Castillon-Savès
Castillon-Savès ist eine französische Gemeinde mit 338 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gers in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Auch und zum Kanton Val de Save (bis 2015: Kanton L’Isle-Jourdain).
Castillon-Savès | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Gers (32) | |
Arrondissement | Auch | |
Kanton | Val de Save | |
Gemeindeverband | Communes de la Gascogne Toulousaine | |
Koordinaten | 43° 34′ N, 0° 59′ O | |
Höhe | 147–246 m | |
Fläche | 11,96 km² | |
Einwohner | 338 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 28 Einw./km² | |
Postleitzahl | 32490 | |
INSEE-Code | 32090 | |
Website | Castillon-Savès |
Die Einwohner werden Castillonais und Castillonaises genannt.[1]
Geographie
BearbeitenCastillon-Savès liegt circa 33 Kilometer östlich von Auch in der historischen Provinz Armagnac am östlichen Rand des Départements.
Umgeben wird Castillon-Savès von den fünf Nachbargemeinden:
Frégouville | Marestaing | |
Endoufielle | ||
Noilhan | Cazaux-Savès |
Castillon-Savès liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.
Die Save ist ein Nebenfluss der Garonne und bildet die natürliche Grenze zur östlichen Nachbargemeinde Endoufielle.
Nebenflüsse der Save durchqueren das Gebiet der Gemeinde,
- der Ruisseau du Bigo mit seinem Nebenfluss,
- dem Ruisseau de Baylac,
- der Ruisseau du Merlé
- der Ruisseau de Laurio mit seinem Nebenfluss,
- dem Ruisseau des Gassés, und
- der Ruisseau d’en Peyblanc.[2]
Geschichte
BearbeitenIm Mittelalter bildete sich eine Landschaft zwischen Samatan und L’Isle-Jourdain, das Cogotois. Sie umfasste ungefähr die Gebiete der heutigen Gemeinden Clermont-Savès, Marestaing, Monferran-Savès, Labastide-Savès und Auradé. Der erste Grundherr ließ sich gegen Ende des elften Jahrhunderts auf seiner Burg in Castillon nieder. Vier adelige Familien folgten zwischen 1200 und 1791. Die Familie Marestang herrschten von 1200 bis 1499. der französische König erhob sie im Jahre 1342 in den Rang von Vicomtes und im Jahre 1470 wurde Géraud de Marestang von König Ludwig XI. zum Ritter erhoben. Aufgrund seiner Klugheit war er im Jahre 1490 einer der Pfleger seines an Wahnsinn erkrankten Lehnsherren Charles d’Armagnac. Da er keinen Nachkommen hinterließ, folgte ein Neffe aus der Familie d’Astarac Fontrailles, eine reiche, einflussreiche und protestantische Familie, die sich durch Brutalität in den Hugenottenkriegen auszeichnete. Im Jahre 1576 ernannte Heinrich IV., damals noch König von Navarra, Michel d’Astarac Fontrailles als Seneschall von L’Isle-Jourdain, gegen 1610 seinen Sohn Benjamin als Gouverneur von Auch, und gegen 1650 wurde sein Enkel Seneschall von Fézensac und des Armagnac. Der Letztgenannte überließ 1677 seinen Titel als Markgraf und seine Güter an à Jean-Paul de Rochechouart, der dreizehn Jahre später die Herrschaft über das Cogotois an Jean Emery de Preissac d’Esclignac aus einer Familie von mutigen Soldaten. Er kämpfte als Musketier und wurde in der Belagerung von Maastricht 1676 schwer verletzt. Seine Tochter heiratete auf der Burg von Castillon Alexandre de Percin de Montguillard de la Valette m Jahre 1714. Seine Enkelin Françoise-Madeleine wurde auf der Burg geboren und heiratete auf der Burg Arnaud de Gontaud-Biron, Graf von Saint-Blancard, im Jahre 1744.
Auch seine Urenkelin Marie de Gontaud Biron heiratete auf der Burg im Jahre 1766 Philippe Maurice de Vissec, Graf von Ganges. Henri de Preissac d’Esclignac, letzter Vicomte des Cogotois, heiratete 1787 Elisabeth Ursula Anna Cordula Xaveria von Sachsen, Nichte von König Ludwig XVI. und Enkelin von August III., Herzog von Sachsen und König von Polen. Diese Heirat hob ihn in den Stand eines Herzogs. Als die Französische Revolution ausbrach, emigrierte der Herzog von Esclignac während der größten Unruhen im Jahre 1791. Seine ehemaligen Untertanen plünderten im Jahre 1793 die Burg und steckten die Dächer in Brand. Während mehrerer Jahre diente die Ruine den Castillonnais als Baustoffquelle für die Errichtung oder Erweiterung ihrer Häuser. Antoine Lacroix ließ 1827 ein Bürgerhaus an der Stelle errichten.[3][4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von 600. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei zwischenzeitlichen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf ihren tiefsten Stand von 160 Einwohnern, bevor sich eine Phase mit zeitweise kräftigem Wachstum einstellte, die bis heute andauert.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | 2021 |
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Einwohner | 245 | 217 | 160 | 170 | 174 | 206 | 274 | 283 | 338 |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenPfarrkirche Saint-Pierre
BearbeitenSie ragt auf einem ersten kleinen Bau aus dem 14. Jahrhundert, der wiederum auf dem Grabmal der Vicomtes des Cogotois errichtet wurde. In mehrstufigen Arbeiten wurden ein Gewölbe, ein Glockenturm und eine Vorhalle hinzugefügt. Der heutige Glockengiebel mit vier Glocken stammt aus dem 19. Jahrhundert und hat die Form einer Mitra.[4]
Burgruine
BearbeitenVon der früheren Burg ist nur noch ein viereckiger Turm aus dem 11. Jahrhundert übrig geblieben.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenCastillon-Savès liegt in der Zone AOC der Knoblauchsorte Ail violet de Cadours.[7]
Verkehr
BearbeitenCastillon-Savès ist über die Routes départementales 39, 160 und 243 erreichbar.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Christian Fauré (* 1951), Radrennfahrer
Weblinks
Bearbeiten- Castillon-Savès auf der Website des Gemeindeverbands (französisch)
- Castillon-Savès auf der Website des Touristenbüros der Gascogne Toulousaine (französisch)
- Website des Verbands Ail violet de Cadours (französisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gers. habitants.fr, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Ma commune : Castillon-Savès. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Histoire de la commune. Gemeindeverband Communauté de communes de la Gascogne Toulousaine, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ a b c Retour dans l’histoire. In: Communes du département du Gers, arrondissement d’Auch, Société Archéologique et Historique du Gers. Touristenbüro der Gascogne Toulousaine, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Notice Communale Castillon-Savès. EHESS, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Populations légales 2016 Commune de Castillon-Savès (32090). INSEE, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).
- ↑ Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Castillon-Savès (32090). INSEE, abgerufen am 17. Dezember 2019 (französisch).