914 mitteilt); die (rekonstruierte) Ursprungsdisposition der Orgel lautet: I. Man.(C-f3): Principal 8′, Gedeckt 8′ (sic!), Gamba 8′, Oktave 4′; II. Man. (C-f3, Ausbau bis c4): Geigenprincipal 8′, Hohlflöte 8′ (sic!), Salicional 8′, Aeoline 8′, Vox coelestis 8′; Pedal (C-d1): Subbass 16′; Normalkoppeln und Superkoppel II/I; Tutti und Auslöser (Druckknöpfe); Böskens Angabe der Registerzahl (vgl. Bösken: S. 894: 15!) wäre damit auf 10 zu reduzieren, was auch mit dem zugesandten „Orgellebenslauf“ konform geht. Vgl. zum ganzen: Bösken: S. 894, Mitteilung des Pfarramts Wilsenroth (5/2014; Zusendung eines „Orgellebenslaufs“), Orgelbesuch am 29. Juni 2015.
  143. Bösken, S. 434
  144. herschbach.de: Die Kirchenorgel von St. Anna (Memento vom 11. August 2014 im Internet Archive)
  145. Die Broschüre Zur Geschichte der Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Anna zu Herschbach, Herschbach 2004: S. 13 ff., teilt folgendes mit: 1968 Generalreinigung und 1980/81 Einführung der Elektropneumatik, Erneuerung von Windanlage und Schwellermechanik, Einbau eines neuen Spieltisches auf der rechten Emporenseite, Einbau eines pneumatischen Drucktremulanten im II. Man. und Austausch aller drei Zungenstimmen (Trompete, Posaune, Hautbois – letztere anstelle der Hornschen Klarinette); 2004 Generalreinigung und Überholung der Orgel (anstelle einer finanziell illusorischen Rekonstruktion der Schölerorgel) mit Erneuerung der Technik und der Windanlage, einer Nachintonation aller Register sowie der Lieferung einer neuen Franz. Oboe 8′ für das II. Man. Das originale Werkstattschild der Fa. Horn am neuen Spieltisch ist noch vorhanden (vgl. Orgelbesuch am 6. August 2014/31. März 2015)
  146. Fischer/Wohnhaas: S. 171 (die hier genannte Registeranzahl – 32 – ist falsch!)
  147. Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, S. 211 (die Orgel in Herschbach wurde 1915 und nicht 1916 aufgestellt)
  148. Die Zeitschrift für Instrumentenbau (ZfI), 35. Jg. 1914/15, S. 329 berichtet enthusiastisch über die Orgel: „Am besten gefielen (beim Einweihungskonzert am 25. April 1915) die reichen orchestralen Klangwirkungen der Orgel. Im vollen Werke verschmelzen alle Stimmen miteinander zu einer runden, abgeschlossenen Tonmasse, kraftvoll und edel, ohne hervortretende Schärfe. Die Klangwirkung des mit einem Jalousieschweller versehenen zweiten Manuales ist von vollendeter Schönheit und verdient das Prädikat ‚ausgezeichnet‘.“
  149. Vgl. Bösken, S. 593; voceumana.de (abgerufen am 13. August 2015)
  150. Fischer, Wohnhaas: S. 171.
  151. Bösken, S. 678 (die dortige Angabe von 9 Registern ist [vgl. mit ebd. Fußnote 37 und Beweisfotographie aus dem Pfarrarchiv Niederahr] entsprechend HBLg56 auf 8 Register zu reduzieren, eine später vermutete Erweiterung auf 16 oder gar 20 Register ist unwahrscheinlich); Mitteilung des Pfarramts Niederahr (6/2014; 2 Fotos, erhaltene Rechnungen vom Juli 1919): Die Gehäuse-Seitenteile sind bereits sehr niedrig gehalten, der Kalkantentritt befand sich auf der rechten Gehäuseseite und die Ursprungsdisposition der Orgel lautete vermutlich (rekonstruiert nach den auf einem Foto im Orgelwerk sichtbaren Pfeifen und nach den erhaltenen Rechnungen): I. Man. Principal 8′, Gedeckt 8′[?], Gamba 8′, Oktave 4′, II. Man.: Hohlflöte 8′, Salicional 8′, Gemshorn 4′, P.: Subbass 16′, Normalkoppeln, Superkoppel II/I, Tutti, Auslöser; Spieltisch und ein Großteil des Pfeifenwerks stammen lt. erhaltener Rechnungen (vgl. Mitteilungen und 2 Fotos des Pfarramts Niederahr 6/2014) von der Fa. E.F.Walcker/Ludwigsburg; vgl. auch Oberahr (abgerufen am 3. Juni 2015): evtl. Disposition der elektronischen Orgel (?).
  152. Bösken, S. 450: Zuschreibung und Erbauungsjahr unsicher (die Orgel könnte auch ganz von der Fa. E.F. Walcker/Ludwigsburg, stammen [vgl. Diez, JVA-Kapelle], da viele Bauteile auf diese Fa. verweisen [dann könnte sie evtl. auch schon 1913 gebaut worden sein]; eine Zuschreibung an Horn im Jahr 1913 – vgl. dazu auch taunussteiner-kantorei.de [abgerufen am 8. August 2015] – ist aber aufgrund der o. g. Opuszahlen unmöglich und darum Böskens Angabe zum Erbauungsjahr – 1921 – zumindest wahrscheinlicher); Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKHN vom 11. März 2015.; lt. eines Aktenvermerks der Fa. Hardt-Orgelbau (2014), in der auch die Disposition (Principal 8′, Gambe 8′, Salicional 8′, Gedeckt 8′, Oktave 4′, Mixtur 3fach 22/3, Subbass 16′, Pedalkoppel, Tutti, Auslöser) und ein Prospektbild (ein großer Mittelturm, zwei kleine Seitentürme, dazwischen jeweils ein Harfenfeld) mitgeteilt sind, ist die Manualklaviatur (für Horn untypisch!) bis zum g3 und die Pedalklaviatur bis zum f1 ausgebaut, was entweder für eine spätere Erweiterung oder aber wieder für eine Erbauung durch die Fa. E.F. Walcker/Ludwigsburg, spräche.
  153. Bösken, S. 756; Auskunft des Pfarramts Steeden (5/2014)
  154. Orgelbesuch am 20. August 2015.
  155. Paul de Wit (Hrsg.): Zeitschrift für Instrumentenbau, 25. Jg. 1904-05, S. 301 und 303.
  156. Vgl. dazu Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65.
  157. Neubau fehlt in: Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 54–65.
  158. Bösken, S. 474; Pfarrgemeinde St. Laurentius (Hrsg.), Laurentius Bote – Extrablatt, August 2015, S. 3; Referat für Kirchenmusik im Bistum Limburg (Hg.), 25 Jahre Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg 1966–1991, Frankfurt 1991, S. 61.
  159. Bösken, S. 514; Disposition lt. Mitteilung der Fa. Hardt-Orgelbau/Möttau, die auch das Prospektfoto zur Verfügung gestellt hat (5/2014): Geigenprincipal 8′, Gamba 8′, Salicional 8′, Oktave 4′, Flöte 4′ (alt?), Oktave 2′ (alt?), Mixtur 2–3fach; P.: Subbass 16′, Violonbass 8′ (Bösken: 16′!, ist falsch), Oktavbass 8′ (alt?), Pedalkoppel, Kollektivtritte piano und forte.
  160. Bösken, S. 532; nach mudenbach.de (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mudenbach.de (abgerufen am 15. März 2015) wurde die katholische Kapelle in Kroppach im Jahr 2011 abgerissen.
  161. Hinweis auf die Orgel in der Zeitschrift für Instrumentenbau, 34. Jg. 1913-14, S. 31; keine Erwähnung bei Bösken, S. 261
  162. stgallus.de: Die Orgel der Pfarrkirche St. Gallus (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  163. stgallus.de: Die Gemeindechronik (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  164. Bösken, S. 607.
  165. Vgl. Bösken: S. 897 mit Angabe der Originaldisposition: Principal 8′, Flöte 8′, Gamba 8′, Salicional 8′, Oktave 4′, Cornett 4fach, Subbass 16′, Pedalkoppel; Orgelbesuche am 20. August 2015 und 20. Juni 2016: Zink-Prospektpfeifen (3 Pfeifen sind stumm, die beiden größten wurden – sichtbar an einer umlaufenden Schweißnaht im oberen Drittel – verlängert, auffällig: die rechts der Prospektmitte klaffende Lücke) und zugehörige Innenpfeifen mit ihren Expressionen stammen wohl noch von C. Horn; beim Umbau 1959 wurde ein neuer Prospekt-Pfeifenstock auf das alte Gehäuse gesetzt und der alte Prospekt entfernt; das Gedackt 8′ (Holzpfeifen C-H sind lackiert, Metallpfeifen glänzen) ist neueren Datums; die Oktave 4′ (vgl. die Zinkpfeifen C-H) dürfte auch noch original Horn sein, ebenso der Subbass 16′; die ursprünglichen Register Gamba 8′ und Salicional 8′ wurden 1959 wohl zu Quinte 22/3 und Oktave 2′ abgeschnitten und das Cornett 4fach zu einer repetierenden Mixtur 4fach umgebaut; der auf der rechten Gehäuseseite angebrachte Spielschrank mit einem Manualumfang von 54 Tasten und seinen 8 Manubrien ist 1959 neu eingebaut worden (Firmenschild?); die Orgelbank mit Notenfach ist mit 4 Holzschrauben auf dem Pedal befestigt; rechts neben dem Spielschrank finden sich zwei Gehäusetüren (die linke trägt noch eine verschnörkelte Schlüssellochverblendung), die linke führt zum Stimmgang zwischen Manual- und Pedalwindlade, die rechte zu einem hinter der Orgel befindlichen Leerraum (früher Balgraum?); Gehäusefarbe (vgl. Oberahr 1919) wohl noch original (und „horntypisch“); der Pedalumfang spricht für eine Entstehungszeit des Instruments zwischen 1904 (vgl. Eppenrod 1906, Auflistung der bis einschl. zum Jahr 1904 im Bistum Limburg durch C. Horn errichteten Instrumente durch C. Walter) und 1911 (JVA Diez, 1911).
  166. Beweisfotographie mit Originalaufschrift und Rechnung der Fa. Keller in der Orgelakte St. Georg Pfaffenwiesbach.
  167. Bösken, S. 608.
  168. Zeitschrift für Instrumentenbau, Band 35, Leipzig 1914/15: S. 328f.; Gutachten der Fa. Oberlinger (2002): S. 3.
  169. a b c d Pfarrgemeinderat der Kirchengemeinde St. Georg Oberreifenberg/Taunus [Hg.], die Pfarrkirche St. Georg zu Oberreifenberg, 1977, S. 76.
  170. Bösken, S. 135.
  171. Vgl. Kath. Frauengruppe Kransberg: S. 22.
  172. Bösken, S. 420.
  173. Vgl. die erhaltene Rechnung Horns im Pfarrarchiv Kransberg [Akte Nr. 622]; Mitteilung aus dem Pfarrarchiv Kransberg vom 30. Mai 2014.
  174. Kath. Kirchengemeinde St. Georg Pfaffenwiesbach: S. 57.
  175. Vgl. den „Meldebogen für Orgeln“ vom 1. Juli 1944; Mitteilung des Pfarrarchivs Kransberg vom 30. Mai 2014.
  176. Kath. Kirchengemeinde St. Georg Pfaffenwiesbach: S. 58.
  177. Bösken, S. 675.