Carlos Osoro Sierra

spanischer Geistlicher, Erzbischof von Madrid

Carlos Kardinal Osoro Sierra (* 16. Mai 1945 in Castañeda, Provinz Santander, Spanien) ist ein spanischer Geistlicher und emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Madrid.

Carlos Kardinal Osoro (2019)
Kardinalswappen

Nach dem Abitur studierte Carlos Osoro Sierra Pädagogik und Mathematik an der Universität Complutense Madrid und unterrichtete anschließend für ein Jahr am Colegio La Salle in Santander. Danach trat er in das Spätberufenenseminar Colegio Mayor El Salvador in Salamanca ein und studierte Katholische Theologie und Philosophie an der Päpstlichen Universität Salamanca, wo er sowohl das Lizenziat in Theologie als auch in Philosophie erwarb. Darüber hinaus erwarb er einen Hochschulabschluss in Naturwissenschaften an der Universität Complutense in Madrid und einen in Pädagogik an der Universität Salamanca.

Am 29. Juni 1973 empfing er die Priesterweihe für das Bistum Santander. Anschließend wurde er Jugendseelsorger in der Pfarrei Torrelavega und Leiter der Casa de los muchachos. Gleichzeitig war er bis 1975 Dozent an der Escuela Universitaria de Formación del Profesorado ‘Sagrados Corazones’. Von 1975 bis 1996 war er Generalsekretär für die Diözesanpastoral sowie bischöflicher Beauftragter für die Berufungen, Priesterseminare und das Laienapostolat. Ab 1976 war er zudem Generalvikar (bis 1994) und ab 1977 Regens des diözesanen Priesterseminars Seminario de Monte Corbán (bis 1996). Außerdem wurde er 1993 in das Domkapitel des Bistums Santander berufen, das ihn 1994 zum Dompropst wählte. 1996 wurde er zum Rektor des Centro Asociado del Instituto Internacional de Teología a Distancia (Internationale Theologische Fernhochschule) und des Instituto Superior de Ciencias Religiosas San Agustín (Institut für Religionswissenschaften), das an die Päpstliche Universität Comillas angegliedert ist.

Am 27. Dezember 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Orense. Die Bischofsweihe empfing er am 22. Februar 1997 in der Kathedrale von Ourense durch den Apostolischen Nuntius in Spanien, Erzbischof Lajos Kada; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Santiago de Compostela, Julián Barrio Barrio, und der Bischof von Tui-Vigo, José Diéguez Reboredo. Aus diesem Anlass wählte er sich den bischöflichen Wahlspruch Per Christum et cum Ipso et in Ipso („Durch Christus und mit Ihm und in Ihm“), der an die Schluss-Doxologie des Hochgebets angelehnt ist.

Am 7. Januar 2002 berief ihn Johannes Paul II. zum Erzbischof von Oviedo; die kanonische Besitzergreifung und offizielle Amtseinführung fand dort am 23. Februar desselben Jahres statt.

Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 8. Januar 2009 zum Erzbischof von Valencia; die feierliche Amtsübernahme fand am 18. April desselben Jahres statt. Carlos Osoro Sierra übernahm das Amt des Priors der Komturei Valencia des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Am 28. August 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Madrid.[1] Die Amtseinführung erfolgte am 25. Oktober desselben Jahres.

Papst Franziskus ernannte ihn am 9. Juni 2016 zusätzlich zum ersten Ordinarius des mit gleichem Datum errichteten Ordinariats für die Gläubigen der östlichen Riten in Spanien.[2]

Im Konsistorium vom 19. November 2016 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria in Trastevere[3] in das Kardinalskollegium auf. Seine Titelkirche nahm er am 25. Februar des folgenden Jahres in Besitz. Am 23. Dezember 2017 ernannte ihn der Papst zum Mitglied der Kongregation für das Katholische Bildungswesen[4] und am 10. März 2021 zudem zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika.[5]

Im Jahr 2014 wurde er zum Vizepräsidenten der Spanischen Bischofskonferenz gewählt. In diesem Amt wurde er zuletzt im März 2020 bestätigt[6], im März 2024 schied er aus dieser Funktion aus.[7]

Am 12. Juni 2023 nahm Papst Franziskus das von Carlos Osoro Sierra aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.[8]

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Einzelnachweise

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  1. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Madrid (Spagna) e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 28. August 2014, abgerufen am 28. August 2014 (italienisch).
  2. Erezione dell’Ordinariato per i fedeli cattolici orientali residenti in Spagna e sprovvisti di gerarchia propria e nomina del primo Ordinario. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 9. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016 (italienisch).
  3. Concistoro Ordinario Pubblico: Assegnazione dei Titoli o Diaconie. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. November 2016, abgerufen am 19. November 2016 (italienisch).
  4. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 23. Dezember 2017, abgerufen am 23. Dezember 2017 (italienisch).
  5. Nomina di Membri della Pontificia Commissione per l’America Latina. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. März 2021, abgerufen am 10. März 2021 (italienisch).
  6. Spanien: Kardinal Omella neuer Bischofskonferenz-Präsident. Vatican News, 3. März 2020, abgerufen am 11. März 2020.
  7. Spanische Bischöfe wählen Luis Argüello zum Vorsitzenden. Omnes, 5. März 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  8. Rinuncia e Nomina dell'Arcivescovo Metropolita di Madrid (Spagna). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 12. Juni 2023, abgerufen am 12. Juni 2023 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
José Diéguez ReboredoBischof von Orense
1996–2002
Luis Quinteiro Fiuza
Gabino Díaz MerchánErzbischof von Oviedo
2002–2009
Jesús Sanz Montes OFM
Agustín Kardinal García-Gasco VicenteErzbischof von Valencia
2009–2014
Antonio Kardinal Cañizares Llovera
Antonio María Kardinal Rouco VarelaErzbischof von Madrid
2014–2023
José Kardinal Cobo Cano
---Ordinarius für die Gläubigen der östlichen Riten in Spanien
2016–2024
José Kardinal Cobo Cano