Carl Scholz (Jurist)

deutscher Rechtsanwalt und Stadtverordneter

Carl Julius Ludwig Ernst Scholz (* 2. Juni 1833 in Wiesbaden; † 16. März 1893 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Carl Scholz wurde als Sohn des Obersteuerrats Philipp Anton Scholz (1797–1853) und dessen Ehefrau Johannette Rosine Christine Fussinger (1799–1840) geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium Wiesbaden im Jahre 1853 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 1856 mit dem Staatsexamen abschloss. Er war für kurze Zeit in der Nassauischen Armee, zuletzt als Leutnant in einem Jägerbataillon. Von 1859 bis 1861 war er Amtsakzessist und anschließend bis 1863 Assessor in Diez und Weilburg.

Er übernahm die Stelle des Direktors der Rheinischen Versicherungsgesellschaft in Wiesbaden, betätigte sich politisch und wurde Mitglied der Nassauischen Fortschrittspartei. 1865 wurde er Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau, gewählt aus der Gruppe der Gewerbetreibenden. Der Landtag hatte bis 1866 Bestand, als das Herzogtum Nassau von Preußen annektiert wurde. Nachfolger wurde der Nassauische Kommunallandtag des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden, dem er ab 1868 angehörte. Als Mitglied der Nationalliberalen Partei hatte er für den Stadtkreis Wiesbaden einen Sitz im Parlament.

Scholz hatte am 5. Mai 1863 Luise Raht (1844–1908) geheiratet, mit der er die Kinder Bertha (1864–1873), Friedrich (1867–1905, Rechtsanwalt), Ernst (1874–1932, Reichsminister) und Frieda (* 1876, ∞ Rudolf Goebel, Major) hatte.[1]

Öffentliche Ämter

Bearbeiten
  • 1883–1893 Verbandsdirektor des Hessen-Mittelrheinischen Genossenschaftsverbands in Wiesbaden
  • Mitglied des Aufsichtsrats des Vorschußvereins (Bank für Handel und Gewerbe)
  • 1891–1893 Stadtverordneter in Wiesbaden

Ehrungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Cornelia Rösner: Nassauische Parlamentarier; ein biographisches Handbuch: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866, Wiesbaden 1997
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 320
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bernhard Koerner: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Band 14. C. A. Starke, Görlitz 1908 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).