Carl Rodeck
Carl Rodeck (* 13. November[1] 1841 in Emden; † 14. April 1909 in Hamburg) war ein deutscher Radierer, Landschafts- und Marinemaler.
Leben
BearbeitenRodecks Vater war als Lithograph und Steindrucker tätig. 1842 zog die Familie nach Hamburg, wo der Vater ein eigenes Geschäft eröffnete. Im Jahre 1863 begann Rodeck sein Kunststudium an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar bei Arnold Böcklin, Ferdinand Pauwels und Alexander Michelis.
1869 musste Rodeck sein Studium unterbrechen, um den kranken Vater im Geschäft zu ersetzen. Danach studierte er in Berlin, arbeitete einige Monate selbstständig, musste jedoch sein Studium erneut 1871 unterbrechen, um das Geschäft in Hamburg zu betreiben. Bis zum Tod seines Vaters führte er noch dessen Lithographiegeschäft, danach widmete er sich endgültig der Malerei. Er malte die Ansichten von Hamburg und Waldlandschaften aus der Umgebung der Stadt.
Nach einem Aufenthalt in Norwegen besuchte er zusammen mit seinem Freund, dem Hamburger Kunstmaler Carl Oesterley, die Niederlande, Belgien und England.
Rodeck gab Privatunterricht im Zeichnen und Malen für Töchter aus dem gehobenen Hamburger Bürgertum, unter anderem für die Schwestern Helene und Molly Cramer oder die Malerin Auguste Hansch. Unter seinen Schülerinnen lernte er auch seine zukünftige Frau kennen, Maria Hastedt, die er 1888 heiratete. Das Ehepaar bekam zwei Söhne und eine Tochter, die als Säugling starb.
Neben den Landschafts- und Seebildern beschäftigte sich Rodeck in den folgenden Jahren auch mit Figuren- und Porträtmalerei. Bis ins hohe Alter arbeitete er oft im Freien. Er war Mitglied und 2. Schriftführer im Hamburger Künstlerverein.
Im Alter litt er an Schwerhörigkeit. Im November 1907 hatte er einen Schlaganfall, dem weitere folgten, und musste das Malen endgültig aufgeben. Er starb im Alter von 68 Jahren.
„Als das neue Rathaus [Hamburg] erbaut wurde, hatte er auch dafür wieder Bilder zu malen. Zwei größere im Vorzimmer der Bürgerschaft, ein großes Hafenbild und das Patriotische Gebäude bei Regenwetter und vier weitere Bilder von Ritzebüttel, Neuwerk und Cuxhaven in dem, von den Waisenkindern geschnitzten Zimmer.“
Ausstellungen (Auswahl)
BearbeitenEr zeigte seine Werke in Öl und Aquarell auf vielen Kunstausstellungen, zuerst in Hamburg und Hannover, dann in Berlin, Dresden und München, und schließlich auch in Wien und in London in der Royal Academy.
- August 1890: Abend auf der Elbe bei Hamburg (Ölgemälde) in der Münchener Jahresausstellung im königlichen Glaspalast.[3]
- 18. Mai 1909: Carl Rodeck Nachlass-Ausstellung in der Kunstausstellung Carl Stendler in Hambrung.[4]
- 24., 25. und 26. Juni 1919: Ausstellung zur Versteigerung der Nachlässe C. Rodeck und H. Eggers … im Kunstauktionshaus G. Adolf Pohl.[5]
Literatur
Bearbeiten- Rodeck, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 460–461 (biblos.pk.edu.pl).
- Rodeck, Carl. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 458 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ernst Rump: Rodeck, Carl. In: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Otto Bröcker, Hamburg 1912, S. 110–111 (Textarchiv – Internet Archive).
- Leo Wulff: Carl Rodeck: sein Leben und sein Werk. (= Krone’s Bücher der schönen Künste. Illustrierte Künstler-Monographien. 2). Krone, Hamburg 1920.
- Joachim Busse: Internationales Handbuch aller Maler und Bildhauer des 19. Jahrhunderts. Wiesbaden 1977.
- Sabine Heißler: Rodeck, Carl. In: Martin Tielke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Band 3. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 2001, ISBN 3-932206-22-3, S. 364–366.
Weblinks
Bearbeiten- Ostfriesische Landschaft (PDF)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ernst Rump: Rodeck, Carl. In: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Otto Bröcker, Hamburg 1912, S. 110–111 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Leo Wulff: Carl Rodeck: sein Leben und sein Werk. Krone, Hamburg 1920, S. 22.
- ↑ Rodeck, Carl. In: Illustrierter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im königl. Glaspalaste. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann, München 1889, S. 42 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Illustrierter Katalog der Nachlaßausstellung bei Carl Stendler. Grefe & Tiedemann, Hamburg 1909.
- ↑ Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl (Hrsg.): Versteigerung der Nachlässe C. Rodeck und H. Eggers, einer Sammlung Gemälde alter und moderner Meister aus verschiedenem Privatbesitz, […] Selbstverlag, Hamburg 1919, S. 15–16 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
Personendaten | |
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NAME | Rodeck, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radierer, Landschafts- und Miniaturmaler |
GEBURTSDATUM | 13. November 1841 |
GEBURTSORT | Emden |
STERBEDATUM | 14. April 1909 |
STERBEORT | Hamburg |