Carlos Tavares

portugiesischer Manager, seit 2021 Vorstandsvorsitzender von Stellantis

Carlos Tavares (* 14. August 1958 in Lissabon) ist ein portugiesischer Manager in der Automobilindustrie. Er arbeitete zunächst fünf Jahre bei Nissan in den USA, danach war er 32 Jahre Führungskraft bei Renault. Ab dem 1. Januar 2014 war er Vorstandsvorsitzender der Groupe PSA, Frankreichs größtem Autohersteller.[1] Er war seit der am 16. Januar 2021 vollzogenen Fusion mit Fiat Chrysler Automobiles Vorstandsvorsitzender von Stellantis. Tavares trat am 1. Dezember 2024 zurück.[2]

Carlos Tavares (2018)

Tavares wuchs in Lissabon als Sohn einer Französischlehrerin auf,[3][4] besuchte das Lycée Français Charles Lepierre in Lissabon, wechselte 1976 an das Lycée Pierre-de-Fermat nach Toulouse und besuchte Vorbereitungsklassen. Er studierte an der École Centrale Paris, einer der ältesten und renommiertesten Ingenieurhochschulen in Frankreich.[4][5]

Tavares begann seine berufliche Laufbahn 1981 bei Renault, wo er im Designteam für den Renault Mégane RS arbeitete.[4] Dann war er beim Renault-Kooperationspartner Nissan beschäftigt.[4] Er leitete ab 2009 die Geschäfte von Nissan in Nord- und Südamerika[4] und wurde 2013 Manager bei Renault.[6]

2014 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden von PSA Peugeot Citroën ernannt, wo er Philippe Varin nachfolgte.[6] Er setzte Kosteneinsparungen durch und erhöhte den Marktanteil des Unternehmens in der VR China.[1]

Ende Juli 2017 übernahmen die Franzosen die Marken Opel und Vauxhall für rund 1,3 Milliarden Euro vom damaligen Mutterkonzern General Motors (GM).[7]

Tavares' Vorstandsvertrag wurde im Herbst 2024 nicht mit dem üblichen Vorlauf eines Jahres weiter verlängert; er sowie zwei weitere Vorstände werden den Konzern teils sofort (Herbst 2024), teils bis zum Jahreswechsel 2025/2026 verlassen. Hintergründe seien reduzierte Umsatz- und Gewinnerwartungen sowie im Fall von Tavares wiederkehrende Konflikte mit der Händlerschaft.[8]

Tavares hat drei Kinder.[9]

Am 1. Dezember 2024 kündigte Stellantis den Rücktritt von Tavares von seinem Posten als CEO „mit sofortiger Wirkung“ an.[10]

Tavares war seit dem Alter von 22 Jahren Amateurrennfahrer[4] und nahm an der Rallye Monte Carlo teil. Er fährt (Stand 2014) regelmäßig beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in einem Opel Calibra oder Astra mit.[1] Er sammelt (Stand 2014) Oldtimer und besitzt einen 1979 Peugeot 504 Coupé V6, einen 1976 Alpine A110 und einen Porsche 912 von 1966.[1]

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Commons: Carlos Tavares – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Michael Stothard: Classic rally car driving with the FT: Carlos Tavares, Financial Times, 6. März 2015
  2. faz.net
  3. Corporate Executives Carlos Tavares (Memento vom 17. Februar 2017 im Internet Archive). corporate-executives.com. Abruf am 16. Februar 2017 (englisch). Abgerufen am 5. April 2024.
  4. a b c d e f Mike Ramsey: Renault’s Carlos Tavares: Meet the Next Auto Boss, The Wall Street Journal, 20. Dezember 2012
  5. PSA Peugeot: Executive Committee (Memento vom 17. April 2015 im Internet Archive)
  6. a b Michael Stothard, Henry Foy: Peugeot taps former Renault executive Carlos Tavares as chief, Financial Times, 25. November 2013
  7. PSA-Chef Tavares kassiert Millionenprämie für die Opel-Sanierung. Handelsblatt vom 4. April 2018 (abgerufen am 6. September 2018)
  8. www.manager-magazin.de: Chef der Opel-Mutter Stellantis tritt zurück
  9. Anne-Sophie Lechevallier: Carlos Tavares – L’homme providentiel de PSA, in Paris Match, 28. November 2013, S. 44
  10. Stellantis annonce la démission « avec effet immédiat » de son patron, Carlos Tavares. In: Le Monde. 1. Dezember 2024, abgerufen am 2. Dezember 2024 (französisch).