Catharina Elisabeth Heinecken

deutsche Blumenmalerin, Kunstgewerblerin und Alchemistin sowie Mutter eines vielbeachteten Wunderkindes

Catharina Elisabeth Heinecken (* 1683 in Lübeck; † 5. November 1757 in Lützen) war eine deutsche Blumenmalerin, Kunstgewerblerin und Alchemistin sowie Mutter eines vielbeachteten Wunderkindes.

 
Christian Heinrich Heineken, Stich von Christian Fritzsch (1726) nach einem Gemälde von Catharina Elisabeth Heinecken

Catharina Elisabeth Heinecken war die Tochter des Malers Franz Oesterreich[1] und die Stieftochter des Porträtmalers Karl Krieg.[2] Sie heiratete den Maler Paul Heinecken. Gemeinsam bewohnten sie das Haus Königstraße 41 in zentraler Lage Lübecks, in dem sie ein Kaffeehaus einrichtete.[3]

Aus der Ehe gingen der später nobilitierte Kunstsammler und Kunsthistoriker Carl Heinrich von Heineken und das Wunderkind Christian Henrich Heineken hervor; von ihrem ältesten Sohn Carl Heinrich rührt auch der größte Teil ihrer kunsthistorischen Überlieferung her. Als Kunstgewerblerin fertigte sie Krönchen und Kränzchen und vermietete diese an Hochzeitsgesellschaften. Sie schuf das Porträt ihres jüngeren Sohnes Christian Henrich, welches als Vorlage des weitverbreiteten Kupferstichs des Wunderkindes von Christian Fritzsch diente. Zugeschrieben wurde ihr ein Wappen in Grisaille im Besitz des St.-Annen-Museums. Ihr Enkel Carl Friedrich von Heineken (1752–1815) berichtete von ihren Fertigkeiten als Malerin von Blumen und Früchten. Nach seiner Überlieferung war sie eine besessene Alchemistin, die, zusammen mit Christian von Schöneich, dem Hausgast und Lehrer ihres Sohnes, ihr gesamtes Vermögen für diese Leidenschaft einsetzte. Sie starb bei ihrem älteren Sohn in Lützen.

Ihr von Balthasar Denner gemaltes Porträt befand vor 1922 in Privatbesitz der Freifrau Margarethe von Bischoffshausen,[4] geb. von Heineken (1868–1952) auf Bollensdorf bei Dahme (Mark), heute Ortsteil von Ihlow.[5]

Literatur

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Commons: Catharina Elisabeth Heinecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oesterreich, Franz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 575 (biblos.pk.edu.pl – Hier als Enkelin angegeben).
  2. Krieg, Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 530 (biblos.pk.edu.pl).
  3. Heinrich Aßmus: Quod cit fit, cito perit, oder: Das Wunderkind in Lübeck. In: Amalia Schoppe (Hrsg.): Iduna: eine Zeitschrift für die Jugend beiderlei Geschlechts, belehrenden, erheiternden und geistbelebenden Inhalts. 3. Jg., Nr. 46. J. H. Meldau, Hamburg 1833, S. 350 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  4. Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg: Heinecken, Catharina Elisabeth. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 292 (biblos.pk.edu.pl).
  5. Das Bild ist vermutlich verloren, da Schloss Bollensdorf „in den letzten Kriegstagen abgebrannt“ ist (Uwe Klemens: Zutiefst gerührt und glücklich. In: Lausitzer Rundschau. 2. Juli 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Juli 2016; abgerufen am 31. Juli 2016.)