Carl Palmer (Theologe)

deutscher lutherischer Theologe und Anstaltsleiter

Carl Palmer, auch Karl Palmer (* 12. Oktober 1833 in Darmstadt; † 26. Oktober 1917 in Braunschweig) war ein deutscher lutherischer Theologe und Anstaltsleiter.

Carl Palmer, 1904
 
Studentische Silhouette, 1857
 
Carl Palmer, 1858

Carl Palmer wurde im Oktober 1833 in Darmstadt geboren. Während seines Studiums gehörte er zu den Stiftern des Gießener Wingolf.[1] Er war in den 1870er Jahren Pfarrer in Trais-Horloff in der Wetterau und anschließend Vereinsgeistlicher der Inneren Mission in Bielefeld. Als Nachfolger von Gustav Stutzer leitete er vom 1. April 1880[2] bis zu seiner Emeritierung 1904 die Idioten-Anstalt zu Erkerode, eine evangelische Erziehungs- und Pflegeanstalt für Menschen mit Behinderung, die spätere Evangelische Stiftung Neuerkerode. Er baute diese weiter aus und machte sie zu einem Zentrum der Inneren Mission im Herzogtum Braunschweig. Palmer entwickelte eine gezielte Arbeitstherapie und gründete 1902 die Schulinternate Emmaus und Sarona als Förderschulen für das Herzogtum.[3] Im Jahr 1886 wurde er zum Propst des Klosters Marienberg ernannt.

Er war ab 1881 Herausgeber des Volksblatts, Organ des Evangelischen Vereins für Innere Mission.

Palmer wohnte zuletzt in Braunschweig in der Gerstäckerstraße 11.[4] Er starb im Oktober 1917 in Braunschweig im Alter von 84 Jahren. Sein Sohn Ottmar Palmer wurde ebenfalls Pfarrer und war am Kirchenkampf in Braunschweig beteiligt.

Schriften (Auswahl)

Bearbeiten
  • Das Lutherdenkmal zu Worms. Bilder aus der Reformationsgeschichte für das evangelische Christenvolk, Darmstadt 1866.
  • Lebensbilder von Erbauungsschriftstellern der lutherischen Kirche für das evangelische Christenvolk, Stuttgart 1870.[5]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Dietrich Kuessner: Ottmar Palmer (1873–1964). Verantwortung und Rechenschaft. In: Arbeiten zur Geschichte der Braunschweigischen evangelisch-lutherischen Landeskirche im 19. und 20. Jahrhundert. 2005, abgerufen am 14. April 2021.
  2. Heinrich Laehr: Die Heil- und Pflegeanstalten für Psychisch-Kranke des deutschen Sprachgebietes, Berlin 1882, S. 50.
  3. Neuerkeröder Blätter, Heft 108, Dezember 2018, S. 33 (online (Memento vom 28. Dezember 2019 im Internet Archive))
  4. Braunschweigisches Adreßbuch für das Jahr 1917, 103. Ausgabe, Eintrag Palmer, Karl, Propst, Gerstäckerstr. 11
  5. Jahrbücher für Deutsche Theologie, Band 17, Gotha, 1872, S. 568f (Rezension).