Carl Tubandt
Carl Tubandt (* 3. Dezember 1878 in Halle; † 17. Januar 1942 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer. Er war an der Universität Halle Professor und Direktor des Instituts für Physikalische Chemie.[1] und leistete einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Festelektrolyte: er entdeckte und erforschte die außerordentlich hohe Leitfähigkeit von Silberiodid.[2][3][4]
Leben
BearbeitenNachdem Carl Tubandt 1900 das Abitur erlangt hatte, studierte er Naturwissenschaften an der Universität Halle.[1] Am 3. September 1904 heiratete er Wera Tubandt. Die beiden hatten zwei Töchter.[5] 1904 erlangte er auch – als Student von Jacob Volhard[6] – den Doktorgrad. Er arbeitete von 1903 bis 1908 als Assistent am Chemischen Institut der Universität Halle.[7] 1908 wurde er Abteilungsleiter des Chemischen Instituts und 1912 Professor. 1923 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[8] Ab 1931 war er Direktor des Instituts für Physikalische Chemie der Universität Halle. Sein Forschungsschwerpunkt bildete dort die Untersuchung und Deutung des elektrischen Leitvermögens kristallisierter Salze.[9] 1937 wurde er aufgrund des §6 des Berufsbeamtengesetzes wegen seiner jüdischen Ehefrau aus dem Dienst entlassen.
Schriften
Bearbeiten- Ludwig Ebert, Carl Tubandt: Elektrochemie Teil 1 Leitfähigkeit und Überführungszahlen in flüssigen u. festen Elektrolyten. Hrsg.: Kasimir Fajans (= Handbuch der Experimentalphysik. Band 12, Tl 1). Akad. Verlagsges., Leipzig 1932, DNB 365689793.
- Carl Drucker, Carl Tubandt: Elektrochemie Teil 2 Elektromotorische Kräfte. Hrsg.: Kasimir Fajans (= Handbuch der Experimentalphysik. 12, Tl 2). Akad. Verlagsges., Leipzig 1933, DNB 365689785.
Weblinks
Bearbeiten- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Carl Tubandt bei academictree.org
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Eintrag zu Carl Tubandt im Catalogus Professorum Halensis, abgerufen am 25. April 2015
- ↑ Carl Tubandt, Sophie Eggert: Über Elektrizitätsleitung in festen kristallisierten Verbindungen. Erste Mitteilung: Nachweis der exakten Gültigkeit des Faradayschen Gesetzes bei der Elektrolyse fester Schwermetallsalze. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. ZAAC. Band 110, Nr. 1. Verlag Chemie, 29. April 1920, ISSN 1521-3749, S. 196–236, doi:10.1002/zaac.19201100114.
- ↑ Carl Tubandt: Über Elektrizitätsleitung in festen kristallisierten Verbindungen. Zweite Mitteilung. Überführung und Wanderung der Ionen in einheitlichen festen Elektrolyten. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. ZAAC. Band 115, Nr. 1. Verlag Chemie, Weinheim 21. Februar 1921, S. 105–126, doi:10.1002/zaac.19211150106.
- ↑ Carl Tubandt, Sophie Eggert, Gustav Schibbe: Über Elektrizitätsleitung in festen kristallisierten Verbindungen. Dritte Mitteilung. Über das elektrische Leitvermögen des Schwefelsilbers und Kupfersulfürs. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. ZAAC. Band 117, Nr. 1. Verlag Chemie, 17. Juni 1921, ISSN 0044-2313, S. 1–47, doi:10.1002/zaac.19211170102.
- ↑ Volkhard Winkelmann: Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. Gedenkbuch Halle. In: Gedenkbuch Halle. 13. Oktober 2009, abgerufen am 25. April 2015.
- ↑ Karl Jug: Jacob Volhard. In: Theoretical Chemistry Genealogy Project. Abgerufen am 25. April 2015.
- ↑ Karl Jug: Theoretical Chemistry Genealogy Project. Carl Tubandt. Abgerufen am 25. April 2015.
- ↑ Mitgliedseintrag von Carl Tubandt bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 18. Juni 2016.
- ↑ Frank Kuschel: Mühlpforte Nr. 1 und die Physikalische Chemie an der Universität Halle. Die Geschichte eines universitären Refugiums. Diepholz/Berlin 2017, S. 47. ISBN 978-3-86225-108-7. Website
Personendaten | |
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NAME | Tubandt, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 3. Dezember 1878 |
GEBURTSORT | Halle |
STERBEDATUM | 17. Januar 1942 |
STERBEORT | Berlin |